Citroen: Investitionen fürs urbane Wohlfühlen

Man kann es so sehen: Die Marke Citroen ist ein traditionsreiches Gebäude, das vom Eigentümer aktuell die eine oder andere Schönheitsrenovierung spendiert bekommt. Denn das Ziel lautet, die Doppelwinkel-Brand zu repositionieren und somit den Wachstumskurs fortzusetzen. Dazu passt dann auch das neue Vertriebskonzept "La Maison Citroen", das einen Hauch von Weltläufigkeit, Urbanität und Gemütlichkeit versprühen soll. Im Schatten des Pariser Eiffelturms genauso wie im deutschen Gewerbegebiet. Hierzulande ist die neue Ausstattung, die das Wohlbefinden in den Mittelpunkt rückt, seit dem 1. Juli bestellbar. Das bestätigte Wolfgang Schlimme, Geschäftsführer Citroen Deutschland, kürzlich im Rahmen eines Pressegesprächs in Berlin. Den Auslieferungsstart des frisch wirkenden Showroom-Konzepts plant der Importeur im August. Allerdings stehen als Preisschild 30.000 Euro im Raum, an denen sich Citroen aber beteiligt. Konkreter wollte man dazu auch auf Nachfrage in der Hauptstadt nicht werden. "Wir werden damit aber wieder ein bisschen französischer", erklärte Schlimme abschließend. Gut für den Markenkern und die Repositionierung. Wenig überraschend ist, dass sich Unternehmer, die gerade einen Neubau oder eine Umgestaltung planen, darüber deutlich mehr freuen. Aktuell bieten hierzulande schon drei Betriebe das neue Kundenerlebnis, mit dem die meisten Citroen-Händler bis Mitte 2018 die frankophilen Autofans umgarnen sollen. Der bundesweite Roll-out wird Schlimme zufolge im September starten. Hier gelte dann das Motto: "first come, first serve". Ehrgeizige Ziele Grundsätzlich sieht sich der Importeur beim Renovieren, sprich der Repositionierung der Marke Citroen, auf einem guten Weg. "Wir spüren deutlichen Rückenwind", sagte Schlimme in Berlin. Der Geschäftsführer machte dies unter anderem an den Gesamtzulassungen fest: Die 33.946 Einheiten per Ende Juni bedeuten ein Plus von acht Prozent. Man wachse doppelt so stark wie der Gesamtmarkt. Und die Franzosen nehmen sich bei ihrer Trendwende wahrlich ehrgeizige Ziele vor: "Wir wollen jedes Jahr um 10.000 Einheiten wachsen", erklärte der Deutschlandchef selbstbewusst. "Und wir haben die Chancen dazu." Bedeutet demnach: Statt den für heuer geplanten 70.000 Einheiten möchte man beispielsweise 2019 dann 90.000 Fahrzeuge vertreiben. Schlimme sprach selbst von "spannenden Jahren". Doch man spüre bei den Autohausunternehmern Zuversicht und Vertrauen, so der Deutschlandchef. Neben neuen Modellen wie dem Citroen C3 mit "Lokomotivwirkung" (Schlimme) oder dem C3 Aircross, der in wenigen Wochen auf der IAA in Frankfurt seine Deutschlandpremiere feiert und am 11. November den heimischen Markt entert, sieht der Importeur das deutsche Handelsnetz als wichtigen Wachstumstreiber. Man wolle es weiter professionalisieren und entwickeln, erklärte diesbezüglich Peter Wilkenhöner, der seit dem 1. Juli als Direktor Vertrieb verantwortlich zeichnet und das Handelsgeschäft aus seiner Zeit als Niederlassungsleiter in Dortmund, München, Köln und Hannover bestens kennt. Wilkenhöner folgte in seiner neuen Position auf Kai Pries, der zur PSA Bank Deutschland gewechselt war. Citroen Rent als neuer Service Neben dem eingangs thematisierten, neuen Showroom-Konzept skizzierten die beiden Top-Manager in der Hauptstadt einen ganzen Maßnahmenmix fürs Handelsnetz, darunter sogenannte Business Coaches fürs sensible Thema Personal, Schulungen in Sachen Gewerbekunden, aber auch das neue Programm Citroen Rent. Dabei handele es sich um keine schlichte Vermietung, sondern den Teil eines Mobilitätskonzepts, sagte Schlimme. Die Idee dahinter: Um die Kunden an das jeweilige Autohaus zu binden, kann jeder Citroen-Händler selbst in die Rental-Rolle schlüpfen, ohne dabei auf die Expertise von Sixt, Europcar & Co. zurückgreifen zu müssen. Mit Kurz- und Langzeitmietangeboten für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge sowie einer eigenen Preisgestaltung, die sich am lokalen Markt orientiert. Zwei Vorteile führt der Kölner Importeur dabei ins Feld: Der Händler nutzt die Fahrzeuge aus dem eigenen Bestand für die Mietwagenflotte und weitet mit dem neuen Serviceangebot sein Portfolio aus. "Mit Citroen Rent können sich private und gewerbliche Kunden auf das verlassen, was Sie von ihrem Citroen-Partner erwarten: Fahrzeuge, die Ihnen genau das bieten, was Sie gerade benötigen", heißt es unter www.citroenrent.de. Der Importeur bezeichnete die Investition als überschaubar, konkret kostet etwa die bereitgestellte Software 990 Euro pro Jahr. IT-ler sprechen hier gerne auch vom Backend. Bis zum 1. September möchte man bereits die 100 Citroen Business Center angeschlossen haben, so die kurzfristige Perspektive. Man sieht, das traditionsreiche Gebäude nimmt neue Konturen an. Auf einem guten Weg "Wir spüren deutlichen Rückenwind", sagte Wolfgang Schlimme in Berlin. Der Geschäftsführer von Citroen Deutschland machte dies unter anderem an den Gesamtzulassungen fest: Die 33.946 Einheiten per Ende Juni bedeuten ein Plus von acht Prozent. Man wachse doppelt so stark wie der Gesamtmarkt, so Schlimme. Die Pläne von PSA mit Free2move In der Berliner Dessauer Straße 28-29 ist man der Mobilitätswende schon ganz nahe. Dort, wo früher die Botschaft von Costa Rica ihre diplomatischen Beziehungen pflegte, sitzt heute Free2Move. Mit dieser Marke möchte sich der PSA-Konzern weltweit als bedeutender Anbieter von Mobilitätslösungen etablieren und Mehrwerte schaffen. Seit November gehören 82 Prozent der unabhängigen Plattform PSA.Wer die rund 50 Treppenstufen hinter sich gelassen hat, der findet sich in einer Start-up-Welt wieder. Lieferdienst-Flyer, Club Mate und viel IT für die App - solche Sachen eben. Von den heute schon 70 Mitarbeitern sind die Hälfte Techniker. Alle zwei Wochen erhält die App, die sich kostenlos über den App Store, Play Store und Windows Phone herunterladen lässt, ein Update.Zückt der User dann sein Smartphone, weil er beispielsweise schnell von Berlin-Mitte zum Flughafen in Tegel möchte, zeigt ihm sein Display die Offerten mehrerer Carsharing-Anbieter und somit ein deutlich umfassenderes Angebot, als wenn er sich von Anbieter zu Anbieter klicken würde. Egal, ob er dann für die Tour von A nach B ein Auto, einen Roller oder ein Fahrrad wünscht. So fällt es ihm deutlich leichter, Preise, Standorte und Eigenschaften der Carsharing-Anbieter vergleichen, aber dann auch in der App gleich reservieren und buchen zu können.Aktuell ist Free2Move in sieben europäischen Ländern und 21 Städten aktiv - je nach Standort können die Kunden einen von 26 Anbietern auswählen. "Im Schnitt kommt pro Monat ein neues Land hinzu", erzählt Michel Stumpe in den Berliner Start-up-Räumlichkeiten. "Die Nähe zum Kunden ist uns wichtig." Der 32-jährige Geschäftsführer hatte den Aggregator einst gegründet und unter "Carjump" an den Start gebracht. Die Zahl der registrierten Free2Move-Nutzer liegt heute bei knapp 400.000, insgesamt stehen rund 80.000 Fahrzeuge zur Wahl.

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