AUTOHAUS Akademie: Werbung ohne Abmahngefahr

Verstoße ich mit meinem Autohandelsbetrieb gegen die Energieverbrauchskennung? Und flattert bald gar eine Abmahnung der Deutschen Umwelthilfe ins Haus? Fragen wie diese haben die mehr als 30 Teilnehmer des AUTOHAUS-Tagesseminars in München offenbar schon länger beschäftigt - die Veranstaltung war ausgebucht. Referent des Workshops mit dem Titel "Werben ohne Abmahngefahr - Erlaubter und unerlaubter Wettbewerb im Autohaus" war der Wettbewerbsrechtsspezialist Sascha Leyendecker. Dieser arbeitet als Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz und Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht für die Augsburger Kanzlei JuS Rechtsanwälte.Zunächst vermittelte der Referent den grundsätzlichen Sinn und Zweck wettbewerbsrechtlicher Abmahnungen, klärte über die Folgen von Unterlassungsverpflichtungserklärungen auf und präsentierte eine Vielzahl von Beispielen irreführender Werbung zum Beispiel aus den Bereichen Fahrzeugfinanzierung und Garantie. Anschließend kam es zur ausführlichen Besprechung der komplizierten Pkw-Energiekennzeichnungsverordnung (Pkw-EnVkV) und den dies bezüglichen Abmahnungen der Deutschen Umwelthilfe.Wo werbe ich?Der Referent erklärte den Teilnehmern aus dem Autohandel, worauf es bei der Bewerbung von neuen Pkw ankommt: Zunächst muss der Werbende sich nämlich überlegen, wo er das Fahrzeug bewerben will. Anhand vieler Beispiele stellte Leyendecker klar, dass es einen großen Unterschied macht, ob ein Fahrzeug auf dem Autohausgelände, in Zeitungen (Druckschriften), "im Internet" oder im Rundfunk beworben wird.Interessant und überraschend war hierbei, dass der Ort der Fahrzeugbewerbung unterschiedliche Erfordernisse für die Angabe von Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen nach sich zieht. Bewirbt das Autohaus ein Fahrzeugmodell im Rahmen einer Zeitungsanzeige, so sind für dieses Fahrzeug lediglich die offiziellen Kraftstoffverbrauchsangaben in den Testzyklen innerorts, außerorts und kombiniert sowie die CO2-Emissionen im kombinierten Testzyklus erforderlich.Gefährlich wird es aber, wenn diese Zeitungsanzeige ungeprüft als PDF-Datei in den Facebook Account des Autohauses hochgeladen wird: Hierbei kann es durchaus passieren, dass zusätzliche Pflichtangaben, die nur für die elektronische Werbung gelten, vergessen werden.Wo sind die Fallstricke?Die vielfältigen Fragen der Teilnehmer bezogen sich im Wesentlichen auf Fallstricke der elektronischen Werbung, insbesondere innerhalb sozialer Netzwerke und die Kombination kennzeichnungspflichtiger Pkw-Werbung mit Finanzierungsangeboten. Auch ging es um die Verantwortlichkeit des Autohauses fürFehler Dritter bei der Werbeanzeige, beispielsweise wenn bei Facebook Pflichtangaben abhängig vom Endgerät in der Nutzeransicht abgeschnitten werden oder ein Mitarbeiter auf seinem privaten Profil Werbung für "sein Autohaus" betreibt. Die Seminarteilnehmer arbeiteten höchst aktiv mit und brachten insbesondere ihre eigenen Erfahrungen und die neuesten Hersteller-Rundschreiben zum Thema Deutsche Umwelthilfe in das Seminar ein, sodass diese direkt besprochen werden konnten.Wie gehe ich mit Abmahnungen um?Im Anschluss erklärte der Referent, wie mit Abmahnungen der Deutschen Umwelthilfe umgegangen werden soll, wenn beispielsweise ein Verstoß klar vorliegt. Hierbei wurden die Handlungsalternativen des Autohauses aufgezeigt und die Folgen einer vorschnell abgegebenen strafbewehrten Unterlassungserklärung, welche nämlich eine Laufzeit von mehr als 30 Jahren besitzt, verdeutlicht.Abschließend widmete sich Leyendecker dem Thema Webshop und den aktuell zu diesen Themen laufenden Abmahnwellen, welche im Wesentlichen neben dem Gebrauch falscher Widerrufsbelehrungen das Unterlassen von Hinweisen auf die Online-Streitbeilegungsplattform, das Verbraucherschlichtungsverfahren, falsche Klauseln in Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie datenschutzrechtliche Regelungen zum Inhalt haben.Am Ende nahmen die Teilnehmer eine Menge Wissen und insbesondere ein Gefühl für abmahnrelevante Werbung mit, sodass sie in der Zukunft riskante Werbung nicht ohne genaue Prüfung in Umlauf bringen werden.7.9. In DüsseldorfKurzentschlossene können sich unter autohaus.de/akademie noch für das Tagesseminar am 7. September in Düsseldorf anmelden. Zu kurzfristig? Keine Angst, auch 2018 steht die Seminarreihe, die sich an Marketingverantwortliche, Inhaber, Geschäftsführer, Markenverantwortliche, Verkaufsleiter und Betriebsleiter in Kfz- Betrieben richtet, wieder auf der Agenda der AUTOHAUS akademie.Über den AutorRA Sascha Leyendecker ist Partner der Kanzlei JuS Rechtsanwälte aus Augsburg, Fachanwalt für Gewerblichen Rechtsschutz, Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht sowie Lehrbeauftragter an der Hochschule Augsburg. Der Referent ist durch eine Vielzahl von Seminaren, Workshops und Vorträge speziell im Bereich des Wettbewerbsrechts für Autohäuser sehr erfahren. Er ist für den Bereich Pkw-EnVkV/ Deutsche Umwelthilfe Empfehlungsanwalt sämtlicher bayerischer Kfz-Innungen. Er verfügt über eine sehr umfangreiche forensische Erfahrung, gerade im Bereich des Werberechts für Autohäuser.

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