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Kfz-Gewerbe Rheinland-Pfalz: LV-Präsident warnt vor "Bleivergiftung"

14.03.2018 11:43 Uhr
Hans Werner Norren
Hans Werner Norren: "2018 wird noch härter für das rheinland-pfälzische Kfz-Gewerbe."
© Foto: ProMotor/Kfz-Gewerbe

Euro-5-Diesel sind derzeit nahezu unverkäuflich. Das bringt viele Autohäuser in Existenznot. Der oberste Branchenvertreter in Rheinland-Pfalz malt ein düsteres Bild.

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Das Kfz-Gewerbe Rheinland-Pfalz sieht durch die Dieselkrise existenzielle Probleme auf viele Autohäuser in dem Bundesland zurollen. Aufgrund drohender Fahrverbote seien viele Diesel-Pkw mit der Schadstoffklasse Euro 5 zurzeit so gut wie unverkäuflich, obwohl sie zum Teil gerade einmal zwei bis drei Jahre alt seien, sagte Landesverbandspräsident Hans Werner Norren am Dienstag in Mainz. "Diese Fahrzeuge stehen wie Blei auf unseren Höfen."

Besserung ist nicht in Sicht – im Gegenteil. Norren verwies in einer Verbandsmitteilung auf die künftigen Diesel-Leasingrückläufer: "Wenn jetzt in den nächsten anderthalb Jahren durch das Auslaufen von Leasingverträgen weitere Euro-5-Diesel auf die Höfe kommen, droht – um im Bild zu bleiben – eine Bleivergiftung." Viele Händler seien dadurch in ihrer Existenz gefährdet. Aktuell stehen nach Berechnungen des Verbands etwa 15.000 Euro-5-Diesel mit einem Wert von mindestens 225 Millionen Euro auf den Lagerflächen der rheinland-pfälzischen Autohäuser.

Entsprechend negativ fällt auch der Ausblick auf das neue Geschäftsjahr aus. Norren: " Das Jahr 2018 wird noch härter für das rheinland-pfälzische Kfz-Gewerbe, als das Jahr 2017 ohnehin schon gewesen ist." Umso wichtiger sei es jetzt, die Diesel-Hardwarenachrüstung zügig umzusetzen. "Die Politik ist gefordert, schnell eine Nachrüstrichtlinie zu verabschieden, damit die Technik flächendeckend eingebaut werden kann. Außerdem muss sichergestellt sein, dass nachgerüstete Fahrzeuge von möglichen Fahrverboten ausgenommen sind", betonte der Branchenvertreter. Nur so seien die Werte dieser Fahrzeuge noch zu retten.

Schon das Autojahr 2017 war in Rheinland-Pfalz von der Dieselkrise geprägt. Die Kfz-Betriebe steigerten ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 0,3 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro – und das, obwohl der Preis für Neuwagen aufgrund der anhaltenden SUV-Nachfrage auf durchschnittlich 30.350 Euro anzog. Beim Neuwagenverkauf gab es ein Plus von nicht einmal 200 Fahrzeugen auf 131.505 Einheten. Die Zahl der Besitzumschreibungen ging sogar um 0,7 Prozent auf 403.758 zurück. Keine Impulse kamen aus dem Werkstattgeschäft, es verharrte ebenfalls auf dem Niveau von 2016.

Umsatzrendite rückläufig

Viel entscheidender aber: Die Umsatzrendite fiel auf einen Wert zwischen 1,3 und 1,6 Prozent (2016: 1,7 Prozent). "Das ist viel zu wenig, schon gar für große Rücklagen, und bietet daher keine guten Aussichten für das Jahr 2018", erklärte Norren. In dem Landesverband sind 15 Kfz-Innungen organisiert, die insgesamt etwa 1.800 rheinland-pfälzische Autohäuser und Werkstätten vertreten. (rp)

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KOMMENTARE


Gerrit Schweizer

14.03.2018 - 13:48 Uhr

Die Gebrauchtwageninteressenten wird es freuen... Gute Ausstattungen zum günstigen Preis!


Frank Ehmann

15.03.2018 - 19:22 Uhr

@ Gerrit SchweizerDas wird aber nur laufen, wenn man die Inzahlungnahmen aus der "verbotenen Stadt" dann aufs Land Verkaufen kann. (so wie nach dem Mauer-Fall ;-) Im Großstadtumfeld werden Sie keine entsprechenden Interessenten finden.


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