Personal: Loyale Mitarbeiter gleich loyale Kunden

Was tun, wenn jeder über die Transformation der Autoindustrie spricht? Wenn dieser revolutionäre Prozess die Mitarbeiter im Autohaus verunsichert, gar verängstigt? Wenn sie die Veränderungen vor allem als Problem und nicht als Chance begreifen? Alois Moser, Geschäftsführer des Autohauses Ortner, hat dafür einen eigenen Weg gefunden. "Wir pflegen einen sehr persönlichen Umgang miteinander", erklärt der Autohauschef in Starnberg, rund 20 Kilometer südlich von München. "Meine Tür ist immer offen", betont Moser. Und er ergänzt: "Der Mitarbeiter muss sich gut aufgehoben fühlen. Denn der Mensch macht den Unterschied." Demnach verwundert es kaum, dass das vier Standorte große Unternehmen ( siehe Infokasten) unter dem Motto "Das Autohaus mit dem Lächeln" am Markt agiert. Persönlich und freundlich - dieser Ansatz soll sich bei den Kunden verfangen und eine Antwort auf den immer größeren Konkurrenzdruck, die immer niedrigeren Margen und die immer anspruchsvolleren Kunden sein. "Wenn es uns nicht gelingt, den Kunden über seine Zufriedenheit in allen Abläufen an uns zu binden, dann werden wir nicht überleben", betont Moser. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig ein motiviertes Werkstattteam für die Kundenzufriedenheit ist. Das Miteinander als Schlagwort Unterstützung auf diesem Weg bekommt Moser von Pia Dorfner von Dorfner Consulting. Als Diplom Business und Management Coach begleitet sie den Geschäftsführer im Autohausalltag. Mal im persönlichen Gespräch, mal schriftlich per E-Mail. "Führung war einmal verhältnismäßig einfach. Es gab jemanden, der sagte, was zu tun ist. Und es gab auf der anderen Seite jemanden, der es getan hat", erklärt Dorfner. "Doch das funktioniert heute nicht mehr. Das neue Wort heißt: miteinander." Sie empfiehlt Führungskräften, umzudenken. Denn ihrer Ansicht nach verlassen Mitarbeiter nie Unternehmen, sondern immer den Chef. Ein Ratschlag, den sich auch Autohauschef Moser zu Herzen genommen hat. Seitdem setzt er in Sachen Führung auf einen ausgewogeneren Mix aus Kennzahlen und Gesprächen, versucht Themen stärker zu delegieren und möchte das Team noch besser informieren. So bekommen die Mitarbeiter etwa mit ihrem monatlichen Lohnzettel einen Newsletter im DIN-A4-Format, der die wichtigsten Informationen transportieren soll. Im Januar ging es beispielsweise darum, was im Jahr 2018 auf die Mitarbeiter zukommt. Eine kleine Maßnahme mit großer Wirkung. Moser: "Die Mitarbeiter sagen, dass sie informiert werden." Neue Wege im Recruiting Als nächsten Schritt möchte Moser die "Das Autohaus mit dem Lächeln"-Philosophie weiter in die Breite tragen. Damit sie bei allen Mitarbeitern und künftigen Angestellten ankommt. Zudem hat er auch erkannt, dass er mehr auf Weiterbildung setzen und auch im Recruiting neue Wege gehen sollte. Wie wichtig das aktuell ist, hat auch unser AUTOHAUS Panel ( siehe Infografiken 1 und 2) kürzlich belegt. Gerade, was den digitalen Wandel anbelangt, ist der Handlungsbedarf in der Händlerschaft immens. Bei der Einstellung von Serviceberatern & Co. verfolgen Moser und Dorfner ein neues Ziel: Die Mitarbeiter müssen auch persönlich zum Autohaus Ortner passen. Wichtig für die Schärfung der Arbeitgebermarke. Denn Coach Dorfer hat ein schlagkräftiges Argument parat: "Jedes Unternehmen bekommt die Mitarbeiter, die es verdient." Entscheidungsgrundlagen liefert das AUTOHAUS Panel unter next.autohaus.de. Das Autohaus Ortner auf einen Blick Murnau, Peißenberg und Starnberg (Foto) sowie Weilheim - mittlerweile ist das Autohaus Ortner im Süden von München an vier Standorten aktiv. Einerseits als VW- und Seat-Partner, andererseits mit Serviceverträgen der Marken Audi, Skoda und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Hinzu kommen noch in Weilheim der Volkswagen Economy Service, die Autovermietung Weilheim Süd mit der Marke Renta-Car sowie das Werkstattsystem Autofit. Insgesamt umfasst das Ortner-Team 130 Mitarbeiter. Und genau die müssen laut dem langjährigen Geschäftsführer Alois Moser den Unterschied ausmachen. In wenigen Minuten muss das Team den Kunden überzeugen und den speziellen Ortner-Spirit vermitteln. Am besten mit einem Lächeln. "Uns muss es gelingen, dass das Autohaus Ortner eine Marke wird - wie Audi", betont der Autohauschef.

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