Mazda Deutschland: "Erfolg wiederholen"

Bernhard Kaplan, Geschäftsführer Mazda Deutschland, spricht im Interview über neue Modelle, die Dieselkrise und die Händlerrendite. AH: Herr Kaplan, Mazda hat im vergangenen Jahr einen Marktanteil von zwei Prozent mit über 67.000 Neuzulassungen erreicht. Wie soll es weitergehen? B. Kaplan: 2017 hatten wir das beste Ergebnis seit 2006. Mein Ziel ist es, mit unserem Netz organisch zu wachsen und die Qualität im Umgang mit unseren Kunden zu verbessern. In diesem Jahr wollen wir den Erfolg des vergangenen Jahres, in dem wir auf zwei Prozent Marktanteil kamen, wiederholen. Wir haben im letzten Mai den neuen CX-5 eingeführt. Dieses Jahr bekommen wir ein größeres Facelift beim Mazda6 und verschiedene Updates beim CX-5 und beim CX-3. 2019 erwarten wir dann den komplett neuen Mazda 3, von dem wir uns weiteren Schwung versprechen. AH: In Genf wurde auch ein neues Motorenkonzept vorgestellt. B. Kaplan: Wir haben mit dem Skyactiv-X einen Ottomotor mit Selbstzündung vorgestellt, der die Vorteile von Benziner und Diesel vereint und im Frühjahr 2019 auf den Markt kommt. Aufgrund der mageren Verbrennung können wir den Verbrauch um 20 bis 30 Prozent reduzieren. Wir brauchen bekanntlich auch in Zukunft sehr effektive Verbrenner. Außerdem werden wir die neue Motorengeneration mildhybridisieren. Ende 2019 werden wir das erste E-Mobil einführen, später folgen dann Plug-in-Hybridantriebe. AH: Wie wirkt sich das Dieseldilemma aus? B. Kaplan: Mit unserem Skyactiv-D kam ab 2012 eine neue Generation hochmoderner Diesel inkl. Automatik und wir konnten damit unsere Schwäche im Dieselmotorenangebot beheben. Im 6er und CX-Bereich haben wir sehr gut Diesel verkauft. Ein Vorteil für uns ist, dass wir mit dem Skyactiv-D Diesel bereits 2012 Euro-6-Diesel eingeführt haben, damit waren wir eine der ersten Marken. Wir hoffen deshalb, dass wieder Ruhe in den Markt kommt. Wir stehen auch zum Diesel und werden ab 2020 eine neue Dieselmotorengeneration auf den Markt bringen. In Japan beläuft sich unser Dieselanteil auf über 50 Prozent, weil wir für alle Modelle Diesel anbieten. Derzeit verkaufen wir noch rund elf Prozent Selbstzünder nach 18 Prozent in 2016. Beim Mazda6 Facelift scheint sich der Dieselmotor jetzt mit Euro 6d-TEMP-Abgaseinstufung wieder auf dem bekannten Niveau einzupendeln. Die Kunden wissen, dass diese Antriebsvariante für ein größeres Auto die sparsamste ist. AH: Was halten Sie von einer Absicherung für Euro-5-Gebrauchtwagenkäufer? B. Kaplan: Ich sehe hier keine Möglichkeit, die Unsicherheit hinsichtlich Fahrverbote über eine Garantie zu regeln. Händler machen das vereinzelt, aber ich bin davon nicht überzeugt. AH: Ab 2020 bieten alle Hersteller E-Mobile. Gibt es dafür genügend Kunden? B. Kaplan: Wir werden auch mit einem batterieelektrischen Auto an den Start gehen, das über einen besonderen Wankelmotor als Range Extender verfügen wird. Diesen gab es 2013 schon als Prototyp und mit diesem Konzept wird es auch nicht die größte Batterie benötigen. Das wird für uns ein Alleinstellungsmerkmal werden, davon bin ich überzeugt. Wie hoch die echte Kundennachfrage nach Elektrofahrzeugen ist, wird man sehen. Es gibt derzeit eine Förderung und bestimmte Fahrzeuge werden teilweise nach Zulassung hierzulande ins Ausland vermarktet. Den wirklichen Markt können wir also noch nicht abschätzen. Wir bieten künftig adäquate Verbrenner, die in Kombination mit einer Hybridisierung auch eine sehr gute CO2-Bilanz haben. Wir sehen hier einen Bedarf. AH: Wie hat sich das Wachstum auf die Händlerrendite ausgewirkt? B. Kaplan: Wir haben für das letzte Jahr eine durchschnittliche Umsatzrendite von 2,14 Prozent ermittelt. Wir legen sehr viel Wert auf ein rentables Händlernetz und die Zeit ist gut, dass im Handel mit der Marke Mazda Geld verdient werden kann. Und die stabilen Renditezahlen aus den letzten Jahren von zwei Prozent und darüber belegen dies. AH: Wie wird's in diesem Jahr gerade im Hinblick auf die Gebrauchtwagenpreise für Dieselautos? B. Kaplan: Ich hoffe, dass wir in Sachen Umsatzrendite im Handel mit dem gleichen Ergebnis wie 2017 abschließen, natürlich gerne besser. Die Vorzeichen passen, die Auftragslage entwickelt sich sehr gut. Allerdings sehe ich die Auswirkungen der Dieselkrise auch bei unseren Händlern. Unsere Skyactiv-Wechselprämie ist zwar gut gelaufen und wir konnten hier fast 80 Prozent Neukunden erobern. Wir merken aber schon, dass auch Bestandskunden mit Euro-6-Dieselfahrzeugen Sorgen hinsichtlich der Restwerte haben, teilweise mit erheblichen regionalen Unterschieden. Die Unsicherheit ist im Markt zu spüren, obwohl sich unser Euro-6-Anteil beim Dieselbestand auf weit überdurchschnittliche 43 Prozent beläuft. AH: Herr Kaplan, herzlichen Dank für das Gespräch! Interview: Ralph M. Meunzel

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