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E-Auto-Förderung: Zu Risiken und Nebenwirkungen

15.10.2021 16:00 Uhr | Lesezeit: 7 min
Geldspritze; Subvention; Finanzspritze; Spritze; Geld; Finanzhilfe
Genau wie Medikamente, haben Subventionen wie die Innovationsprämie für Elektroautos gewisse Nebenwirkungen.
© Foto: ViennaFrame / Fotolia

Die Innovationsprämie für neue E-Autos hat deren Verkaufszahlen durch die Decke gehen lassen. Die Geldspritze hat allerdings Nebenwirkungen. Diese kommen so manchen Händler teuer zu stehen und sorgen in Dänemark für gute Geschäfte.

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Im Frühsommer 2020 herrschte Aufbruchstimmung: Parallel zu den ersten Lockerungsübungen nach dem harten Lockdown im März schickte sich die Bundesregierung an, eine Milliarden-Euro-Spritze für die Wirtschaft aufzuziehen – Hochkonjunktur für Lobbyisten aller Branchen. Ganz vorne dabei: Die Autoindustrie, welche sich mit der Innovationsprämie letztlich eine ordentliche Dosis des Finanz-Aufputschmittels sicherte. Seitdem kennen die Neuzulassungszahlen bei E-Autos und Plug-in-Hybriden im Grunde nur eine Richtung – aufwärts.

Doch wie jedes Medikament hat auch die Geldspritze ein paar Nebenwirkungen: "Die Förderung hat uns die GW-Preise zerschossen", berichtet Guido Vorndran, Chef des Bad Neustädter Autohauses Vorndran. Denn durch das Geld vom Staat waren neue E-Autos plötzlich nicht viel teurer als gebrauchte E-Autos, die zugelassen wurden, als es die Innovationsprämie noch nicht gab. "Gebrauchtwagen brauchen zum Neuwagen bei normalen Marktbedingungen einen Preisabstand von zehn bis zwanzig Prozent, damit sie attraktiv sind", sagt Martin Weiss, Gebrauchtwagenexperte bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT).

Rund 500.000 Euro Wertverlust über Nacht

Fehlt diese Preisdifferenz zum Neuwagen, gibt es für die Kunden – abgesehen von Lieferengpässen – keinen Grund, einen Gebrauchtwagen zu kaufen. Für Guido Vorndran bedeutete das: Entweder den Preisabstand auf eigene Kosten wiederherstellen oder auf den Gebrauchten sitzen bleiben. Und davon hat der Renault-Händler in der Regel einige. Seit 2017 verzeichnet das Autohaus im Neuwagenbereich einen Elektro-Anteil von rund 70 Prozent – ein guter Teil davon kommt nach einigen Jahren als Leasing-Rückläufer wieder auf seinen Hof. Zum Zeitpunkt, als die Kaufprämie für Stromer von 6.000 auf 9.000 Euro erhöht wurde, waren es 160. "Ich habe über Nacht eine halbe Million Euro verloren", berichtet Vorndran. Alternativen dazu, die 3.000 Euro Prämie auf eigene Kosten an die Gebrauchten weiterzugeben sah er keine. "Wenn die Preise nicht stimmen, stehen die wie Blei", sagt er.

Mit seiner Reaktion war er nicht der einzige. Die DAT verzeichnet für drei Jahre alte Renault Zoe Live mit 20.000 Kilometern von Anfang Januar 2020 bis Anfang Juli 2021 einen Rückgang des Restwerts von 49 auf 41 Prozent. Bei gleich alten Nissan Leaf (ZE1 Basis) sank der Restwert im selben Zeitraum von 60 auf 52 Prozent.  "Das Preisniveau bei gebrauchten E-Autos hat sich dauerhaft nach unten verschoben", sagt Weiss. Das gelte nicht nur für junge Gebrauchte. Denn wenn diese billiger werden, übe das wiederum einen Preisdruck auf ältere GW aus.

"Da wird der ein oder andere noch stolpern"

Das Problem ist zudem noch längst nicht ausgestanden: Aktuell stecken laut DAT...

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