Creditplus: Digitaler Blick aufs Konto

Marco Christ macht erst gar keinen Hehl daraus, dass er die Autofinanzierung im Autohandel auf eine neue Stufe heben will. "Ich möchte Easy Business haben", erklärt der Generalbevollmächtigte der CreditPlus Bank. Für die Händler, die Kunden, aber auch sein Finanzinstitut, das zur französischen Crédit Agricole Gruppe gehört. "Zeit ist doch ein wichtiges Gut." Am 1. April 2016 war der Bankmanager von der Santander Consumer Bank nach Offenbach gewechselt - und hat dort in den folgenden Monaten offenbar schnell erkannt, dass die Mitte 2016 gestartete Endkunden-App "CreditPlus-4Now" auch fürs Kfz-Gewerbe innovative Features bietet. In dieser Smartphone-App lassen sich nämlich papierlos Geldbeträge bis 5.000 Euro beantragen. Dank des digitalen Kontoblicks, Video-Ident und digitaler Signatur schneller und schlanker als früher. Auch für den POS geeignet "Wenn das auf dem Smartphone geht, muss das doch auch am Point of Sale, sprich im Autohaus, klappen", dachte sich Christ hinsichtlich des digitalen Kontoblicks. Zumal dieser im Autohaus das Sammeln und Versenden von Kontoauszügen, Gehaltsnachweisen & Co. überflüssig macht - was die Bearbeitung eines Kreditantrags ziemlich beschleunigt und die manuellen Prozesse deutlich reduziert. Ein Vorteil der viel zitierten Digitalisierung. Auch in ihren Filialen nutzt die Bank bereits diese Technik. Doch wie soll dieser digitale Blick aufs Konto, dessen flächendeckender Rollout für 2018 geplant ist, am Verkäuferarbeitsplatz ablaufen? Und wie begegnet man Autoverkäufern, die weiterhin auf den klassischen Weg setzen möchten? Die CreditPlus Bank verfolgt hier eine zweigleisige Strategie. Fans des bisherigen Kreditantrag-Prozesses, bei dem der Verkäufer alle Daten ermittelt, können auch weiterhin daran festhalten. Für die anderen steht der sogenannte Digital Account Check zur Verfügung. "50 Prozent der Verkäufer könnten darauf anspringen", schätzt Christ. Um beim Kreditantrag mehr Tempo ins Ermitteln der Pflichtdaten zu bringen, erlaubt also der Kunde der Autobank mittels seiner Homebanking-Login-Daten im Front-End-System einen digitalen Blick auf ausgewählte Bereiche des Girokontos. Die Software scannt anschließend die letzten acht Wochen, erstellt aus den benötigten Daten eine Haushaltsrechnung und stößt dann den Bonitätscheck an. "Sekunden später kann bereits die Kreditentscheidung vorliegen", so der Generalbevollmächtigte. Schneller, anonymer und weniger Unterlagen - darin sieht Bankmanager Christ die drei größten Vorteile. Man muss kein Prophet sein, um zu sagen, dass dieser neue Prozess vor allem eher jüngere Autohausmitarbeiter ansprechen dürfte. Oder eben diejenigen, die in der Vergangenheit keine guten Erfahrungen mit dem Abfragen der Daten gemacht haben und denen somit dieser innovative Weg entgegenkommt. Feedback aus dem Handel Ob sich das im Autohandel bewahrheitet, wird die Pilotphase zeigen, die mit zehn bis zwölf ausgesuchten Händlern im Oktober startet. Christ freut sich schon darauf, auch gezielt auf die Wünsche der Autohausunternehmer. "Der Handel soll das Tool mitbauen, Feedback ist ausdrücklich willkommen", so Christ. Am liebsten wäre es ihm in der Pilotphase, wenn ein Verkäufer des Kfz-Betriebs konsequent den neuen Weg, ein anderer den herkömmlichen Weg geht. Am Ende wird verglichen: Wo war Weg A noch besser, wo Weg B? "Wir wollen ganz viele Rückmeldungen auf das neue Tool aus dem Handel haben." Mit einer geplanten Roadshow soll kommendes Jahr allen Autohäusern, die mit der CreditPlus Bank zusammenarbeiten, ausführlich der Mehrwert des neuen Tools und die perfekte Einbindung in den jeweiligen Autohausprozess nähergebracht werden. Schließlich verfolgt Christ mit seinem Team im hart umkämpften deutschen Autobankenmarkt ambitionierte Ziele. "Im Automotive-Bereich will ich die Nummer zwei werden", sagt er selbstbewusst. Man strebe ein gesundes Wachstum an. Kurzfassung Ein neuer digitaler Prozess im kommenden Jahr: Hierzulande startet die CreditPlus Bank in Sachen Autofinanzierung den sogenannten Digital Account Check. Auf diesen digitalen Kontoblick könnten 50 Prozent der Verkäufer anspringen, schätzen die Offenbacher.

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