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IfA Branchengipfel: Wie geht es weiter mit dem Autohandel?

14.10.2020 16:00 Uhr
Prof. Dr. Stefan Reindl konnte am Mittwoch trotz wieder steigender Corona-Zahlen rund 160 hochkarätige Teilnehmer vor Ort in Nürtingen zum IfA Branchengipfel begrüßen. Virtuell waren rund 1.000 Zuhörer dabei.
© Foto: Doris Plate/AUTOHAUS

Digitalisierung gehört zur Zukunft des Handels und Corona hat hier einen Schub gebracht. Hersteller, Importeure und Handel testen derzeit verschiedene Möglichkeiten, Online und Offline zu vernetzen. Auf dem IfA Branchengipfel wurden dazu am Mittwoch in Nürtingen verschiedene Ansätze diskutiert.

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Von Doris Plate/AUTOHAUS

Zwischen Theorie und Praxis gibt es noch eine große Kluft. Das wurde am Mittwoch auf dem IfA Branchengipfel wieder einmal besonders deutlich. Trotz wieder steigender Infektionszahlen waren rund 150 Teilnehmer nach Nürtingen gekommen, virtuell waren fast 1.000 Zuhörer beteiligt. Während die Vertreter von Herstellern und Importeuren die großen Linien für die Zukunft des Autohandels vorstellten - von Kundenbegeisterung, Träumen und Mobilitätslösungen sprachen -, waren die Händler mehr für die Bodenhaftung zuständig.

Schön auch das Interview mit Winfried Kretschmann, dem Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, das der Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA), Prof. Dr. Stefan Reindl, im Vorfeld geführt hatte und das per Video eingespielt wurde. Der Grünen-Politiker warnte darin davor, die Autoindustrie zu verteufeln. Die Hersteller hätten schwere Fehler gemacht. Aber sie hätten ihre Lektion gelernt. Sein Statement: "Ein Auto, das mit anderen Verkehrsmitteln vernetzt ist, ist auch Teil der Lösung."

Online und Offline vernetzen

Corona hat viele Chancen und Grenzen der Digitalisierung bereits deutlich gemacht. Während die Geschäfte mit den gewerblichen Kunden überwiegend online weiterlaufen konnten, brach der Privatmarkt ein. Auf die Probleme des Handels bei der Digitalisierung machte zum Beispiel Roman Still, Sprecher des Vorstands der AVAG Holding, aufmerksam. So sei es schwierig, die Konfigurationsdaten der Hersteller in die Händlersysteme einzubinden, sagte der Chef der Handelsgruppe. Außerdem habe die Digitalisierung auch Grenzen. Bei Probefahrten, Fahrzeuganalysen und Reparaturen zum Beispiel brauche es durchaus die stationären Autohäuser. Der persönliche Ansprechpartner sei vom Kunden durchaus gewünscht. Still: "Die Hand, die dem Kunden hilft, tut ihm gut."


IfA Branchengipfel 2020

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Schritt für Schritt

Deutlich wurde, dass in Sachen Digitalisierung noch viel Handlungsbedarf besteht und es nur Schritt für Schritt geht. Alain Uyttenhoven, Geschäftsführer von Toyota Deutschland, stellte einen Ansatz seiner Organisation vor: In wenigen Wochen, mit der Einführung des RAV4 Plug-In-Hybrid, werde Toyota mit seinen Händlern ein Leasingmodell testen, bei dem der Kunde den Prozess online beginnt und erst zur tatsächlichen Unterschrift ins Autohaus kommt. Ein anderes Beispiel für Digitalisierung ist das Online-Autohaus der Emil Frey Gruppe (wir berichteten), das Bernhard Linnenschmidt, Mitglied der Geschäftsleitung von Emil Frey Deutschland, vorstellte.

Handel muss sich seine Geschäftsmodelle erschließen

Das von Martin Sander, Leiter Vertrieb Europa bei der Audi AG, in die Diskussion gebrachte Modell der "Functions on demand", also der nach dem Kauf zubuchbaren Funktionen im Auto, warf noch eine zusätzliche Frage auf, die Prof. Reindl stellte: "Wo bleibt der Handel?" Sanders Antwort: "Der Handel bleibt da, wo er sich selbst seine Geschäftsmodelle erschließt." Anders gesagt: Der Handel muss Kundennutzen generieren und diesen Kundennutzen in Erlöse verwandeln.

Was sonst in Nürtingen besprochen wurde, lesen Sie in der AUTOHAUS-Ausgabe 21, die am 2. November erscheint.

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