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Digitales Vertriebstool: Audi startet Virtual Reality im Autohaus

30.08.2017 11:02 Uhr
Digitales Vertriebstool: Audi startet Virtual Reality im Autohaus
Die "Audi VR experience" ist nun bei ersten Händlern im Serieneinsatz.
© Foto: Audi

Dank VR-Brille ist jetzt Probesitzen im digital konfigurierten Audi möglich. Die ersten Handelspartner in Deutschland, Großbritannien und Spanien haben die Anwendung im Serieneinsatz.

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Audi treibt die Digitalisierung des Fahrzeugvertriebs voran. Ab sofort startet die VW-Tochter die erste vollfunktionale Virtual-Reality-Anwendung für die Kundenberatung im Autohaus. Derzeit würden erste Partnerbetriebe in Deutschland, Großbritannien und Spanien eine VR-Brille einsetzen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Ingolstadt mit. Weitere Märkte und Standorte sollen schrittweise folgen.

"Wir machen den nächsten Schritt in unserer Strategie und verbinden digitale Innovation mit den Stärken des stationären Handels", sagte Nils Wollny, Leiter Digital Business Strategy/Customer Experience. Die "Audi VR experience" sei ein vollwertiges Vertriebstool für die Autohäuser. Damit könne der Handel das gesamte Modellportfolio im Beratungsgespräch präsentieren.

Laut Hersteller können Interessenten mit der Anwendung ihren Wunsch-Audi konfigurieren und bis in das kleinste Detail nahezu lebensecht begutachten. Rechnerisch stehen mehrere hundert Millionen mögliche Modell- und Ausstattungsvarianten zur Auswahl. Wollny: "Die VR-Anwendung lässt den Nutzer vollständig in die virtuelle Welt eintauchen und vermittelt ein besonders umfassendes, detailliertes Bild vor der Kaufentscheidung."

Nach den Angaben erlebt der Kunde das Fahrzeug nicht nur in drei Dimensionen und 360 Grad sowie allen Licht- und Klangeffekten. Auch lassen sich unterschiedliche Umgebungen, Tageszeiten und Lichtverhältnisse beim virtuellen Probesitzen simulieren. Überdies kann das Interieur aus jedem Blickwinkel betrachtet werden – bis hin zum Schliff von Dekoreinlagen je nach Position zur virtuellen Lichtquelle.

Mit "Röntgenblick"

Interessant für technikaffine Nutzer: Die VR-Brille erlaubt auch eine Art "Röntgenblick" unter die Fahrzeugoberfläche in den Aufbau technischer Komponenten. Künftige Software-Upgrades sollen außerdem Demo-Features zu Innovationen bieten, die der Kunde bei einer realen Probefahrt nur eingeschränkt testen kann, etwa Lichttechnologien bei Nacht und schlechter Sicht.

Wollny betonte auch den Erlebnisfaktor beim Einsatz von Virtual Reality. Dazu hat sich Audi besondere Momente mit Marken-Bezug einfallen lassen. Ein Beispiel: Motorsportfans können virtuell in die Rennatmosphäre der 24 Stunden von Le Mans eintauchen und im Kreis der Mechaniker-Crew beim Boxenstopp dabei sein.

Entwickelt hat Audi die VR-Anwendung zusammen mit den Partnern Oculus und Zerolight, erste Testreihen waren bereits 2015 gestartet (wir berichteten). Die Darstellung basiert auf den Konstruktionsdaten der Audi-Modelle. Die Brille ist Teil einer umfassenden Digitalisierungsoffensive der Ingolstädter – ebenso wie die Innenstadt-Showrooms "Audi City" oder die Beratungssuiten "Customer Private Lounges" in den Autohäusern. (rp)

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KOMMENTARE


Andreas M.

30.08.2017 - 12:43 Uhr

Gern setze ich die verschwitzte Brille des Kunden vor mir auf.... Vielleicht erwische ich auch einen Vorgänger mit einem ordentlichen Hautausschlag. Muss alles was möglich ist auch getan werden ?


UE

30.08.2017 - 13:37 Uhr

Da eine VR-Brille weder die Haptik noch den "Neuwagengeruch" wiedergeben kann, kann diese Technik (aus meiner Sicht) nur eine ZUSÄTZLICHE Unterstützung im Verkauf sein. Inwieweit sich der Einsatz wirklich im Einzelfall "lohnt" muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Der klassische Verkauf am Schreibtisch hat (ebenfalls aus meiner Sicht) jedenfalls noch längst nicht "ausgedient". Schönes Beispiel dafür: die Reisebranche. Jahrelang waren Onlineportale auf dem Vormarsch und haben den Reisebüros das Leben schwer gemacht. Mittlerweile haben aber wohl die Verbraucher erkannt, dass eine gute Beratung doch etwas wert ist und eben nicht nur der Preis entscheidet. Jedenfalls gab es in 2017 wieder mehr "normale" Reisebüros...


Kurt Hoffmann

30.08.2017 - 17:36 Uhr

ich würde mich freuen wenn irgendein Automanager mal sagen würde "was soll der ganze Scheiß" ?Kann man nicht mal den Handel aufhören zu bevormunden und ihm das Geld aus der Tasche zu ziehen ?Stellt Euch vor, VW würde alle Händler von allen Investitionen die nicht innerhalb 3 Jahren amortisiert sind oder einen garantierten Mehrerlös generieren "frei sprechen", und das Geld mit allen Händlern in das überleben verhungernder Kinder stecken, was wäre das für eine Werbung ? Man könnte sich vor Aufträgen nicht mehr retten, egal ob der KV im Bauwagen oder im klimatisierten 3D Kino.Ich habe kein Verständnis mehr für solche Aktionen und man muss aufpassen das der Kunde das auch nicht mehr hat.


John

30.08.2017 - 19:06 Uhr

Wenn jeder Händler die VR Brille einsetzt werden diese auf jeden Fall viele Kosten sparen können. Der Bestand im Handel kann somit bis zu 60 % reduziert werden. Stellt sich für die Vertriebs und Marketing Strategen natürlich die Frage.: wie sollen in Zukunft die Tageszulassungen realisiert werden wenn keine Fahrzeuge sich im Handel befinden.


Martin

30.08.2017 - 19:50 Uhr

Hallo zusammen, ich konnte das Ganze im Audi-Pilotbetrieb vor einigen Monaten ausprobieren und war doch sehr angetan. Beim Blick durch die Brille wirkt das Fahrzeug als ob es vor einem steht - mit der Darstellung auf dem Bildschirm ist das nicht zu vergleichen. Einzig die Auflösung könnte noch etwas besser sein. Aus meiner Sicht aber auf jeden Fall eine sinnvolle Unterstützung bei designrelevanten Ausstattungsscheidungen und mehr als nur ein Gimmick. @Andreas: Die Brille wurde übrigens vor und nach meiner Benutzung sorgsam gereinigt - Anlass zum Ekel gabs da zum Glück nicht... ;)


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