Gedämpfter Optimismus im europäischen Autohandel: Der Fabrikatsverband ECD erwartet auch in diesem Jahr ein leichtes Marktwachstum auf dem Kontinent. Laut einer in Brüssel veröffentlichten Absatzprognose rechnen sie mit knapp 13,14 Millionen Pkw-Neuzulassungen in den 28 EU-Mitgliedstaaten (ohne Malta) sowie Island, Norwegen und der Schweiz. Dies würde eine Steigerung von einem Prozent im Vergleich zu 2014 bedeuten. Damals kamen rund 13 Millionen Autos neu auf Europas Straßen.
Die ECD ist eine Sparte des Dachverbands Cecra, der die Interessen der Kfz-Händler und -Werkstätten in Europa vertritt. In einer Mitteilung betonten Cecra-Präsident Jean-Paul Bailly und der ECD-Vorsitzende Jaap Timmer, dass 2015 der europäische Automarkt einen weiteren Schritt aus der Krise machen könnte. Für die Branche sei es aber noch ein weiter Weg. Exzessive Rabatte und Eigenzulassungen müssten begrenzt werden.
Die aktuelle Prognose basiert auf einer Cecra-Umfrage. Für einige Länder liegen nur Schätzungen vor. Timmer und Bailly forderten die Autoindustrie auf, "diese Markterwartungen in der Planung ihrer jeweiligen Jahresziele zu berücksichtigen".
Deutschland rutscht unter Drei-Millionen-Marke
Nach Einschätzung des ECD werden vier der fünf europäischen Kernmärkte in diesem Jahr ein Verkaufsplus verzeichnen. Das Vereinigte Königreich dürfte mit 2,5 Millionen Neuwagen um ein Prozent zulegen. Auf diesem Niveau sehen die Händler auch Italien mit 1,81 Millionen Einheiten und einem Plus von 1,1 Prozent.
Die größte Dynamik erwartet der Verband in Spanien. Der südeuropäische Krisenmarkt soll sich mit 940.000 Fahrzeugen und einem Zuwachs von fast zehn Prozent weiter erholen. Dagegen sieht der ECD für Deutschland schwarz: Hierzulande soll die Zahl der Pkw-Neuzulassungen um 2,5 Prozent auf 2,96 Millionen fallen. (rp)
Weitere Details zu der Marktprognose bietet folgende Tabelle:
Jochen S.