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“HB ohne Filter” vom 2. Februar 2007

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Datum:
02.02.2007

4 Kommentare

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Heute mit den Themen: DB als Autohändler, Klimaschutz, Neues Bewußtsein, 1. Dacia-Center Deutschlands, Verbandspolitische Sensation!, Künstlergagen


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28. Januar Sonntag



DB als Autohändler. Die Deutsche Bahn, im Fuhrparkbereich bereits stark aufgestellt, greift nun im Automobilhandel an. Erste Station ist die Übernahme des Ford-Traditionshändlers Saalmüller in Würzburg. Saalmüller machte in den 80er Jahren mit dem ersten GW-Drive-in-Konzept von sich reden. Die Ford-Organisation ist seit Jahren von einer schleichenden Erosion im Händlernetz betroffen und leidet mehr und mehr an Substanzverlust im Handel. Man sehe sich nur die jüngste Entwicklung des Ford-Netzes im Saarland an. Über den Saalmüller-Standort in Würzburg wird schon seit geraumer Zeit spekuliert. Ford hat hier sicher nolens volens der Bahnlösung zugestimmt. Die ganze Aktion erinnert an den Einstieg von Erich Sixt seinerzeit bei Ford MOHAG in Recklinghausen. Das schlug damals wie eine Bombe ein. Noch heute würde Erich Sixt dort seine Beteiligung am liebsten abgeben. Er hat wenig Freude daran.



Die Bahn will an die Börse und sucht nach neuen mobilen Geschäftsfeldern. Das Leasinggeschäft wird hier zunächst über den eigenen Fuhrpark als Lösung gesehen. Jetzt entdeckte offenbar einer in der Berliner DB-Zentrale am Potsdamer Platz die strategische Lücke im automobilen Handelsgeschäft. Mobile Verknüpfungen zum eigentlichen Bahngeschäft sind in der Tat vorstellbar, vor allem dann, wenn wie vergangene Woche durch "Kyrill" bedingt die Deutsche Bahn erstmals in ihrer Geschichte flächendeckend den Zugverkehr einstellt. Dann kommen zukünftig wenigstens die wartenden Passanten auf dem arg lausigen Bahnhof der Pia Beckmann (CSU) zu Würzburg via Automobil weiter. Also, die Bahn kommt. Lass sie kommen! Sie werden in der Unterfrankenmetropole viel Lehrgeld bezahlen und insgesamt kräftig an ihrem Image feilen müssen. Nachdenklich muss stimmen, dass sie dann bei "fortlaufendem Erfolg" ihr Unwesen über fragwürdige Großabnehmergeschäfte zu Lasten Dritter kanalisieren werden.



29. Januar Montag



Klimaschutz. EU-Umweltkommissar Stravros Dimas will die Autobauer verpflichten, den CO2-Ausstoß von Neufahrzeugen bis 2012 um ein Viertel auf 120 Gramm je Kilometer zu vermindern. Die Senkung von Emissionen ist u.a. auch Bestandteil des Koalitionsvertrags. Bitte, die europäische Autoindustrie wird ihre Zusage, den Ausstoß von Kohlendioxid bis zum Jahr 2008 im Schnitt auf 140 Gramm pro Kilometer zu senken nicht einhalten! Jetzt sollen die wieder die Dummen sein, die sich an diese Selbstverpflichtung hielten. Mehr noch, die einschlägige Autolobby ist dabei, mit altem Denken auf bedenklichem Kurs zu fahren. Da fahren die Wiedekings & Co. im Kreisverkehr!



Bei näherer Betrachtung staunt man über das geschlossene Contra der deutschen Automobilhersteller, wohlwissend, dass sich auf Europas Straßen etwas ändern muss. Da muss man politisch kein "Ursprungs-Grüner" wie Rezzo Schlauch zu sein, sondern ökonomisch nur an unsinnigen Ressourcenverbrauch denken. Wer gegen (ökologische) Vernunft verstößt, wird auf Dauer (fürchterlich) bestraft.



Zwangsläufig ist Porsche-Chef Wiedeking mit seiner Schluckspecht-Garde am meisten gefordert. Porsche wartet derzeit mit dem Höchstwert von 297 Gramm CO2 pro Kilometer auf. So nach und nach rächt sich in dieser Hinsicht die Ignoranz, einen Porsche Cayenne Turbo auf den Markt gebracht zu haben, der auf 100 km 26 Liter säuft. Benzin! Und das bei einer schwäbischen Firma. Oder doch in der geistigen Diktion mehr "österreichisch" infiltriert? Umweltfreundliche Dieselmotoren sind ja bar jeder Porsche-Würde! So wie die guten CO2-Abgaswerte des Smart DaimlerChrysler in Summe zugute kommen, die Mini-Werte den gesamten BMW-Konzern CO2-mäßig aufwertet, so gäbe es endlich einen vernünftigen Grund, über eine noch höhere Porsche-Beteiligung beim niedersächsischen IG-Metallkonzern die klimafreundlichste Palette des Herstellers VW in den Umweltwerten nach unten zu ziehen.



Zu gut ist mir der Schlaf der deutschen Hersteller um den Dieselfilter in Erinnerung, die reservierte Haltung gegenüber dem Hybridantrieb. Und einzig Chevrolet, Kia, Lada, Mitsubishi, Subaru und Citroën gewähren bei fachgerechtem Einbau einer Gasanlage weiterhin die volle NW-Herstellergarantie siehe www.vz-nrw.de/herstellergarantie. Es ist hilfreich, sich an das Jahr 1984 zu erinnern, als die Automobilhersteller mit allem Einsatz den Katalysator verhindern wollten. Damals blieb "Old-Schwurhand", alias CSU-Innenminister Friedrich Zimmermann, hart und fordernd. Es hat allen nur genutzt. Die Arbeitsplätze der Zukunft liegen nicht in motorisierter Kraftmeierei, sondern in sparsamen sowie langlebigen Motoren, zumindest außerhalb Deutschlands! Ökonomisch ist es billiger den Klimawandel zu bremsen, als immer wieder die Folgeschäden aufzuräumen! Angela Merkel scheint als ehemalige Umweltministerin schon im ersten Monat ihrer EU-Ratspräsidentschaft in ökologischer Hinsicht zu scheitern.



30. Januar Dienstag



Neues Bewußtsein. Jedermanns großer Feind heißt Gewohnheit. Heute konnte ich in einer Automobilgruppe Zeuge einer hochinteressanten Präsentation sein. Ein "Spion" reiste von Betrieb zu Betrieb und hielt fotografisch fest, was verbesserungsfähig ist. An praktischen Beispielen stellte er vor: Pflanzen am Eingang, Beschriftung der Vorführwagen, leere Zubehörregale, die Kombination von Fahrzeug und Zubehör im Showroom, wirkungsvolle Prospektständer, Ambiente im Auslieferungsraum, Sauberkeit ausgestellter Fahrzeuge, saubere und detaillierte Beschriftung der Fahrzeuge, Ausstattung der Sitze mit Überzügen, Lenkrad-, Bodenschoner, das eine oder andere Testgerät im neu lackierten Zustand, klar beschriftete Flüssigkeiten, sauber getrennt (Verwechslungsgefahr), Abfalleimer in Farbe, selbst Container machen Werbung, Präsentation von Teileaktionen am Schalter, System und Ordnung im Garantiebereich, Ordnung im Keller und den Nebenräumen, Fahnenaufbewahrer, Hardtopeinlagerung, Sauberkeit in den Sozialräumen, Aktualität der Info-Tafel etc. Ein Hoch den Kleinigkeiten. Übrigens, die Lageristen nennen sich "Autoteilelogistiker".



31. Januar Mittwoch



1. Dacia-Center Deutschlands. Kohfink Motors zu Bietigheim-Bissingen eröffnete am 20./21. Januar anlässlich der neuen Modellreihe Dacia Logan Kombi Deutschlands erstes Dacia-Center. Dipl.-Betriebswirt Markus Kohfink, Geislinger Automobilwirtschaftsabsolvent, führte Regie. Der Dacia Logan MCV Dacias jüngstes Kind wird zum Preis ab 8.400 Euro auch als Sieben-Sitzer offeriert. Da müssen die chinesischen Vans CV-9 von Landwind neben dem Crashtest erst noch den Preistest bestehen! Der Chinese soll 12.500 Euro kosten! Markus Kohfink: "Das Auto ist wirklich ein Raum- und Preiswunder. Unser Augenmerk galt daher den schwäbischen Sparfüchsen, den lebensfrohen Schwaben, den Einkaufslustigen, den Reiselustigen, klar den Familien, aber auch den 'Junggebliebenen'. Wir können wirklich auf eine hervorragende Resonanz unserer Veranstaltung zurückblicken." Die ganzseitige Anzeige war mit einem Wurst-Gutschein bestückt. Den lösten 507 Besucher ein. Am Glücksrad-Gewinnspiel beteiligten sich 662 Gäste. Insgesamt wurden an beiden Tagen über 2.300 Besucher registriert. Fünf Neuwagenverkäufe, 17 Probefahrten und 19 "heiße Adressen" sind weitere Erfolgsdaten. Einmal mehr: 80 Prozent des Erfolges liegen in einer guten Vorbereitung.




1. Februar Donnerstag



Verbandspolitische Sensation! Am 6. Februar findet in München zum zweiten Mal der Neujahrsempfang des Bayerischen Kfz-Gewerbes statt. Dem Landesverbandspräsidenten Klaus-Dieter Breitschwert, VW-/Audi-Händler und CSU-Landtagsabgeordneter sowie Initiator der Veranstaltung, ist eine Verbandssensation dank politischer Spürnase gelungen. Er hat für diesen Abend früh- und weitsichtig den noch amtierenden bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber verpflichtet. Siehe da, über 1.000 bayerische Kfz-Händler und Werkstätten haben sich nun angemeldet. Das nennt man bayerische Dankbarkeit! Gleich dem bayerischen Papst erweist das Gewerbe ihrem scheidenden "Monarchen" ergiebig Referenz. Daraus wird der politisch-niederbayerische Kabarett-Aschermittwoch des oberpfälzischen Kfz-Gewerbes sicher einschlägig Kraft schöpfen.



2. Februar Freitag



Künstlergagen. Am 22. Juni findet der AUTOHAUS-Jubiläumskongress in München statt. Dazu werden wir natürlich eine Jubiläumsfeier organisieren. Da sah ich unlängst bei einer Veranstaltung eines Automobilherstellers "Anastacia". Sie würde unter mehreren Aspekten zu unserem Rahmen passen. Der Auftritt der Künstlerin ist allerdings mit rund 500.000 Euro veranschlagt. Derartige Dimensionen hauen selbst einen künstleraffinen Schwaben um. Nein, mit 500.000 Euro zeitigen wir lieber andere Dimensionen, um das Branchengemüt zum Jubiläum wohlig zu gestalten. Die Opel-Händlerkollegen, die im Dezember in Nürnberg dabei waren, wissen, warum ich das an dieser Stelle schreibe.



Spruch der Woche:









"Wer Spritschlucker fährt, muss das am Preis spüren." Sigmar Gabriel, Bundesumweltminister. Er tritt für eine CO2-bezogene Kfz-Steuer ein.









Mit meinen besten Wochenendgrüßen









Ihr










Prof. Hannes Brachat





Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE


ein Kenner der Rock und Pop szene

02.02.2007 - 12:20 Uhr

Die 500.000,00 Euro sind aber nicht für einen Auftritt wie in Nürnberg bei Opel zu veranschlagen, sondern werden als Gage für den gesamten Tross von Anastacia inkl. Band, Unterkunft, Anreise Bühnenequipment usw.usw. veranschlagt. Greetings


Wer bestellt bezahlt!

02.02.2007 - 19:01 Uhr

Tja, lieber künstleraffine Schwabe, so ist das im Leben. Es gibt immer einen der zahlt, es fragt sich nur Wer bei Wem Was bestellt! Wenn ein Deutscher Verlag bei einem amerikanischen Künstler einkauft, wird er wohl mehr zahlen, als eine deutsche Tochter eines amerikanischen Konzerns die bei einem amerikanischen Künstler eine Leistung einkauft. Da gibt es doch viele Beispiele von Unterstützung, oder? ;-)


Carree, Hans

03.02.2007 - 10:30 Uhr

...zu Ihrem Kommentar, dass die Käufer Ende 2006 "in Scharen Autos gekauft haben", meine Frage: ...oder stehen viele von den im Dezember 2006 zugelassenen ( ist was anderes als verkauft ) Fahrzeugen noch bei den Händlern als Tageszulassungen?


Harald Schmidt

04.02.2007 - 21:07 Uhr

"Dacia-Center": Mich würde interessieren, welche Kriterien hier für eine gelungene Veranstaltung zugrunde gelegt werden. Bei 2.300 Besuchern und 500 Würstchen, noch dazu kostenlos, ist ein Ergebnis von nur 17 Probefahrten und fünf Abschlüssen einer Katastrophe gleichzusetzen. Bleibt abzuwarten, wieviel weitere Kaufverträge aus den "heißen" Adressen generiert werden.


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