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HB ohne Filter: Ernst Prost +++ Der Kanzler hat gesprochen +++ Valentinstag live

HB ohne Filter: Ernst Prost +++ Der Kanzler hat gesprochen +++ Valentinstag live
© Foto: Ralph M. Meunzel/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
18.02.2022
Lesezeit:
10 min

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LiquiMoly-Chef Ernst Prost - ein 65er! +++ Der Kanzler hat gesprochen - "Grüne Begrenzung" +++ Sechs Monate Tesla, Polestar 2 oder Fiat 500e kostenlos fahren! +++ 40 Jahre Daimler (1980 - 2021) - Willi Diez als Automobilwirtschaftshistoriker +++ Valentinstag live - Das besondere Autohaus

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Montag, 14. Februar 2022

Liqui Moly-Chef Ernst Prost - ein 65er!

Heute, vor 65 Jahren, am Valentinstag, kam der geniale Unternehmer wie leibhaftige Mittelständler Ernst Prost in Altötting zur Welt. Heute, zu seinem Ehrentag sei ihm von hier aus ein grandioser Tusch mit Echo gewidmet. Herzlichen Glückwunsch!

Nachdem ich Ernst Prost über 30 Jahre journalistisch begleiten durfte, habe ich meine persönlichen Impressionen mit ihm in meinem HB-Kommentar am 21. Januar 22 dargestellt. Heute können sie das Interview, das ich mit ihm zu seinem Abschied geführt habe, in AUTOHAUS-Online lesen. Am Montag auch in der neuen AUTOHAUS-Printausgabe 4. Sie erleben darin einen Manager der klaren, der offenen, der ehrlichen und der originellen Worte. So ist er immer! Ernst Prost hat über sein langjähriges Wirken eine großartige automobilwirtschaftliche Historie vorgelegt. Ein Leuchtturm der Branche! Schade, einen Typen wie ihn müsste man wundersam vermehren können! Ernst Prost, von Herzen alles, alles Gute!

Ernst Prost, der langjährige, nun scheidende Inhaber und Geschäftsführer von Liqui Moly.
© Foto: Prof. Hannes Brachat

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Dienstag, 15. Februar 2022

Der Kanzler hat gesprochen - "Grüne Begrenzung"

Kanzler Scholz macht Gebrauch von seiner Richtlinienkompetenz. Das meint, er ist der, der die politische Verantwortung trägt. Die Grüne Umweltministerin Steffi Lemke forderte für Europa schärfere CO2-Vorgaben. Kanzler Scholz stellte sich hier nun hinter seinen Verkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP) und dieser wird das "Fit for 55" EU-Programm für neu zugelassene Pkw und Lieferwagen unterstützen, über das bis 2030 den CO2-Ausstoss um 55 Prozent gegenüber 2021 gesenkt werden soll. Lemke machte überdies deutlich, dass der Einsatz von E-Fuels auch künftig nicht auf die CO2-Flottengrenzwerte angerechnet werden. Da hat jemand aus der grünen Reihe immer noch nicht verstanden, weshalb E-Fuels für Klimaneutralität eine noch stärkere Rolle spielen müssen!

Jetzt beruft die grüne Außenministerin Annalena Baerbock die Aktivistin und Greenpeace-Chefin Morgan als Staatssekretärin ins Auswärtige Amt. Greenpeace ist seit 1971 auf einschlägiger Spur und deren Art der Demonstration – siehe IAA 2021 mit Abseilen von Autobahnbrücken – wird immer radikaler. Oder man denke an den Greenpeace-Aktivisten, der meinte, er müsse ins EM-Stadion fliegen. Welch tolerante Demonstrationskultur. Offensichtlich zieht jetzt diese Art von Lobbyismus pur direkt ins politische Zentrum in Berlin ein! Umgekehrt: Der Verkehrsminister Dr. Volker Wissing hat sechs Staatssekretäre (siehe Abbildung). Eigentlich sollte er als zum grünen Baerbock-Äquivalent VDA-Präsidentin Hildegard Müller als Staatssekretärin berufen. Damit Habeck dann Greta Thunberg für sich nachziehen kann, sollte Wissing gleich noch die Karte des ADAC-Präsidenten Christian Reinicke ziehen. Staatssekretäre im Bund stehen im Grundgehalt in der Besoldungsgruppe B 11 und das weist monatlich 15.000 Euro aus.

Organigramm des Bundesverkehrsministeriums. Dort wirken 1.300 Mitarbeiter. 700 sitzen seit Grenzöffnung 1989 immer noch in Bonn. Welch ein Aufwand!
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Aktive Verkehrspolitik

Man hat politisch gegenwärtig den Eindruck, als gäbe es nur noch die Themen Klima, Corona und Ukraine. Das umweltpolitische Ziel lautet: klimaneutrale Mobilität. Dabei stellt sich die zentrale Frage, WIE ist diese zu erreichen? Der Individualverkehr macht in Deutschland aktuell 75 Prozent am Verkehrsaufkommen aus. Der Rest entfällt auf den Bahnverkehr (sieben Prozent) und Schienengüterverkehr (18 Prozent). Bahn und Schiene, sagen wir es im Klartext, bilden ein Nischendasein! 2030 soll die Bahn doppelt so viele Personen wie heute befördern. Und das zeigt immer wieder, dass ein zwar ein richtigen "grünes Ziel" gesetzt wird, aber das Wie kläglich auf der Strecke bleibt. Wie soll das bei der Bahn möglich werden, wenn man für einen Streckenneubau 20 Jahre braucht? Zum Beispiel von Hamburg nach Zürich! Der Schienengüterverkehr soll bis dort von derzeit 18 Prozent auf 25 Prozent anwachsen. Das haben die "Grünen" schon vorgehabt, als von 1998 bis 2005 in der Bundesregierung saßen. Und nun, wer digitalisiert dazu jetzt bis 2030 die Geleise? Wer beseitigt all den überzogenen Bürokratieabbau? Die Grünen stehen sich wie so oft selbst im Wege. Weiteres Beispiel: Man will verstärkt die Windräder ausbauen. Wie löst man das mit dem auf der anderen Seite geforderten Artenschutz? Aktuell dauert die Realisierung für ein Windrad sechs Jahre!

Selbst wenn mehr Güter künftig über die Bahn versandt werden, sollte auch das Thema Lkw gründlicher diskutiert werden. Laut einer PWC-Studie verursacht der weltweite Straßenverkehr 6,5 Gigatonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Davon entfallen auf den Sektor Pkw (2,8) und den Sektor LKW (3,7). Lässt sich der LKW mit meist Dieselmotor ausgestattet durch einen mit batteriebetriebenen Lastwagen ersetzen, vor allem im Fernverkehr? DAF, Renault, Volvo haben die Weichen für den E-Lkw gestellt. Daimler Truck setzt auf eine Kombination aus batterie-elektrischen und wasserstoffbasierten Antrieb. Das setzt allerdings eine entsprechende Infrastruktur voraus, ebenso ausreichend grüne Energie. Ein Lkw mit E-Motor kommt gegenwärtig maximal 500 km weit. Der Diesel schafft mit einer Tankfüllung 1.500 bis 2.000 Kilometer. Außerdem – so die Prognose – wird ein Lkw mit E-Motor selbst 2030 doppelt so teuer wie ein Lastwagen mit Diesel sein. Hilfreich wäre für E-Lkw gerade für Langstrecken der Einsatz von Oberleitungstechnik. Bis wann wäre diese realisierbar? All die aufgezeigten Aspekte bedürfen in der Umsetzung Zeit, neue Innovationen und erhebliche finanzielle Mittel. Und wer das gigantische fiskalische Loch vor sich sieht, das Corona bis heute im Staatshaushalt gerissen hat - eine halbe Billion Euro - sollte dringlich zur Kenntnis nehmen, dass "klimaneutrale Mobilität" ohne gesunden finanziellen Hintergrund und ohne gesicherte Energieversorgung grünen Abenteuercharakter hat. Bei allem Idealismus, man muss Realitäten sehen!

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Mittwoch, 16. Februar 2022

Sechs Monate Tesla, Polestar 2 oder Fiat 500e kostenlos fahren!

Sascha Schmitz, Autohändler in Mönchengladbach, erklärt, wie er das macht. Nachstehende Abbildungen zeigen, wie das mit den sechs Monaten gestaltet wird und wie der garantierte Rückkauf zustande kommt. Die Details erfahren sie unter www.autozentrum-schmitz.de. Das Modell ließe sich sicherlich, wie er zeigt, auf weitere Modelle übertragen.

Das fragwürdige Geschäftsmodell ist inzwischen politisch in Berlin in der Abteilung Dr. Robert Habeck angekommen. Man plant nun, die Haltefrist auf zwölf Monate zu verlängern. Durch diese fragwürdige Art der Vermarktung fiel auf, dass rund zehn Prozent der reinen E-Autos in Deutschland exportiert werden. Dänemark ist dafür erstes Kontaktland. Für 2023 ist ohnehin eine Änderung der E-Förderung zu erwarten. Das bedeutet umgekehrt, solange die klare Neuregelung nicht auf dem Tisch liegt, werden sich – bei gegebenen Lieferfristen – zahlreiche E-Kaufinteressenten mit ihrem Kauf zurückhalten. Oder es wird politisch das Bestelldatum, nicht die Zulassung zum Förderkriterium gemacht.

Das besondere E-Auto "Sozial-Modell"
© Foto: Autozentrum Schmitz
Das besondere E-Auto "Sozial-Modell"
© Foto: Autozentrum Schmitz

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Donnerstag, 17. Februar 2022

40 Jahre Daimler (1980 - 2021) - Willi Diez als Automobilwirtschaftshistoriker

Als Autor zahlreicher automobilwirtschaftlicher Fachbücher hat Prof. Dr. Willi Diez über die Jahre seines Hochschul- und IfA-Wirkens fraglos die markanten Branchen-Maßstäbe gesetzt. Aktuell legt er nun auf 507 kleingedruckten Seiten die Daimler-Historie von 1980 bis heute vor.

1991 wurde Willi Diez als Professor für Automobilwirtschaft an die Hochschule in Nürtingen-Geislingen berufen. Zuvor war er zwölf Jahre im Hause Daimler live tätig, u. a. als Vorstandsassistent von Helmut Werner. Darin liegt zugleich ein großer Vorzug seines neuen Werkes. Er kannte die handelnden, die maßgeblichen Manager alle persönlich und kann dann eben beispielsweise so lebensnah berichten, dass der Handschlag von Werner Niefer gefürchtete Schraubstockintensität hatte. Und Diez weiß dann zur jeweiligen Persönlichkeit dessen Werdegang spielend informativ, aber auch mit dem speziellen Charakter spielend einfließen zu lassen. Eben Werner Niefer, gelernter Werkzeugmacher mit bleibender Schraubstocklegende. Das Buch lebt also nicht nur über tiefe faktische Darstellungen und Querverbindungen, sondern über die menschlichen Farben, die Diez eloquent aus dem Hemdsärmel schüttet. Nennen wir es eine hohe diplomatische Präsentationskunst!

Jetzt kommt ein weiterer Vorzug des Buches zur Geltung, die große Erfahrung von Willi Diez, die er auch über die Jahre der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der einschlägigen (internationalen) Managementliteratur geistig eingesogen hat und nun auch mit Blickfeld zu anderen Branchen so kenntnisreich zu integrieren weiß. Was muss da einer für eine Gedächtnisdimension haben, um da beim jeweiligen Kapitel zu wissen, wo da was in welcher Quelle steht, um das dann eben so professionell zusammenzuführen. Welche Kraftanstrengung, welche Disziplin, welche Ausdauer, welch geistige Könnerschaft!

Diez bearbeitet in seinen Ausführungen die Mercedes-Benz-Pkw- als auch die Lkw-Sparte. Es werden im Detail die Ära Reuter, Schrempp, das Wirken von Helmut Werner, die Smart-Story oder jetzt die anstehende Luxusfahrzeugära von Ola Källenius aufgezeigt. Diez weiß dies alles bis hin zum fragwürdigen Slogan "Das Beste oder nichts!" lebendig argumentativ darzulegen. Er zeigt auf seiner einschlägigen Mercedes-Benz-Wanderung auch verpasste Chancen einzufordern.

Der Kulminationspunkt klingt dann so: Die Daimler Benz AG wurde im Jahre 1926 gegründet. Die Geschichte dieses Unternehmens endete nun am 30. November 2021. Ein historischer Augenblick! Hier künftig die Mercedes-Benz AG, dort die Daimler Truck AG. Für immer verschwindet damit eines der erfolgreichsten, traditionsreichsten und größten deutschen Unternehmen von der Bildfläche. Welch eine Feststellung! Was sind die Ursachen dafür? Bleibt für die Mercedes-Benz AG damit nur das Schreckensszenario einer Übernahme? Diez hält eine Übernahme von Mercedes-Benz durch ausländische Investoren für möglich. Es gebe allerdings genug Marken, die durch eine Übernahme nicht schwächer, sondern stärker geworden sind. Die prophetische Feststellung von Dieter Zetsche, dass es kein Naturgesetz sei, dass Daimler ewig bestehen bleibe, wird Realität – früher, als er vermutlich selber dachte. Die Folge: Es kämen dann auch deutsche Produktionsstandorte auf den Prüfstand. Als Mercedes-Benz-Vertreter oder Mercedes-Benz-Serviceartner ergeben sich daraus substantielle Fragen, die wir bei Autoren journalistisch nachfragen werden.

Dr. h.c. für Willi Diez

Wer die Dimension des Diez-Werkes vor sich liegen hat, möchte dem Autor Dank sagen für die so umfassende Arbeit, die er für die Branche als ein Stück wichtiger Automobilwirtschaftsgeschichte in dieser einmaligen Klasse dargestellt hat. Eigentlich müsste ihm die Hochschule dafür den zweiten Doktortitel mit h.c.-Hut verleihen. Er sei hiermit beantragt. Sagen wir es halt gleich: Prof. Dr. Dr. h.c. Willi Diez. Herzliche Gratulation!

Ich darf von hier aus meinem hochgeschätzten Hochschulkollegen gleich einen weiteren Vorschlag unterbreiten, nachdem er nun historisch so gut drauf ist und in seinem Pensionistendasein genug Zeit hat. Wir bräuchten gleichermaßen auch eine automobilhistorische Darstellung der automobilen Handelsgeschichte. Der neue Handelstitel von Willi Diez könnte dann lauten: "Gewonnene Größe – Digitale Horizonte" Der Anfang neuer Handelsdimensionen! Es wäre ihm ein weiter Doktor-Titel gewiss. Nur er könnte dieses Werk verfassen. Mit der Folge, in Ehrerbietung: Prof. Dr. Willi Diez, rer.pol. Dr. h.c.mult.!!!!! Wir sollten ihn in der nun freien Zeit dazu ermutigen!

Sein neuestes auch schriftstellerisches Opus "Verlorene Größe - Neue Horizonte" Das Ende von Daimler? ist im Franz Vahlen Verlag erschienen und kostet 39,90 Euro. Nicht 40 Euro!!! Es müssen sich ja die Erkenntnisse aus seinem einschlägigen Standardwerk "Automobil-Marketing", 6. Auflage in der Abteilung "Preismarketing" sichtbar wie praktisch artikulieren!

Prof. Dr. Willi Diez mit seinem neuen Mercedes-Benz-Opus "Das Beste oder nichts!"
© Foto: IfA

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Freitag, 18. Februar 2022

Valentinstag live – Das besondere Autohaus

Nomen est omen! Der Name ist Programm! Der eine heißt "Glücklich", der andere "Fröhlich", der nächste "Schön". Ein Maßgeblicher in Österreich sogar "Lustig". Wunderbar! Scheibe, wenn da einer beispielsweise "Schweinshaupt" heißt. Mein einstiger Deutschlehrer hörte auf diesen Namen.  

Der Gedenktag des hl. Valentinus am 14. Februar wurde von Papst Gelasius im Jahre 496 für die ganze Kirche eingeführt. In Deutschland wurde der Valentinstag dann nach dem Zweiten Weltkrieg durch im Land stationierte US-Soldaten bekannt. 1950 wurde beispielsweise in Nürnberg der erste "Valentinsball" veranstaltet. Allgemein bekannt wurde der Valentinstag durch die vor dem 14. Februar verstärkt einsetzende Werbung der Floristik- und Süßwarenindustrie zur Förderung von Partnerschaft, Beziehung, Freundschaft und wurde so nach und nach zum "Tag der Liebenden", zum "Tag aller Herzen"! Meinte da mal einer, er muss wohl Schwabe gewesen sein: Liebe ist das, was der Dümmste empfindet, aber selbst der Gescheiteste nicht weiß, was es ist. Die biblische Botschaft postuliert da klar: Das Größte aber ist die Liebe!

Jetzt gibt es in Sangerhausen ein Autohaus, das 1954 von Otto Liebe gründet wurde und mit der Wende im Jahr 1990 einer der ersten Skoda Vertragspartner wurde. Dass der Name "LIEBE" dort mit besonderer Verpflichtung verbunden ist, zeigt der bei YouTube offerierte Trailer zum Valentinstag – bitte hier abrufen. Klasse gemacht! Liebe sollte man heißen! Firmenchef Thomas Peckruhn ist zugleich Sprecher des Deutschen Automobilhandels und ZDK-Vizepräsident. Siehe Abbildung. 

Trailer Autohaus Liebe
© Foto: Prof. Hannes Brachat

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Sprüche der Woche:

"Zu jedem Elektroauto gibt es jetzt einen Hund gratis. Damit Sie nie wieder allein nach Hause laufen müssen!" (Quelle unbekannt)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 25. Februar 2022!

Montag, 21. Februar 2022

Berlin, die "Neue Heimat" des ZDK

Der 22.2.2022 wird in die ZDK-Verbandsgeschichte eingehen. Die Würfel für den Standort Berlin sind endlich gefallen. Einstimmig! Hierzu zwei externe Wortmeldungen:

"Glückwunsch ZDK, herzlichen Glückwunsch Herr Karpinski, ein wahrlich lange überfälliger Schritt. Der ZDK zieht aus der Kleingartenkolonie in Bonn in die Hauptstadt. Ich hoffe es werden vielen neue Gesichter mit neuen Gedanken über unsere Branche in unserem Verband Verantwortung bekommen.“ (Burkhard Weller, CEO der Weller-Gruppe Berlin)

"Lieber Jürgen, mit Freude habe ich gestern auf AUTOHAUSOnline in einer Meldung von Professor Hannes Brachat gelesen, dass der Verbandsvorstand des ZDK einstimmig beschlossen hat, dass Berlin neuer ZDK-Hauptsitz wird. Ich darf Dich und den ZDK Vorstand zu dieser Entscheidung beglückwünschen, wohl wissend, dass Du Dich hierfür seit Jahren besonders engagierst. Die „Lobbyarbeit“ für unser Gewerbe, nahe bei den Entscheidungsträgern in Berlin, ist durch die vielfältigen Herausforderungen in unserer Branche noch wichtiger geworden. Ich erinnere mich persönlich noch an Diskussionen während der Zeit, in der ich ZDK Vorstand mitwirken durfte und in der ich eine solche Entscheidung nachdrücklich unterstützt habe und Du dafür heftige Kritik erfahren hast. Vielen Dank lieber Jürgen an Dich und Deine „Unterstützer“ und lass mich schließen, mit dem bekannten Spruch „was lange währt, wird endlich gut“. (Klaus-Dieter Breitschwert, Ehrenpräsident des Kfz-Landesverbandes Bayern, 22 Jahre Mitglied des Bayerischen Landtages, VW-Audi-Händler in Ansbach)

So sehe ich das auch. Man sollte bei diesem Standortwechsel mal seine Blicke rüber zum VDA (Verband der Automobilindustrie) schicken. Es war auch dort ein langer Weg, bis der Hauptsitz von Frankfurt nach Berlin verlegt wurde. VDA-Präsident Matthias Wissmann war dazu 2009 dann der Durchbruch gelungen, obwohl seine Vor-Vor-Gängerin Dr. Erika Emmerich diesen Standortwechsel bereits 1989 eingefordert hatte. Der juristische VDA-Sitz war dann ab 2000 Berlin. Matthias Wissmann - zuvor Bundesverkehrsminister -: "Wir wollten nicht von Frankfurt weg, sondern müssen unsere politischen und strategischen Aufgaben in Berlin bündeln. Der VDA versteht sich als Verband, der die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Politik überzeugend zum Ausdruck bringen muss.“

Für 2022 steht im ZDK eine weitere wichtige Weichenstellung an. Es wird der Nachfolger (in) von Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Koblitz ausgewählt. Hier besteht nun die Chance einer zukunftsgerichteten Weichenstellung, dass der "NEUE" seinen Hauptsitz von Anfang an in Berlin hat. Man wird Dr. Koblitz nach 20 Jahren ZDK-Tätigkeit sicher nicht nachsagen können, dass er politisch vernetzt war. Und der neue ZDK-Hauptgeschäftsführer (in) kann sich dann sicher beim VDA informieren, wie man das für die 80 Mitarbeiter im ZDK sozialverträglich gestalten kann. Und ZDK-Präsident Jürgen Karpinski wie sein Vorstand haben dafür sicher verständige Ohren. Es müssen da funktionell ja nicht alle ZDK-Mitarbeiter von Berlin aus agieren. Aber doch all jene, die in ihrer Aufgabe auf politische Verbindungen angewiesen sind, zur Regierung, zu den Parteien, zu anderen Verbänden u.a. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks mit seinen 53 Handwerkskammern und 40 Fachverbänden sitzt eben auch in Berlin, im "Haus des Handwerks". Und so wird es dann morgen in Berlin auf Edelstahl heißen: "Haus des Deutschen Autogewerbes". Nicht Kfz-Gewerbes. Keiner spricht vom Personenkraftwagen, sondern vom Personenwagen. Keiner spricht vom Lastkraftwagen, sondern vom Lastwagen. Vom "Kraft durch Freude" könnte man sich ohne Gendertum schon verabschieden. Und das selbstfahren Auto erhält doch für die Zukunft dann seinen eigentlichen Namen.

Es sollten die Interessen der 36.000 Mitglieder, das Auto-Gewerbe im Vordergrund stehen, weniger persönlich motivierte Interessen! Also, ein Grundstück in Berlin finden, dann kaufen, dann bauen und dann einziehen! Hauptsitz verlegen! Sicher kann da einer der Berliner Händler bei der Grundstückssuche sichtbare Brücken bauen.

Der neue ZDK-Hauptgeschäftsführer sollte allerdings weniger ein Verwaltungsjurist sein, sondern ein Kommunikator, mit einer politisch gestalterischen Nase für die jeweils wichtigen Themen, der Lobbyismus kreativ zu gestalten weiß. Dann gilt es ferner, überkommene Verbandsstrukturen dringlich in Frage zu stellen. Vornan die Überalterung der ehrenwerten Ehrenamtsträger. Gleich ob in der Politik, bei Gewerkschaften, in den Kirchen oder in Vereinen, wir müssen feststellen, dass sich das gesellschaftliche Engagement in den letzten zwanzig Jahren sichtbar verdünnt hat. Theodor Heuss, ein Schwabe, unser erster Bundespräsident meinte: "Die Demokratie braucht das Ehrenamt." Dieses Thema, frisches, junges Blut gehört für den ZDK, die Landesverbände, die Innungen wie für die Fabrikatsvereinigungen weit oben auf die Agenda! Ansonsten wird das Ganze absehbar zur aussterbenden Spezies!

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Dienstag, 22. Februar 2022

Staatsmodernisierung - Handlungsfähigkeit schaffen!

Bundesminister a.D. Dr. Thomas de Maizière spricht Klartext: "Deutschland braucht eine große Staatsreform". Es sei von allen die wichtigste Reform, das Fundament für alles. Vieles geht zu langsam, zu viele sind zuständig, in Krisen wirkt Vieles unvorbereitet und bei der Digitalisierung hinken wir hinterher. Mit namhaften Experten hat er Vorschläge für eine Staatsmodernisierung in der laufenden Legislaturperiode 2021 - 2025 vorgelegt. Die fundierte, sehr lesenswerte Ausarbeitung zeigt, wie komplex sich die gesamten Strukturen in den Verwaltungen entwickelt haben. Sie können sie hier abrufen! Staatsmodernisierung!

Beispiele: Zur Steigerung der Steuerungsfähigkeit müssen Bundesministerien verkleinert werden. Oder: Die IT-Verwaltung des Bundes ist trotz beachtlicher Bemühungen in den letzten Jahren immer noch zersplittert. Oder: In besonders klimarelevanten Teilbereichen wie zum Beispiel der Mobilität oder im Baurecht muss ermöglicht werden, die Prozesse von der Planfeststellung bis hin zur Vergabe entsprechend transparent zu machen und zu beschleunigen etc.

Wer die Blicke auf die neue Regierung in Berlin wirft stellt fest, dass der gesamte Apparat immer aufgeblähter wird. Es wurden allein 37 neue Staatssekretäre berufen. Im Jahre 2000 kosteten die Bundestagsabgeordneten 510 Millionen Euro, im Jahre 2020 eine Milliarde Euro. Die Zahl der Beamten stieg in den Jahren 2000 bis 2020 von 14.000 auf 24.000. Kosten pro Jahr vier Milliarden Euro! Jetzt wird das Kanzleramt auf 25.347 Quadratmeter Nutzfläche mit einem gegenüberliegenden Neubau um weitere 25.600 Quadratmeter für 485 Millionen Euro erweitert. Wer braucht das? Das "Weiße Haus" weist 5.000 Quadratmeter aus. Wer bezahlt das alles?

Es sind die 18 Millionen Leistungsträger im Lande, Facharbeiter, Angestellte, Handwerker, Manager, Unternehmer, die keine Transferleistungen erhalten. Sie erarbeiten das alles! Und diese Leistungsträger werden immer noch mehr belastet, weil die Politik uferloses Geld braucht. Thomas de Maizière fordert wie oben angesprochen personelle Reduzierung der Ministerien. Warum? Je grösser der Apparat, desto mehr komplizierte Bürokratie wird geschaffen. Das ist wie bei den Standardvorgaben der Hersteller ür die Händlerschaft. Da sitzen oben "Leute" die ihr Dasein rechtfertigen müssen. Da hat dann eine Standardzertifizierung für ein Autohaus 400 Seiten Umfang!!! Sind die noch klar im Kopf??? Wer reduziert das auf ein vernünftiges, eben sinnvolles Maß? Und wer soll im Bund dieses höchst notwendige Reformwerk stemmen? Dessen Notwendigkeit schreit aus allen Ecken!

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Mittwoch, 23. Februar 2022

Die besondere Zuversicht – Kunzmann Aschaffenburg

Wer in Aschaffenburg-Ost die Autobahn verlässt, kommt bei der Einfahrt in die Stadt 300 Meter weiter gleich an der Kunzman-Galerie vorbei. Ein veritables Gebrauchtwagen-Schmuckstück. Schauen sie sich dieses Begrüßungsplakat an! Kunzmann heißt sie in Aschaffenburg herzlich willkommen! Wumms, am "Wolfgang-See"! Es ist abermals die Kunzmannliebe zum Detail. Der Senior-Chef heißt Wolfgang. Und diese so schöne Area trägt seinen Namen. Aktuell mit den ersten Magnolienblüten. Scheibe, das muss Daimler unbedingt noch in die Standards aufnehmen!

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Donnerstag, 24. Februar 2022

Agrosprit ist klimaschädlich - Verbrenner-Aus bis 2030 gefordert!

Der Radolfzeller "Abmahnhai" Jürgen Resch, u.a. Bundesgeschäftsführer der DUH, hat ein neues Betätigungsfeld gefunden. Und das zusammen mit Fridays for Future-Aktivisten, nachdem er erkennen musste, dass vor Gericht der Vernunft über seine geforderten Dieselfahrverbote den Vorzug gibt. Die Richter räumen dem Verhältnismässigkeitsgrundsatz viel Platz ein, bevor sie ein Fahrverbot aussprechen. Resch musste da Dank säkularer Vernunft endlich zurückstecken!

Resch gab nun beim Institut für Energie- und Umwelt in Heidelberg (ifeu) ein Gutachten in Auftrag, das zum bestellten Ergebnis führt, wonach 1,2 Millionen Hektar wertvolle Agrarflächen weltweit für den Anbau von Raps, Getreide, Mais, Zuckerrüben zur Produktion von Agrokraftstoffen für deutsche Diesel- und Benzinautos belegt sind. Als wüssten die, welche Flächen weltweit genau da für Deutschland vorgesehen sind?! Resch wörtlich: "Weder Akronym Sprit noch andere sogenannte 'alternative' Kraftstoffe machen Verbrenner Autos klimafreundlich. Damit der Ausstieg aus Akku-Kraftstoffen kein Wiedereinstieg in fossilen Sprit wird, muss das Verbrenneraus jetzt verbindlich festgelegt werden." Die Grünen setzen auf Solarstrom für E-Fahrzeuge. Die DUH-Ökoreligion weitet sich damit zu neuen Sichtweisen aus.

Jetzt sollte man die anhören, die in der EU und in Deutschland die Agro-Kraftstoffe vor gut 15 Jahren zur Reduzierung der Emissionen im Straßenverkehr zu senken einführten. Der Verband der Deutschen Biokraftindustrie (VDB): "Die DUH-Forderung auf Basis unterkomplexer Studien sind für den Klimaschutz kontraproduktiv. Die Umwelthilfe sollte sich mit der geltenden Gesetzgebung auseinandersetzen, bevor sie Forderungen nach der Abschaffung einer der wenigen wirksamen Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr aufstellt. Selbst wenn 2030 in Deutschland 15 Millionen E-Autos unterwegs sind, blieben noch 30 Millionen Verbrenner Pkw auf den Straßen. Dieser Fahrzeugbestand kann in den nächsten Jahren nur mit nachhaltig produzierten Bio-Kraftstoffen klimafreundlicher fahren." Die Grünen wollen partout keine Alternative zur E-Mobilität zulassen.

Audi, man höre, ganz aktuell: Der Audi Diesel verbraucht 95 Prozent weniger CO2 mit reFuels. 79 Prozent der Autokäufer - so eine andere Studie - wären bereit, Klima-Sprit zu tanken. Man sollte eben auch in Radolfzell die Kirche, das "Münster unserer Lieben Frau" im Dorf lassen. Ich kenne das, weil meine Mutter darin getauft wurde. Und sie war nicht nur normal, sondern großartig!

Die Studie kann hier abgerufen werden.

Prof. Dr. Willi Diez mit seinem neuen Mercedes-Benz-Opus "Das Beste oder nichts!"
© Foto: IfA

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Freitag, 18. Februar 2022

Valentinstag live – Das besondere Autohaus

Nomen est omen! Der Name ist Programm! Der eine heißt "Glücklich", der andere "Fröhlich", der nächste "Schön". Ein Maßgeblicher in Österreich sogar "Lustig". Wunderbar! Scheibe, wenn da einer beispielsweise "Schweinshaupt" heißt. Mein einstiger Deutschlehrer hörte auf diesen Namen.  

Der Gedenktag des hl. Valentinus am 14. Februar wurde von Papst Gelasius im Jahre 496 für die ganze Kirche eingeführt. In Deutschland wurde der Valentinstag dann nach dem Zweiten Weltkrieg durch im Land stationierte US-Soldaten bekannt. 1950 wurde beispielsweise in Nürnberg der erste "Valentinsball" veranstaltet. Allgemein bekannt wurde der Valentinstag durch die vor dem 14. Februar verstärkt einsetzende Werbung der Floristik- und Süßwarenindustrie zur Förderung von Partnerschaft, Beziehung, Freundschaft und wurde so nach und nach zum "Tag der Liebenden", zum "Tag aller Herzen"! Meinte da mal einer, er muss wohl Schwabe gewesen sein: Liebe ist das, was der Dümmste empfindet, aber selbst der Gescheiteste nicht weiß, was es ist. Die biblische Botschaft postuliert da klar: Das Größte aber ist die Liebe!

Jetzt gibt es in Sangerhausen ein Autohaus, das 1954 von Otto Liebe gründet wurde und mit der Wende im Jahr 1990 einer der ersten Skoda Vertragspartner wurde. Dass der Name "LIEBE" dort mit besonderer Verpflichtung verbunden ist, zeigt der bei YouTube offerierte Trailer zum Valentinstag – bitte hier abrufen. Klasse gemacht! Liebe sollte man heißen! Firmenchef Thomas Peckruhn ist zugleich Sprecher des Deutschen Automobilhandels und ZDK-Vizepräsident. Siehe Abbildung. 

Trailer Autohaus Liebe
© Foto: Prof. Hannes Brachat

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Sprüche der Woche:

"Zu jedem Elektroauto gibt es jetzt einen Hund gratis. Damit Sie nie wieder allein nach Hause laufen müssen!" (Quelle unbekannt)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


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