Autohaus Berolina: Begeisterte Mitarbeiter wie John und Rasheed

André Garrels weiß, wo der Schuh drückt. "Recruiting - das ist eine große Herausforderung für alle", betont der Geschäftsführer der Autohaus Berolina Gruppe im Gespräch. Sein Unternehmen vermarktet, wartet und repariert Fahrzeuge der Marken VW, Audi, Seat, VW Nutzfahrzeuge und Cupra. Mit "für alle" meint der engagierte Autohausmanager seine Kollegen zwischen Garmisch-Partenkirchen und Flensburg. Das Thema Mitarbeiter steht bei vielen Handelsbetrieben, ob markengebunden oder frei, ganz oben auf der Agenda. Bedeutet, die hierzulande rund 37.000 Kfz-Betriebe buhlen um die besten Talente. Die Nachfrage und somit der Druck steigen. Deshalb hat die Autohausgruppe, die derzeit 530 Mitarbeiter an den acht Standorten in Berlin, Brandenburg und Thüringen beschäftigt, unkonventionelle Wege eingeschlagen. Wie ein YouTube-Video belegt, in dem die Moderatoren John und Rasheed von 93,6 JAM FM als Hauptdarsteller fungieren. Normalerweise bringen die beiden mit ihrer Morningshow montags bis freitags die Hauptstädter gut in den Tag. Doch Anfang des Jahres tauschten die sprachgewaltigen Berliner ihre Mikros gegen Diagnosegeräte & Co. "Hi, wir sind's: John und Rasheed - heute im Autohaus Berolina", begrüßt John die Zuschauer im Video. "Hier werden Mechatroniker gesucht - und wir machen das Ein-Tages-Praktikum", ergänzt Rasheed. "Hier sind alle am Grinsen" "Die zwei waren tief drin im Maschinenraum und haben alles hinterfragt", erinnert sich Garrels. "Wie unsere Mitarbeiter geantwortet haben, das hat mich wirklich berührt." Man sieht John und Rasheed, wie sie am Morgen von Geschäftsführer Garrels und Michael Ruppin, Gesamtleiter Aftersales der Gruppe, begrüßt werden, aber auch, wie sie sich mit Berufskleidung eindecken, sich Werkstattaufträge erklären lassen, über die Ausbildung und die Übernahme sprechen - und dabei einfach gut drauf sind. So wie die Berolina-Mitarbeiter übrigens auch. "Die sind hier alle am Grinsen", wundert sich Rasheed im Video. Eine Aktion, die laut Garrels sehr gut funktioniert hat. Schließlich enthielten die Insta-Stories des Radiosenders eine WhatsApp-Kontaktnummer, mit der sich interessierte Mechatroniker spontan bewerben konnten. "Der direkte, schnelle Draht übers Smartphone", nennt es Garrels. "Das funktioniert heute." Kein Wunder, dass die Autohausgruppe keine Print-Stellenanzeigen in der Tagespresse mehr schaltet, sondern nur noch digitale Kanäle bespielt, beispielsweise die Spezial-Stellenbörse autojob.de. "Die dort veröffentlichten Stellenanzeigen individualisieren wir zunehmend, auch wenn wir, was das angeht, noch am Anfang stehen", berichtet der Geschäftsführer aus der Praxis. Er selbst schaue sich die Texte an, Allgemeinplätze würden gestrichen. Dringend gute Mitarbeiter benötigt Eine weitere Aktion, die auch am Bewerbermarkt für Aufsehen sorgte, fand vergangenes Jahr statt. Damals gingen rund 100 Mitarbeiter auf die Straße - und demonstrierten für neue Kollegen. Die Aufmerksamkeit fürs Thema war somit garantiert. Und genau dies hatte sich Garrels zufolge sein Unternehmen zum Ziel gesetzt, um neue Mitarbeiter zu finden. "Die Stimmung bei uns ist top. Wir sind absolut auf Wachstumskurs und brauchen dringend gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen, aber vor allem in unseren Werkstätten. Mit der Aktion möchten wir als Berliner Unternehmer ein Zeichen setzen - für kollegialen Zusammenhalt, gemeinsamen Erfolg und einzigartige Arbeitsbedingungen", sagten damals Garrels und sein Geschäftsführer-Kollege Anto Ljubas. Für die Guerilla-Aktion holte man sich die Agentur Snook Frankfurt ins Boot. Deren Geschäftsführer Michael Ruppert erklärte diesbezüglich: "So eine Kampagne kann man nicht von außen 'verordnen'. Entweder das Unternehmen hat das Potenzial für solch einen Ansatz oder nicht." Die Autohaus Berolina Gruppe habe es. Auch Garrels erinnert sich gerne an die Demonstration, die mit dem Betriebsrat abgestimmt war. "Sie hat uns viele Bewerbungen gebracht." Zudem sei es nicht selbstverständlich, dass sich die Mitarbeiter am Samstag treffen und mit von den Azubis gebastelten Transparenten - mit Botschaften wie "Ihr könnt uns mal ...", "Wir fordern ..." und "Wir wollen ..." - losziehen. "Ich war sehr angetan, dass wir so viele Mitarbeiter gewinnen konnten, die freiwillig in ihrer Freizeit mitgemacht haben." Die Teams wertschätzen Ein weiteres Indiz dafür, wie gut die Stimmung in der Autohandelsgruppe ist, deren Geschichte bis in die 1920er-Jahre zurückreicht. Natürlich weiß Garrels auch, dass das Unternehmen viele Veränderungen von seinen Mitarbeitern verlangt. Sei es, was die oft diskutierte Transformation der Branche betrifft. Sei es, was die konkreten Zielvorgaben angeht. "Unsere gelebte Power auf die Performance geht ja nur gemeinsam mit den Mitarbeitern." Denn die Ziele sind ambitioniert, da muss jeder mitziehen. So sollen in diesem Geschäftsjahr insgesamt 3.600 Neu- und 5.200 Gebrauchtwagen vermarktet und über 180.000 Werkstattstunden verkauft werden. Doch gerade in diesen hektischen Zeiten dürfe eines nicht zu kurz kommen: die Wertschätzung. "Wir Führungskräfte müssen uns tagtäglich an die eigene Nase fassen und Wertschätzung immer wieder einmal zum Ausdruck bringen, wo viel geleistet wird." Also auch in puncto Employer Branding scheint das Autohaus Berolina vieles richtig zu machen. Kurzfassung Die Aktion mit den JAM-FM-Moderatoren John und Rasheed hat für die Autohaus Berolina Gruppe sehr gut funktioniert. Denn die Insta-Stories des Radiosenders enthielten eine WhatsApp-Kontaktnummer, mit der sich interessierte Mechatroniker spontan bewerben konnten. Und dieser "direkte Draht" wurde fleißig genutzt. Stellen effizient besetzen Das Jobportal autojob.de spricht seit 2012 die automobile Zielgruppe direkt an. 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