Fahrzeuglogistik: Gewünschte Gruppendynamik

Wie bekomme ich den gebrauchten VW Touran am besten von Regensburg nach Ingolstadt? Wann halte ich alle Beteiligten darüber auf dem Laufenden? Und was passiert mit der Kostenstellenzuordnung? Fragen wie diese muss Walter Hofmann seit Mitte 2016 nicht mehr beantworten. Der Vorstand der HW Gruppe ruft einfach das cloudbasierte IT-Tool "FaLo" auf. Übrigens eine Idee, die Unternehmer Hofmann für seinen Gruppenbetrieb initiierte und gemeinsam mit der regional verankerten Prozessberatung Autonatic umsetzte. Denn der hohe manuelle Koordinations-, Kosten- und Zeitaufwand war Hofmann bereits seit Längerem ein Dorn im Auge. "Wir hatten immer schon ein massives Problem, Autos von A nach B zu bekommen", erinnert er sich in seinem Ingolstädter Büro. Heute läuft die Fahrzeuglogistik zwischen den Standorten nach einem bestimmten Muster ab. Genauer gesagt: Ein Lkw fährt zwischen Pfaffenhofen, Ingolstadt, Regensburg und Abensberg im Kreis - und nicht verschiedene Pkw zickzack. Aktuell noch jeden Dienstag und Donnerstag mittels Spedition - je nach Auslastung könnte das mittelfristig aber deutlich öfter und in Eigenregie passieren. Hofmann muss nicht lange nachdenken, wenn es um die Vorteile geht: ein geringerer Personalaufwand, deutliche Einsparungen bei den Kosten, die Dokumentation der gemeldeten und durchgeführten Fahrten sowie das Ausbleiben des Verschleißes, weil zum Beispiel ein Vorführwagen nicht mehr von zwei Mitarbeitern aufwändig verbracht werden muss. Softwaregesteuerter Prozess Geht es beispielsweise um den Transport des eben erwähnten Vorführwagens, erhält die Disponentin nun via webbasiertes IT-Tool eine Anfrage für die anstehende Fahrt, damit sie diese dann in eine bestimmte Route einplanen und somit das Ganze effizient koordinieren kann. Dafür lassen sich in der Eingabemaske Parameter wie Datum, VIN, Buchnummer, Verwendungszweck oder Kostenstelle auswählen. Wichtig für die Transparenz: Die verantwortlichen Mitarbeiter der HW Gruppe finden automatisch in ihrem E-Mail-Postfach eine Mitteilung vor, sollte sie eine Aktion direkt betreffen. Hofmann: "Entscheidend ist, dass das Ganze koordiniert abläuft." Deshalb definierte Autonatic-Projektmanagerin Lisa Kohl mit ihrem Team vier Rollen: den Admin fürs zentrale Tool-Management, den Disponenten für die Prozesssteuerung, den Anforderer und den Counter. Letztere Rolle erhält am Transporttag eine Info über den Fahrzeugein- und -ausgang. Kohl klickt sich durch die übersichtlich gestaltete Website und sagt: "Das ist ein lebendes Tool." Bedeutet, dass Wünsche und Anregungen, die die Autohausgruppe im Tagesgeschäft identifiziert, zeitnah von den Softwareexperten umgesetzt werden. Impuls aus der Branche "Mit 'FaLo' möchten wir ein Produkt für die Branche etablieren", erklärt Florian Holste im Gespräch. "Im ersten Jahr kann das Tool für 2.500 Euro genutzt werden. Weitere Wunschanforderungen werden durch uns aufgenommen", sagt der Autonatic-Geschäftsführer. Der Preis setzt sich aus der Einrichtungsgebühr in Höhe von 1.000 Euro und den monatlichen Kosten von 125 Euro zusammen. Darin sind dann auch unter anderem der technische Support und der Zugang für bis zu 50 User enthalten. Doch welche Tipps kann nun Initiator Hofmann geben, wenn er einem Kollegen dieses Tool ans Herzen legen würde? "Erstens sollte man einen zentralen Projektmanager bestellen, zweitens den richtigen Disponenten wählen, drittens die Spediteursfrage - also intern oder extern - gut klären und viertens alle Mitarbeiter ausführlich informieren", betont der Vorstand. "Mein Fazit: Das Tool läuft sehr gut." HW Gruppe im Fokus Im Jahr 1950 gegründet, beschäftigt die HW Gruppe heute rund 480 Mitarbeiter. Über alle Marken hinweg verkaufen die Bayern jährlich an den Standorten Ingolstadt, Pfaffenhofen, Regensburg und Abensberg 2.500 Neu- und 4.000 Gebrauchtwagen. Zum Markenportfolio gehören die Fabrikate Volkswagen und Porsche sowie BMW und Mini. Eigenen Angaben zufolge ist die HW Gruppe einer der größten BMW-/Mini-Vertragshändler Bayerns.

Kundenschnittstellen: Mehr Kontrolle über das eigene Geschäft

Dekra zieht Bilanz: 31,6 Millionen Fahrzeuginspektionen in 2023

Maxus auf Expansionskurs: Mehr Standorte, mehr Wachstum

Expansion: Neuer Lynk & Co-Showroom in Madrid

Millionenbußgeld im Abgas-Skandal: Auch Continental soll zahlen

Alle Schlagzeilen

Fahrzeuglogistik: Gewünschte Gruppendynamik

WEITERLESEN

NEWSLETTER