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Zulieferer: Bosch stößt Management-Rochade an

29.06.2012 03:02 Uhr
Zulieferer: Bosch stößt Management-Rochade an
Der 46-jährige Stefan Hartung steigt von 2013 an in die Geschäftsführung auf.
© Foto: Bosch

Bosch legt die Verantwortung für sein Sorgenkind Solar in die Hände des bisherigen Chefs für Elektrowerkzeuge. Manager Hartung muss sich bald statt auf gut laufende Bohrhammer auf kriselnde Sonnentechnik konzentrieren.

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Mit dem Wechsel des Chefpostens stellt der Technologiekonzern Bosch auch zahlreiche weitere Top-Positionen in seiner Führung neu auf. Auffälligste Weichenstellung ist dabei, dass ein relativ junger Manager die kriselnde Solarsparte sanieren soll. Der 46-jährige Stefan Hartung - bisher Chef im Bosch-Geschäftsfeld Elektrowerkzeuge und damit ein Bereichsleiter - steigt von 2013 an in die Geschäftsführung auf. Das teilte das Unternehmen am Freitag in Gerlingen bei Stuttgart mit. Hartung übernehme den neu entstehenden Bereich Energie- und Gebäudetechnik, zu der auch die Solartechnik gehören wird, die bei Bosch das größte Sorgenkind ist. Mit Mitte 40 wird Hartung der jüngste Manager im Zirkel der Geschäftsführer sein.

Der promovierte Maschinenbau-Ingenieur stieß 2004 zu Bosch und kümmerte sich bei der Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH federführend um die Geschirrspülersparte. Seit 2009 leitet er die Sparte Power Tools, die an 35 Standorten auf der Welt Elektrowerkzeuge für Heimwerker, aber auch für Profis herstellt. 2011 erreichte Hartungs Bereich mit rund 3,8 Milliarden Euro einen Rekordumsatz.

Vor seiner Zeit bei Bosch war der Manager unter anderem bei der Unternehmensberatung McKinsey tätig. Sie ist bekannt - manche sagen auch berüchtigt - für ihre Kompetenz in Sachen Sparen und Sanieren. 2008 vor seiner Berufung zum Spartenchef kümmerte er sich im Team des Power-Tools-Bereichsvorstands um Produktion, Teilelogistik und Asien.

Angesichts der großen, billig arbeitenden Solarkonkurrenz aus China dürfte das für Hartungs neue Aufgabe ein Erfahrungsschatz sein. Auf Hartung warten schwierige Aufgaben. Bosch kämpfte 2011 bei Solarzellen und -modulen mit einem Preisverfall von bis zu 40 Prozent. 560 Millionen Euro schrieben die Schwaben ab, so dass im zugehörigen Bereich Industrietechnik operativ ein Verlust von 364 Millionen Euro stand. Der scheidende Bosch-Chef Franz Fehrenbach betonte, dass es keine dauerhafte Querfinanzierung geben werde.

Fehrenbach zum 1. Juli von Volkmar Denner abgelöst

Fehrenbach wird zum 1. Juli - seinem 63. Geburtstag - vom Physiker Volkmar Denner abgelöst, der 55 Jahre alt ist und in der Bosch-Geschäftsführung die Forschung und Entwicklung verantwortet. Der bisherige Leiter des Solarbereichs, Siegfried Dais, geht zum Jahresende in den Ruhestand. Er ist 64 Jahre alt. Ebenso verlässt der 59-jährige Rudolf Colm Ende Dezember die Geschäftsführung - er ist zuständig unter anderem für Einkauf und Logistik sowie die noch bestehende Bereichsunion Gebrauchsgüter und Gebäudetechnik. Während Dais in die eigentliche Bosch-Machtzentrale Industrietreuhand KG wechselt - die Kommandobrücke im Hintergrund der Geschäftsführung - sagte Bosch auch auf Nachfrage zu Colms Zukunft nichts Näheres.

Während die Gebäudetechnik mit dem Bereich Energietechnik zusammenwächst, übernimmt Geschäftsführer Uwe Raschke zusätzlich die Gebrauchsgüter. Der 54-Jährige ist bisher für die wichtige Boomregion Asien-Pazifik zuständig und zeichnet künftig auch für Westeuropa, Mittelosteuropa, Mittlerer Osten und Afrika verantwortlich, was aktuell noch Colm macht. Colms Bereich Einkauf und Logistik wiederum geht an den Bosch-Finanzchef Stefan Asenkerschbaumer (56).

Zur Chefsache erklärt Denner die Zukunftsfelder Software und Gesundheitsdienstleistungen, die künftig über ihn laufen. Das Thema "User Experience" - was in etwa meint, wie Kunden ein neues Produkt erleben und darauf reagieren - tritt Denner an Raschke ab. (dpa)

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