Finanzportal: Stabwechsel bei Yareto

Andreas Finkenberg (60) gibt die Verantwortung des Geschäftsführers für sein "Baby" Yareto an Sven Hölker (44) ab und wechselt in den Aufsichtsrat des Unternehmens. AUTO-HAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat sprach mit den beiden Managern. AH: Zum 1. Januar 2019 haben Sie, Herr Finkenberg, die Verantwortung für Yareto an Sven Hölker übergeben. Sie wechseln in den Aufsichtsrat. Wie erklären Sie der Branche diesen Schritt? A. Finkenberg: Yareto ist ein einzigartiges Projekt, das wir zum 1. Juli 2016 initiiert haben. Es ist als Start-up-Unternehmen bereits Marktführer geworden. Wir haben mit Yareto für die Händler eine Kredit-Vergleichsmöglichkeit geschaffen, die inzwischen 10.000 Händler nutzen. Von der anfangs kleinen Truppe in der Zentrale in Neuss sind wir inzwischen auf insgesamt 55 Mitarbeiter angewachsen. Und jetzt habe ich im letzten Jahr Herrn Hölker gebeten, das fortzuführen. Yareto wird so in guten Händen sein. Ich bin überzeugt, dass wir eine Marktlücke gefunden und den Nerv des Handels getroffen haben. Damit schaffen wir für den Handel mehr Erträge und Transparenz im Bereich der Autofinanzierung. AH: Und worin liegt für Sie, Herr Hölker, das Faszinosum, in die großen Fußstapfen des Andreas Finkenbergs zu steigen? S. Hölker: Ich habe mit Herrn Finkenberg sowohl bei Santander als auch bei der Bank11 über viele Jahre zusammengearbeitet und habe dabei stets viele seiner Überlegungen unmittelbar erfahren und umsetzen dürfen. Das war ohne Frage eine sehr gute "Schule". Dazu gehört auch Finkenbergs große Gabe für neue, wertschöpfende Tätigkeitsfelder. Marktperspektiven 2019 AH: Ihr bisheriges Wirken galt dominant dem Vertrieb. Wie sehen Sie die Marktperspektiven 2019? S. Hölker: Die Frequenz im Handel ist bislang wirklich positiv zu werten. Die Diesel-Lage nimmt normalere Formen an. Wir sind da insgesamt wirklich zuversichtlich. ADAC-Kooperation AH: Jetzt haben Sie zusammen mit dem ADAC quasi eine Branchenbombe gezündet. Wie gelingt eine ADAC-Empfehlung? A. Finkenberg: Der ADAC hat inzwischen über 20 Millionen Mitglieder, die dem "Gelben Engel" vertrauen. Das heißt nun, wir können als Erste am POS im Autohaus live ADAC-Kredite anbieten. Wir glauben, dass Kunde und Handel die Marke ADAC wertschätzen und das Produkt gut aufnehmen werden. Zukunft des Handels AH: Herr Finkenberg, Sie kennen aus Ihrer langen Berufstätigkeit das Wesen des Automobilhandels. Was gibt Ihnen die Gewissheit für Ihr Engagement, aus Überzeugung auf den Automobilhandel zu setzen? A. Finkenberg: Wir sind überzeugt, dass der Automobilhandel auch unter den existierenden Marktveränderungen eine gute Zukunft hat. Wir stellen uns auch die Frage, wie der Automobilhandel in zehn oder zwanzig Jahren aussehen wird. Wir hätten beispielsweise Yareto nicht entwickeln können, wenn wir nicht auf das Vertrauen der Autohäuser gestoßen wären. Und dazu gehört eben die Zuversicht für den Automobilhandel der Zukunft. AH: Das heißt umgekehrt: Der Handel kann mit Ihrer Unterstützung rechnen? A. Finkenberg: Wir sind für den Handel da. Wir sind in einer Schicksalsgemeinschaft. Ohne Handel können wir nicht existieren. Ja, wir arbeiten mit großer Überzeugung für den Handel. AH: Herr Hölker, ich darf das mal offen nach außen tragen: Sie sind Mazda-Händlersohn. Sie tragen die Handelsseele in sich. Was ist Ihre Intention? S. Hölker: Handeln heißt Verkaufen! Ja, ich bin mit Leidenschaft Verkäufer. Ich weiß um die besonderen Herausforderungen im verkäuferischen Alltag. Schaffen wir ein Produkt, dann kreieren wir das für die Verkäufer im Autohaus, die das für uns beim Kunden mit Überzeugung verkaufen. Also, die Händler stehen da bei uns im Fokus. Wir wollen sichtbar Wert, Nutzen für die Händler schaffen. AH: Wie sieht Ihr Wunsch an die Händlerschaft 2019 aus? S. Hölker: Es mag sich eigen anhören, doch der einzelne Händler muss sich bei allem, was um ihn herum passiert, selbst sehen und erkennen, was ihn selber ausmacht. Sprich, ein starkes Selbstvertrauen. Ein Vertrauen zu sich selbst! Er muss vor Ort in seinem Markt seine Händlermarke prägen. Viele Kunden kaufen doch bei ihm, weil der Verkäufer, der Serviceberater ein guter ist, weil die Mechatroniker qualitativ gute Arbeit abliefern und nicht zuletzt, weil der Chef und die Chefin für viele gelebte Werte stehen, die auch die Werte der Kunden sind. Und das wünsche ich mir: dass die Händlerschaft das 2019 wirkungsvoll Tag für Tag mit Überzeugung lebt. AH: Sie haben 10.000 Automobilhändler, markengebundene wie freie. Was macht es interessant, Partner von Yareto zu sein? S. Hölker: Bei uns hat der Automobilhändler für seinen Kunden immer das beste Angebot zum besten Tagespreis. Die Banken, die bei uns mitwirken, haben auch für den jeweiligen Kunden die passende Offerte. Das läuft alles ineinander. Dazu kommen unsere Prinzipien, einfach und transparent zu sein. Die Offerte Kfz-Versicherung AH: Sie offerieren inzwischen auch die Kfz-Versicherung. Wie sieht das Angebot dazu aus? S. Hölker: Unsere Kfz-Offerten kommen von der Rheinland-Versicherung. Wir bieten dazu beispielsweise Monatsprodukte an. Und diese sind auch monatlich kündbar. Wobei diese Produkte unabhängig von der Finanzierung zu sehen sind. Yareto lebt den Grundsatz, einfach und transparent zu sein. Es gibt also ein sehr einfaches Versicherungsprodukt. Und transparent meint: Das Versicherungsprodukt ist nicht eingerechnet, sondern wird separat ausgewiesen. Die Versicherung deckt außerdem unter anderem Arbeitsunfähigkeit und Arbeitslosigkeit ab. Und wir legen darauf Wert, dass der Kunde im Schadenfall zu seinem Händler kommt. Ich darf dabei auch auf die attraktiven Provisionen für den Handel verweisen. AH: Herr Finkenberg, Herr Hölker, vielen Dank für das Gespräch. Interview: Prof. Hannes Brachat

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