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Tankstellen: Versorgung mit Super Plus in Gefahr

01.03.2011 11:23 Uhr
Tankstellen: Versorgung mit Super Plus in Gefahr
Ladenhüter: das neue Super E10.
© Foto: Norbert Millauer/dpad

An vielen Tankstellen sind bereits Lieferprobleme spürbar. Ein Großteil der Autofahrer meidet das neue E10 – die Biosprit-Muffel treiben damit die Preise noch weiter in die Höhe.

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Wer den neuen Bio-Sprit E10 nicht tanken will oder darf, muss mit weiter steigenden Kosten an der Zapfsäule rechnen. Bei Super Plus-Benzin drohen aus Sicht der Tankstellen-Verbände massive Lieferengpässe und ein weiterer Preissprung. An vielen der bundesweit knapp 15.000 Tankstellen gibt es bereits erste Versorgungsprobleme, und stellenweise sind die Tanks für Super Plus sogar schon leer, wie die großen Tankstellen-Verbände am Dienstag in einer dpa-Umfrage berichteten. Die Ursache: Der neue Bio-Kraftstoff E10 ist ein Ladenhüter, was die Nachfrage für herkömmliches Super Plus-Benzin in die Höhe treibt.

Der Grund für den Wirbel an der Zapfsäule liegt an neuen Vorgaben: Früher gab es Super Benzin mit 95 Oktan und das etwas teurere Super Plus mit 98 Oktan. Fast alle Autofahrer mit Benziner tankten das Super 95. Doch dieser Sprit wird nun schrittweise vom Super E10 ersetzt, in dem bis zu zehn Prozent Bioethanol enthalten sind. Die Mischung soll helfen, den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) zu verringern. Als Alternative für den neuen Bio-Kraftstoff bleibt bald nur noch das teure Super Plus – Super 95 fällt ganz weg.

Das Problem: Eigentlich vertragen 90 Prozent der Benzinautos das neue E10 – doch die meisten Fahrer tanken es nicht. 60 bis 70 Prozent greifen nach Branchenangaben auf das seit Jahren bekannte Super Plus zurück. Einige Fahrer wissen womöglich noch nicht, ob ihre Wagen E10 vertragen, andere meiden den Bio-Sprit vermutlich bewusst.

"Es wird eng"

Als Folge fließt das E10, anders als von der Politik gewünscht, einfach nicht genügend. Gleichzeitig zieht die Nachfrage nach der Alternative Super Plus stark an – zu stark womöglich. "Es wird eng", sagte der Geschäftsführer im Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG), Jürgen Ziegner. Seine Bonner Organisation vertritt nach eigenen Angaben etwa ein Drittel aller deutschen Tankstellen.

Wie viele der ZTG-Mitglieder mit Engpässen oder leeren Super-Plus-Tanks kämpfen und ob es regionale Schwerpunkte gibt, kann Ziegner zwar noch nicht sagen. Ein großes Problem sei es aber ohne Frage. Ziegners Branchenkollege Jochen Wilhelm vom Tankstellenverband Deutschland bestätigt: "Teilweise ist die Zapfsäule schon leer. Das ist für den Verbraucher ein Unding." Und womöglich würden Stammkunden verprellt.

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KOMMENTARE


Stefan O.

02.03.2011 - 08:53 Uhr

Die ganze Angelegenheit ist eine Farce. Umweltfreundlich ist e10 keineswegs, Lebensmittel in den Tank, statt auf den Teller ist ohnehin schon fragwürdig. Und dann hieß es doch erst: Wenn Super e10 angeboten wird, muss auch Super e5 angeboten werden. Jetzt fällt Super e5 auf einmal weg und alle, die nicht anders können oder aus verständlichen Gründen nicht wollen, müssen das teure Super Plus nehmen. Wann gehen die Leute endlich auf die Straße, unsere Politik verarscht uns von vorne bis hinten. Das ganze geht immer nur einher mit steigenden Kosten für alle. Wie lange soll das noch so weiter gehen??? Die Autofahrer werden sich freuen, wenn das alte Klimaanlagen-Kältemittel R134a demnächst durch das neue, wesentlich gefährlichere Mittel ersetzt wird. Dann kosten ein Klimaservice nämlich mal eben das dreifache. Das kann doch keiner mehr bezahlen...


Jens-Peter Petersen

02.03.2011 - 10:03 Uhr

Schuld am Engpass sind doch die Mineralölkonzerne, weil sie die Produktion von Super 95 - E5 komplett eingestellt haben. Die haben sich gedacht, die 10% Autos, die Super 95 brauchen, aber kein E10 vertragen, könnte man auf das überteuerte Super plus umstellen und damit sogar noch mehr Gewinn machen. Jetzt will keiner E10 tanken (ich aus Protest auch nicht) und es gibt kein herkömmliches E5 mehr. Und Super plus ist wie mit Kanonen auf Spatzen schießen, die meisten Benziner können die höhere Kraftstoffqualität garnicht umsetzen.


Dieter M. Hölzel

02.03.2011 - 12:04 Uhr

Statt sich um die wesentliche Dinge zu kümmern, verschwendet man enor- me " Energie ", einen beliebten und somit wählbaren Politiker, wie Herrn Guttenberg, zu demontieren. Dieses Pharisäertum ist hauptsäch- lich in der Politik beheimatet, von daher erklären sich Zustände wie Energiepreise. Aus Insiderkreisen ist zu hören, dass schon i m m e r irgendwie abgeschrieben wurde, deshalb ist mein Verhältnis zu dieser Gruppe promovierter Akademiker völlig ungetrübt. Angst kann einem nur dann werden, wenn Menschen hierzulande auf die Strasse gehen werden. Es wird wohl nur ein mehrfach Auto freies Wochenende helfen, dies trifft dann nicht nur die Mineralölkonzerne, auch Frau Merkel macht dann ein langes Gesicht, aber vielleicht " einigt " man sich dann auf ein Preiserhöhung, zuzutrauen ist denen alles.


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