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Kia-Händlerverband zum neuen Vertrag: "Von abgesprochen kann keine Rede sein"

27.04.2022 12:23 Uhr | Lesezeit: 4 min
Kia-Händlerverband zum neuen Vertrag: "Von abgesprochen kann keine Rede sein"
Kia-Partner sollen bald neue Verträge bekommen - über die Kommunikation mit dem Hersteller ist der Händlerverband nicht glücklich.
© Foto: Kia

Beim Kia-Händlerverband ist man nicht nur verärgert über die Art Kommunikation. Zahlreiche Vertragsdetails seien zudem noch strittig.

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Vor wenigen Tagen hatte Kia Deutschland seine Partnerbetriebe darüber informiert, dass die Händlerverträge zum 30. April 2024 gekündigt werden - verbunden mit dem Angebot eines neuen Vertrages. Dieser soll zeitgleich mit der Kündigung verschickt werden, damit die Autohäuser Planungssicherheit haben. Zudem plant der Importeur, dass sich die Werkstätten neu bewerben und eine Auditierung bestehen müssen.

Kia Deutschland äußerte sich vergangene Woche sinngemäß, dass die neuen Verträge mit dem Verband "abgesprochen" seien. "Es gab seitens der Händlerschaft noch guten Input, den wir verwendet haben, es ist eine gute Übereinkunft", sagte Geschäftsführer Thomas Djuren am 22. April auf einer Infomationsveranstaltung für Journalisten (AUTOHAUS berichtete).

Händlerverband: "Über die Details des Vertrages nie gesprochen"

Dem widerspricht der Verband der Kia-Händler nun entschieden: "Von abgesprochen kann keine Rede sein. Bisher haben zwischen dem Verband und Kia Deutschland lediglich zwei Gespräche dazu stattgefunden, in denen uns die künftige Strategie und bereits ein fertiger Vertrag präsentiert worden sind", erklärte Marcus Weller, Geschäftsführer des Verbandes, am Mittwoch.

"Über die Details des Vertrages haben wir nie gesprochen", bestätigte der Verband der Kia-Händler und Kia-Servicepartner Deutschland auf Anfrage gegenüber AUTOHAUS. "Nach der ersten Vorstellung des Vertrages in 2021 hatten wir ein paar existenzielle Punkte, die es zu klären gab, bevor man in die Einzelheiten des Vertrages hätte einsteigen können. Einer der kaufmännischen Knackpunkte war das Fehlen der Marge im Vertrag. Dies hat Kia ergänzt. Zu den anderen Punkten haben wir bis heute keine Rückmeldung erhalten."

Ein erstes Gespräch und die Vorstellung des Vertrages fanden laut Verband im September 2021 statt. Im Anschluss daran habe man den Vertrag einer juristischen Prüfung durch seinen Anwalt Prof. Dr. Vogels unterzogen sowie grundsätzlich kaufmännische Anmerkungen gegenüber Kia Deutschland getätigt.

"Es ging hierbei um essenzielle Punkte wie beispielsweise, dass künftig die Vertragsware und die Marge in jährlichen Rundschreiben definiert werden soll, Kia sich das Recht auf einen Direktvertrieb sichert und digitale Produkte und Services vertraglich ausgeschlossen werden sollen", so Weller weiter.


Kia Sportage (2022) - Fahrbericht

Kia Sportage (2022) - Fahrbericht Bildergalerie

Ein zweites Gespräch fand den Angaben zufolge am 7. April 2022 statt. Darin wurde der Verband darüber informiert worden, dass aufgrund der Einwände nunmehr die Grundmarge Vertragsbestandteil ist. Zwar wurden Formulierungen angepasst, ansonsten keine weiteren Einwände des Verbandes berücksichtigt.

Insbesondere die Gestaltung der Marge stößt den Händlervertretern sauer auf: "Im Vertrag soll lediglich die Grundmarge geregelt werden, die im Vergleich zu heute abgesenkt werden soll", so der Verband gegenüber AUTOHAUS. "Hingegen soll die Qualitätsmarge erhöht werden, so dass die Gesamtmarge stabil bleibt. Jedoch soll die Qualitätsmarge jährlich geändert werden können. Da sie nicht Vertragsbestandteil sein soll, könnte sie inhaltlich als auch in ihrer Höhe jährlich abgeändert werden."

Diverse Punkte im Vertrag sind darüber hinaus laut Händlerverband noch strittig: "Neben der Marge sind die Themen der Erweiterung der Direktvertriebsmöglichkeiten sowie der Ausschluss der Vermarktung von digitalen Produkt- und Servicedienstleistungen durch den Partner weitere Knackpunkte", moniert die Vertretung. "Gerade beim letztgenannten Punkt werden die Partner von einem möglichen Zukunftsmarkt ausgeschlossen. Zudem sollen alle neuen Modelle, die nach Vertragsschluss kommen werden, keine Vertragsware mehr sein."

"Wir und die Partner werden vor vollendete Tatsachen gestellt"

"Grundsätzlich haben wir Verständnis, dass aufgrund der Veränderungen im Markt auch Anpassungen in der Beziehung zwischen Handel und Importeur erforderlich sind. Kein Verständnis hingegen besteht in der Vorgehensweise betreffend der Gespräche zu den Inhalten des Vertrages. Wir und die Partner werden vor vollendete Tatsachen gestellt", sagte Verbandssprecher Holger Blochwitz. "Zu den Gesprächen sowie deren Inhalten konnten wir uns bis zum heutigen Tage aufgrund einer Vertraulichkeitsvereinbarung zwischen dem Verband und Kia nicht äußern", so Blochwitz weiter.

Wie geht es nun weiter in sachen neuer Vertrag? "Zunächst befinden sich die Vertragsunterlagen noch in der rechtlichen Prüfung", heißt es beim Verband. "Die Ergebnisse werden dann auf unserer Informationsveranstaltung präsentiert. Hier wollen wir dann auch mit den Kollegen in einen Austausch treten."


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