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“HB ohne Filter” vom 12. Januar 2007

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Datum:
12.01.2007

14 Kommentare

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Heute: Der große Ausblick auf das Kfz-Jahr - eine Fülle an Themen. Steigen Sie in die Diskussion ein und schicken Sie uns Ihre Kommentare!

Das Automobiljahr 2007


Das AUTOHAUS-Jahresmotto lautet: "Sei Motor, nicht Bremse!" Wir starten durch! Die Perspektiven 2007 stimmen durchaus optimistisch. Wer hätte für 2006 ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent prognostiziert? Für 2007 stehen wir laut Experten zwischen 1,0 und 2,1 Prozent. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze steigt wieder, wenn auch als Zeitarbeitsverhältnisse oder befristete Jobs. Die Bauwirtschaft verweist für 2007 auf echtes Wachstum. Der Markenhandel allein wir mit 899 Mio. Euro an Bauinvestitionen dabei sein. 3,4 Mio. Neuwagen und 6,7 Mio. Besitzumschreibungen für 2007 sind alles andere als Krisendateien. Die Mehrwertsteuererhöhung schöpft in Summe 15 Mrd. Euro ab. Das hat Wirkung!



Für Autohaus-Unternehmer liegen die größten Konjunkturrisiken in möglichen hohen Lohnabschlüssen, einem wieder steigenden Ölpreis und steigenden Zinsen. Ich halte fest: Jeder zweite Autohausinhaber ist laut unserer Umfrage AUTOHAUS-Pulsschlag guter Dinge! 2007 wird politisch aber das letzte Jahr für reformatorische Weichenstellungen. 2008 haben die Herren Stoiber, Koch und Wulff wichtige Landtagswahlen zu bestehen und 2009 kommt dann der neuerliche große Bundeswurf in Berlin.



Handelspolitik



Die Ladenöffnungszeiten sind jetzt auf Länderebene heruntergebrochen und sollten je nach Lage angepasst und neu beworben werden. Wenn auch der Sonntag in Bayern geheiligt bleibt, sollten wir zur Kenntnis nehmen, dass an diesem Tage die Familien am meisten Zeit für einen gemeinsamen Besuch von Autohäusern haben. Wir werden redaktionell aufarbeiten, wie das "echte Sonntagsprofis“ mit Hilfe von Studenten und Rentnern professionell gestalten. Natürlich ohne jegliche Beratung!



Umweltpolitisch sollte die Branche die Dieselnachrüstung, das Thema umweltfreundliches Auto 2007 – Stichwort: Gasumrüstung – beherzt in die Hand nehmen. Dazu weiter unten mehr. Die Schadstoff-Vignette wird 2007 sicher nicht in jeder Stadt umgesetzt werden. Das Umweltbundesamt reklamiert "Tempolimit 120".



Die Bayern-Initiative "Fahrzeugzulassung im Autohaus“ steht. Hierzu wird sich der Bayerische Landesverbandspräsident Klaus-Dieter Breitschwert beim Bayerischen Neujahrsempfang am 6. Februar in Anwesenheit des Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber pointiert äußern. Es geht hier nicht um Gebühreneinsparung, sondern um den besseren Service. Ein Kunde kann ein Auto sofort mitnehmen! Die HU-Prüforganisationen haben an ihren Stationen auch einen niedrigeren Prüfsatz als in den Autohäusern. Ist das berechtigt?


Tarifpolitisch werden 2007 einige Landesverbände aufgrund zweijähriger Laufzeit verschont. Dennoch sei die Forderung für die Zukunft klar formuliert: Jedes Unternehmen sollte mit seinen Mitarbeitern seine eigenen Entlohnungsstrukturen vereinbaren. Die "roten IG-Metallgarden" sind aufzulösen, sprich die Innungsmitgliedschaft ohne Tarif ist das Mindestgebot. Noch besser ist die Regelung der ostdeutschen Kfz-Landesverbände: Aufhebung, also Kündigung der Tarifgemeinschaft! Die großen Automobilbetriebe mögen ihre eigenen Tarifverhandlungen führen und nicht zum "Gesetz" für alle erheben.



Branchenrendite: Drei Prozent!



Die Forderung nach drei Prozent Rendite für den Automobilhandel bleibt bestehen. Wenn ein Hersteller wie BMW acht Prozent Rendite einfährt, können sich die BMW-Händler mit 0,4 Prozent nicht zufrieden geben. Bitte, wenn die Fahrzeugverkaufskosten acht Prozent betragen und die durchschnittliche Nachlasspraxis laut Prof. Dudenhöffer 17 Prozent ausmacht, dann braucht der Händler nach Adam Riese und drei Prozent Rendite 28 Prozent Marge, um sein Geschäft zukunftsorientiert managen zu können. Umgekehrt: Würde die Branche die Nachlasspraxis nur um ein Prozent reduzieren, wäre schon viel gewonnen.



Die Interessenskonflikte zwischen Hersteller und Markenhandel werden immer markanter. Der Wettbewerb unter den einzelnen Vertriebskanälen wird immer heftiger, zu häufig auch unfair. Ich habe an dieser Stelle die 40-Prozent-Aktion der Renault-Niederlassung Heilbronn Mitte des vergangenen Jahres gebrandmarkt. Wir haben nun den ersten Fall, dass ein Hersteller gleich vier Niederlassungen schließen muss! Renault in den Städten Heilbronn, Heidelberg, Mannheim und Worms. Das sind schließlich markante Standorte. Die verheerenden Verkaufsprämienaktionen, insbesondere GW-Überzahlungen in Höhe von 5.000 Euro, wie sie von Renault, Ford und Fiat 2005/2006 gewährt wurden, verstoßen gegen eine stabile Restwertpolitik und tangieren in Folge ganz markant das Händler-Gebrauchtwagengeschäft.



Anders formuliert: 50 Prozent der Neuwagenzulassungen werden heute ganz gezielt für den GW-Markt produziert! Es sei die hervorragende Aktion von Volkswagen seit Sommer 2006 mit dem "Sorglos-Paket" inklusive vierjähriger Werkstattbindung hervorgehoben. Opel folgt seit Januar, Peugeot ist ebenso im Boot. Sprich, endlich erfolgt eine Wende mit Vernunft! Im GW-Bereich sollten im Rahmen der Preisfindung mehr die Preise in den Internetbörsen herangezogen werden. Es sei auch daran erinnert, dass die Internetpreise für GW derselben Konstitution bis zu 30 Prozent variieren. Es kommt also sehr wohl auf das individuelle Fahrzeug an. Standzeitenmanagement und aktiver Zukauf sind neben der GW-Garantie als Mittel zur Sicherung der Werkstattauslastung die weiteren gewichtigen GW-Erfolgsgaranten.



Hersteller-Handelskonflikte



Weitere Konflikte zwischen Hersteller und Handel sind in der Teilevermarktung auszumachen. Schließlich wird ATU vom selben Teilehersteller wie die Autohäuser beliefert! Nur zu welchen Konditionen? Kopfschütteln überkommt einen angesichts der Relation Hersteller/Händler in puncto stringent gefahrene Vertriebssteuerung. Da werden nachweislich gut funktionierende Vertriebsbindungen einfach aufgelöst, die einzelnen Partner "per Order" beispielsweise einer Niederlassung angeschlossen, weil man sich von oben abgespeckte rote Zahlen im eigenen Lager verspricht bzw. den Direktvertrieb mit Gewalt in die eigene Entscheidungssphäre bringen will.


Wann endlich wird erkannt, dass die Marktgestaltung neben guten Produkten maßgeblich von den vor Ort handelnden Personen abhängig ist?! Solange Menschen agieren, sind Marktbearbeitungskonzepte vor Ort betriebsindividuell zu gestalten, je nach Situation des Händlers bzw. des jeweiligen Marktes. Wir brauchen individuelle Maßanzüge 2007! Alles andere wird der Markt bestrafen. Seltsam, man kommt an die eigentlichen Drahtzieher des Unsinns nie ran. Da schaut jeder, den man darauf anspricht, auf seiner Hierarchiestufe weg. Wenn es 2007 gelänge, aus den Außendienstmitarbeitern statt "Einheitendrückern" um jeden Preis wieder "Unternehmensberater" zu machen, die gemeinsam mit dem Händler vor Ort stets den "Motor" anwerfen, dann gäbe es an vielen Orten wieder viel mehr Motivation im Handel, mit der Folge besserer Verkaufsergebnisse. Es ist ja ein Unterschied, ob ein Händler ein Auto verkaufen muss oder ob er es verkaufen will!


Unter Renditeaspekten sei noch erwähnt, dass zum 1. Januar 2007 Basel II in Kraft getreten ist. Wer spricht noch darüber? Wenn wir schon bei den Finanzen sind: Die Abschlusspenetration in Sachen Absatzfinanzierung kann von 40 auf 50 Prozent und die Kfz-Versicherungsabschlüsse von 25 auf 35 Prozent erhöht werden. Das sind durchaus realistische Werte. Es wäre gleichermaßen wünschenswert, wenn der "Mehrwert" eines Fahrzeuges im vierten und fünften Jahr über wirkungsvollere Anschlussraten inszeniert werden könnte.



Entwicklungen



2006 hat der Mehrmarkenvertrieb ganz neue Dimensionen erhalten. Die Schwabengarage hält nun im Hauptbetrieb zu Stuttgart gleich zwölf Fabrikate unter einem Dach. Die Kroymanns-Gruppe wird diese Dimension in Berlin fortsetzen. Wir haben dann die "Media-Markt-Situation" in der Branche umgesetzt. Eine Handelsmarke, darunter dann das ganze Markensammelsurium vieler Automobilhersteller. Wird dort einschlägige Markengestaltung besonders gut gelingen? Jetzt sieht man sogar die ersten Opel-Betriebe, in denen auch VW optisch mit Verkaufswirkung eingebaut ist. Ein Vorstellungsbild, das bislang noch in den Augen schmerzt.



2007 wird sich klären, ob und wenn ja, welche weiteren chinesischen Marken – neben Landwind und Brilliance – importiert werden. Übermorgen kommen vielleicht die Inder dazu. Das wird dann alles in der handelnden "Multifranchise" integriert. In den Ballungszentren setzt sich der markante Konzentrationswettbewerb fort. Bald wird dort "Groß" gegen "Groß" antreten. Man darf auf solche Schlachten gespannt sein. Und siehe da, oftmals müssen in den Ballungszentren die Hersteller selbst ins Boot. Und das kostet extrem viel Geld. Ich denke auch an den einen und anderen Großbetrieb, der gleich den großen Automobilgiganten, gar nicht mehr steuerbar ist. Da sitzt an jeder notwendig zu ändernden Schaltstelle ein Verhinderer. Seien es IG-Metaller, seien es langjährige Mitarbeiter, die sich gegen Veränderungen sperren, seien es bauliche und organisatorische Gegebenheiten, IT-Infrastruktur etc.


Bei allen Konzentrationsbewegungen: Größe allein ist nicht der Maßstab! Umgekehrt hat die Größe in einigen Fällen zur Emanzipation des Handels beigetragen. Ja, es entstehen echte Handelsmarken. Wobei Herstellermarke und markante Handelsmarke vor Ort kein Widerspruch sein müssen. Das sind die guten Seiten. Das Großkundengeschäft wird über Leasinggesellschaften, Autovermieter, Werkswagenverkauf, Direktbelieferung des freien Handels deutlich über die bisherige Zulassungsmarke von 54 Prozent anwachsen. Gehaltsumwandlungsmodelle werden gerade in Großfirmen die Verkaufsströme markant umlenken.



Service-Management



Im Service liegen in 2007 die eigentlichen Wachstumsfelder in den Bereichen Autogasanlagen, mobilen Navigationssysteme, Diesel-Filternachrüstung – auf zwei Mio. Euro wird der Markt dafür geschätzt –, einem Reifengeschäft als wichtigstem Kundenkontaktbaustein, Wellness, Nachfüllservice, Elektronik (Einparkhilfen, Ausblendung toter Winkel u.a.). Der Rückgang im Verschleißreparaturmarkt produziert eigentlich die größte Gefahr, die Butter auf dem Brot zu verlieren. Auch das GW-Geschäft sollte als Bindeschiene für das Service-Segment II und III genutzt werden.


Die noch 50 eigenständigen Kfz-Versicherer rüsten sich massiv zum Kostenwettbewerb. Die Kfz-Versicherer versuchen die Schadensteuerung sowohl im Kasko-, als auch im Haftpflichtschaden umzusetzen. Karosserie- und Lackzentren werden über Mehrschichtbetrieb zur Bündelung des Reparaturvolumens beitragen. So das neue Rechtsdienstleistungsgesetz nicht durch die Lobby der 140.000 deutschen Rechtsanwälte verhindert wird – vielfach steckt hinter vielen Politikern in Wahrheit ein ausgederbter Jurist, von Stoiber bis zu Beckstein, Koch, Wulff, Öttinger, Schröder, Beust etc. –, wird das Gewerbe voraussichtlich ab Oktober 2007 in 90 Prozent der Unfälle keinen (Verkehrs-)Juristen mehr brauchen.


Auch die Kfz-Sachverständigen werden sich von ihrer Durchschnittspfründe von 300 bis 350 Euro pro Gutachten verabschieden müssen. In Holland werden dafür heute schon nur noch 60 Euro bezahlt. Zu wünschen wäre, dass die Hersteller ihre werblichen Anstrengungen in Sachen Service-Marketing ausbauen würden. Das wäre für das (Leistungs-)Image des Markenhandels besonders wichtig. Kleinere Betriebe werden auf Dauer an einer zweiten (freien) Servicemarke nicht vorbeikommen, wie freie Werkstätten ohne ein entsprechendes Werkstattsystem die Servicewelt von Morgen schwerlich gestalten können. Immerhin sind 75 Prozent des gesamten Pkw-Bestandes von 46 Mio. fünf Jahre und älter.



Finale



Zu Weihnachten schrieb mir Werner Nix, Toyota-Händler, den sinnigen Spruch von Jean Anouilh: "Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht." Bei allen Wandlungen, Veränderungen, Strategien, Zukunftsorientierung, politischen Gegebenheiten ist maßgeblich: Wie entscheidet sich der Kunde? Er gibt vor, was, wie und wen er liebt!


Mit diesen Gedanken wünsche ich Ihnen ein gutes, ein erfolgreiches Jahr 2007. Für AUTOHAUS ist es ein Jubiläumsjahr: 50 Jahre AUTOHAUS. Am 15. Januar erhalten sie unser 280 Seiten starkes Jubiläumsheft. Das beste und schönste AUTOHAUS, das es je gab! Sie finden darin auch unser Jubiläumsgeschenk an unsere Leser: Den AUTOHAUS-Fitnesstest. Dazu nächste Woche mehr!



Wer obige Inhalte vertieft dargestellt haben möchte, den lade ich gerne zu meinen "Jubiläums-Perspektiven" in zwölf Städten ein, die jeweils von 10 Uhr bis 18 Uhr dauern. Frank Motejat wird als weiterer Referent mit vielen Praxisimpulsen und seiner einmalig motivierenden Art auftreten. Die Details hierzu finden Sie unter www.autohaus.de/akademie



Auf einen guten AUTOHAUS Jubiläums-Jahrgang!



Ihr


Prof. Hannes Brachat

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KOMMENTARE


Online Redaktion

11.01.2007 - 18:20 Uhr

Willkommen zum neuen HB ohne Filter-Blog. Machen Sie mit!


User

11.01.2007 - 18:24 Uhr

Das Layout gefällt mir gut, aber die Kommentarfunktion ist etwas versteckt.


Loisl

12.01.2007 - 12:39 Uhr

Prima! Vielleicht sollte man den Begriff "Web-Tagebuch" wörtlich und die Eintragungen (werk-)täglich vornehmen.


Verkäufer

12.01.2007 - 12:49 Uhr

Kommertar zu "Branchenrendite drei Prozent:" Ich teile die Meinung von Herrn Brachat. Der Schritt weg von der Rabatt-Werbung hin zur nutzenorientierten Werbung war längst überfällig. Aber wir dürfen uns keine falschen Hoffnungen machen, das Rabattrad wird sich nicht so einfach wieder zurückdrehen lassen. Wie ich von Kollegen bei Opel und Peugeot weiß, wird die Werbung mit den sogenannten Rundum-Glücklich-Paketen noch mehr als dürftig von Kunden angenommen. Bleibt zu Hoffen, dass den Herrschaften bei den Herstellern nicht gleich wieder nach zwei harten Monaten die Sicherungen durchbrennen. Der Rückfall in die Rabattschlacht wäre die Folge. Außerdem bleibt abzuwarten, wie sich die Hersteller untereinander stärker differenzieren wollen, denn mittlerweile bieten Opel, VW, Peugeot, Seat, Ford und Fiat (und weitere werden folgen) so ziemlich die gleichen Offerten. Mal sehen, was da raus kommt...


H. Bausch

12.01.2007 - 14:38 Uhr

Ja, man kann und sollte für den Kfz-Handel politisch viel fordern, aber vergessen wir eins nicht: Ohne eigenes Engagement geht gar nichts! Wenn die Händler nicht vor ihrer eigenen Tür kehren, also dem Kunden einen in jeder Form professionellen Service bieten, werden sie letztlich scheitern.


Hans-Peter Appel

12.01.2007 - 19:34 Uhr

Hannes Brachat hat einen "Erbschaden". Er kommt aus einem Autohaus. Betriebswirtschaft war wahrscheinlich schon in der Muttermich. Seit Jahrzehnten gibt er der gesamten Branche eindeutige Hinweise.Teilweise mit Erfolgsgarantie! Die Anwendung fällt diesen Lesern besonders schwer,die keine Unternehmerpersönlichkeit mehr im Betrieb haben. Bekanntlich fängt der Fisch am Kopf an.....


Frank Reimer

13.01.2007 - 09:09 Uhr

Ich möchte allen die sich noch nicht zu Herrn Brachats “Jubiläums-Perspektiven” angemeldet haben ans Herz legen dies unbedingt zu tun. Sie werden dort mit Herrn Motejat einen Menschen kennenlerne der es begriffen hat wie man Kundendienst richtig umsetzt. Sein Auftreten an sich reicht schon um Energie aufzusaugen. Ganz zu schweigen von seinen vielleicht etwas anderen Angeboten, Verhaltensweisen & Motivationskünsten. Gehen Sie neue Wege. Ich kann leider dieses Jahr aus persönlichen Gründen keine Veranstaltung besuchen, aber jeder von Ihnen sollte diese Möglichkeit nutzen. Solch ein komprimiertes Fachwissen gibt es selten, nutzen Sie Ihre Chance. Ich wünsche Herrn Brachat und Herrn Motejat alles Gute und jedem Mitbewerber gute Geschäfte für 2007. MfG Frank Reimer


Seller

13.01.2007 - 09:58 Uhr

Der Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken. Der Verkäufer soll den Interessenten innerhalb von zwei Minuten nach Betreten des Autohauses ansprechen, eine 1A Beratung geben, Finanzierung oder Leasing verkaufen, Versicherungen abschließen, eine Kreditkarte andrehen und dann noch eine perfekte Auslieferung gestalten. Wieviel Beratung und Service ist von einem Verkäufer zu erwarten, wenn dann am Ende, dank aggressiver Rabattwerbung, für ein Fahrzeug der Polo-Klasse ca. 25,- €, der Jetta-Klasse ca. 50,- € und der Passat-Klasse unter 100,- € Bruttoertrags-Provision herausspringen? Da ist die Führungsebene gefragt, sich eine vernünftige Entlohnung einfallen zu lassen, oder aber sich zumindest auf Landkreisebene mit den umliegenden Autohäuser zu arrangieren. Denn es gibt keine Konkurenz, es gibt nur Mitbewerber und alle sitzen in einem Boot. Mit größter Anstrengung machen sich die Händler ihre eigene Rendite zu nichte. Dieses Rabattgerangel ist doch eine Schraube mit dem Ende, dass Unternehmen ihre Häuser schließen müssen. Und am Ende lacht (erstmal) nur noch einer: Der Kunde. Ein vernünftiges Ziel ist, dass beide lachen: Der Kunde und das Autohaus. Denn damit kann der Kunde auch weiterhin lachen, weil er auch in Zukunft seinen Händler vor Ort hat und sein Fahrzeug warten lassen kann.


jb

13.01.2007 - 10:06 Uhr

Die Möglichkeit zur Kommentierung finde ich gut!!! Richtig! Das Thema Nachlaßreduzierung muß Dauerthema werden. Wir Autohändler sind - als Gruppe betrachtet - doch geradezu blöd, unsere Marge so sinnlos zu verprassen. Dabei sagt jeder einzelne "ich würd' ja gerne weniger geben...". Nur gute Vorsätze reichen nicht. Und ganz alleine schaffen wir das nicht. Wir brauchen neben eigener Disziplin auch Coaching und Öffentlichkeitsarbeit. Rabattreduzierung muß allen Autohändlern als Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresziel täglich vor Augen geführt werden. Und die Hersteller müssen mitmachen. Wer selbst 6% Rendite beansprucht, hat die Verantwortung und die Pflicht, seinen Handel für die Erreichtung des bescheidenen Ziels von 3% zu unterstützen. Keine Herstellerwerbung, die auf Nachlässen des Handels basiert!!! Lieber Herr Brachat, liebe Autohaus-Redakteure: helfen auch Sie mit. Prangern Sie überzogene Nachlässe an. Immer wieder. Steter Tropfen höhlt den Stein.


ra f h

13.01.2007 - 16:05 Uhr

Zitat: "Die Kfz-Versicherer versuchen die Schadensteuerung sowohl im Kasko-, als auch im Haftpflichtschaden umzusetzen. Karosserie- und Lackzentren werden über Mehrschichtbetrieb zur Bündelung des Reparaturvolumens beitragen. So das neue Rechtsdienstleistungsgesetz nicht durch die Lobby der 140.000 deutschen Rechtsanwälte verhindert wird – vielfach steckt hinter vielen Politikern in Wahrheit ein ausgederbter Jurist, von Stoiber bis zu Beckstein, Koch, Wulff, Öttinger, Schröder, Beust etc. –, wird das Gewerbe voraussichtlich ab Oktober 2007 in 90 Prozent der Unfälle keinen (Verkehrs-)Juristen mehr brauchen." Als einer der angesprochenen "Verkehrsjuristen" sehe ich die aufgezeigte Entwicklung mit grosser Gelassenheit: Ich freue mich bereits auf die neuen Rechtsfälle, die entstehen werden, wenn "Nichtjuristen" beraten, mit Versicherern Haftpflichtschäden abwickeln und auch sonst ein durchaus anspruchsvolles Studium künftig nicht mehr notwendig sein wird- warum der BGH (Bundesgerichtshof) zur Vereinheitlichung der Rechtsprechung gerade in den Kfz-Fällen einen eigenen Senat damit beauftragt hat- diese Frage bleibt indes unbeantwortet- bisher: ich traue mich eine Antwort zu geben: weils einfach doch nicht so einfach ist, wie mancher Autohändler glaubt, wenn er bereits heute in deutlicher Verletzung des noch geltenden Rechtsberatungsgesetzes genau schon das macht, was er nicht darf- die Interessenlage ist unterschiedlich genug: welcher Autohausinhaber kann dem geschädigten Kunden ob seiner jahrelangen Erfahrung in Verletzung der bisher geltenden Rechtslage ein angemessenes Schmerzensgeld organisieren? Will das Autohaus nicht ganz was anderes? Reparaturkosten schnell und umfassend, gleiches bei Mietwagenrechnungen des eigenen Mietwagens, und im Totalschadensfall spreche ich den allermeisten Autohändlern ohnehin ab, die zweifellos undurchsichtige Rechtslage auch nur ansatzweise zu überblicken- was natürlich den Versicherern meist sehr gelegen kommt- wie sollten sie auch? Sollten sie sich nicht vielmehr endlich auf anständigen Service und zufriedene Kunden konzentrieren? Sie selbst stellen regelmässig fest, dass hierbei jede Menge Nachholbedarf besteht- und das 3% Renditeziel scheint auch eher zielführend als den Leisten anderer Schuster zu bearbeiten- oder sollten Anwälte künftig quasi nebenbei Neuwägen vermitteln?- in Zeiten des Internets sicher eine leichte- wenn auch standesrechtlich (noch) schwierige Angelegentheit... und dem 3%-Renditeziel sicher alles andere als zielführend... ...und der Rückenwind der Politik ist übrigens überschaubar: hatte nicht der frühere Bundeskanzler Schröder- selbst bekanntlich irgendwann einmal mit einer Anwaltszulassung ausgestattet (und heute wohl wieder) glatte 12 Jahre die damalige Gebührenordnung ohne jegliche Anpassung für ausreichend angesehen (Argument: die Streitwerte steigen- damit die Einkünfte der Anwaltschaft)- ehrlich gesagt, die von ihnen immer wieder bemühte Lobby besteht nach Faktenlage nur in den Köpfen derer, die nicht wirklich Ahnung vom Tagesgeschäft haben- deshalb Schuster bleib bei deinen Leisten... Abschliessend zum Gutachtergeschäft: meine tägliche Erfahrung im Umgang mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Gutachtern zeigt die grosse Breite des Könnens (wie natürlich auch in den Anwaltskanzleien, Autohäusern etc.) und die bereits heute bestehenden Abhängigkeiten von der Versicherungswirtschaft nur zu deutlich- ich bin stets froh, wenn ein Gutachter so ist, wie er wirklich sein sollte: unabhängig. Und das sehen unsere Gerichte in der Breite (gottseidank) auch so. Allen Sozialneidern zum Trotz: anständige Arbeit kostet auch entsprechendes Geld- ist das bei den Reparaturen im Autohaus mit durchaus auskömmlichen Stundensätzen etwa wirklich anders?


Peter Labauve

17.01.2007 - 09:43 Uhr

Sehr schön diese neue Form, aber : ...ein blog sollte nicht gleich mehrere Themen auf einmal erschlagen, dies erschwert die Kommentierung doch sehr. ...ein tägliches oder zweitägliches update würde es frischer und spannender machen


Jochen B.

17.01.2007 - 16:04 Uhr

Ehrlich gesagt, kann ich das Jammern über das Rabattverhalten nicht mehr hören. Eines ist doch definitiv logisch: Solange ein gewisser Rabattspielraum existiert, wird es immer ein "schwarzes Schaf" geben, welches nochmals ein halbes Prozent Rabatt drauf legt. So ist es doch z.B. zweifelsohne sinnvoller, bei ein Langsteher auf einen Prozentpunkt zu verzichten, bevor das Fahrzeug nochmal 2, 3, 4 oder ... Monate Zinsen frisst! Und gibt es denn tatsächlich einen Händler, der keinen Abverkaufsdruck bzw. Abnahmedruck seitens der Zielvereinbarung hat? Und die Interessenten werden natürlich auch nicht dümmer, sondern informieren sich nicht nur im 30km-Kreis. Jederzeit kann ich mir doch in kürzester Zeit ein Angebot für einen identischen Golf aus Hamburg und aus München zusenden lassen, auch wenn ich in Frankfurt wohne. Und meinem Frankfurter Händler ist es doch allemal lieber, mich als Werkstattkunden zu behalten, bevor ich mir eine A-Klasse kaufe. Ich wage daher zu behaupten, dass die geforderte Rabattdiskussion die Nachlasssituation kein bisschen entschärfen wird! Hier müssen eindeutig neue Ideen gefunden werden. Das klassische Margensystem muss an sich in Frage gestellt werden! Vielleicht ist eine generelle Auslieferungsprämie sinnvoller, als eine Grundmarge (Achtung: dies ist nur ein Gedankenansatz!!!). Natürlich würde dies eine Kulturrevolution im Automobilhandel mit sich bringen. Ich möchte nicht alt- oder neuklug daher reden, aber die Frage, die sich die Hersteller und Händler stellen müssen ist nicht: "Wie versuche ich so wenig Nachlass wie möglich zu geben?"; sie lautet vielmehr: "Wie entwickle ich ein gemeinschaftliches Entlohnungssystem, welches es von von Anfang an uninteressant macht, überhaupt einen Nachlass zu geben?". Eines ist aber klar: Solange ein Spielraum existiert, wird es immer Nachlässe geben. Diskussion hin oder her.


L.Theile Verkäufer

18.01.2007 - 10:37 Uhr

Das Problem Rabattschlacht läßt sich meiner Meinung nach ganz einfach lösen,indem die Automobilhersteller Ihre Produktion Markt-und Nachfragegerecht gestalten.(keine Überproduktion). Wir, als Händler sind ohnehin das Bindeglied zwischen Hersteller und Kunde, müssen einen kompetenten,professionellen Service in allen Belangen der Kundschaft gegenüber erbringen. Wenn diese beiden Bedingungen erfüllt würden,ist mir um die Existenz auch kleinerer Handelsbetriebe in ländlichen Gebieten nicht bange.


F.Brinkmann - Verkäufer

20.01.2007 - 12:17 Uhr

Da gibt es einen Hersteller, der verlangt von seinen Händlern, bei NW nur einen Maximalnachlaß in einstelliger Höhe zu geben. An diese Vorgabe wird sich weitestgehend gehalten. Derjenige Händler, der meint hieraus ausscheren zu müssen, bekommt ordentlich Druck vom Hersteller. Das ganze kommt dann eher einer Abmahnung als einer simplen Rüge gleich. Dies schlage ich nur Marken vor, die a. vom Kunden begehrt sind und b. über ein finanzielles Polster verfügen( Solche gibt es!). Es gibt viele Brands, auf die trifft dies genau nicht zu. Da halte ich eine solche Vorgehensweise für Suizid. Fazit: Wenn der Händler verpflichtet ist, dem Hersteller Rechenschaft abzulegen, warum er einen NW verramscht oder vielleicht ja doch verkauft hat, ist das meiner Meinung nach ein effektiver Schritt, eine notwendige Disziplin in die Familie zu bekommen.


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