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Umfrage: Autohandel sieht Mehrwertsteuersenkung pessimistisch

30.06.2020 16:18 Uhr
Umfrage: Autohandel sieht Mehrwertsteuersenkung pessimistisch
Ab 1. Juli gilt der verringerte Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent.
© Foto: Fokussiert/stock.adobe.com

Nach einer Umfrage von Auto1.com erwarten rund 62 Prozent der befragten Partnerhändler keine positiven Effekte für das Geschäft. Die Vertragsbetriebe sind wiederum zuversichtlicher als der freie Handel.

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Auto1.com, Online-B2B-Marktplatz für Gebrauchtwagen, hat Automobilhändler in Deutschland zu den Auswirkungen und Vorbereitungen der ab 1. Juli geltenden Mehrwertsteuersenkung befragt. An der Online-Umfrage nahmen zwischen 19. und 29. Juni bundesweit insgesamt 1.462 Partnerhändler teil. Darunter befinden sich sowohl Vertreter des Vertragshandels als auch herstellerunabhängige Betriebe.

Insgesamt versprechen sich nur knapp 38 Prozent der Befragten positive wirtschaftliche Effekte durch die gesetzlich festgesetzte Mehrwertsteuersenkung. Rund 62 Prozent sind hingegen der Auffassung, dass die neu beschlossene Steuersenkung keine spürbaren Auswirkungen auf den Automobilhandel haben wird. Auffällig laut Auto1: Der Vertragshandel ist mit rund 62 Prozent zuversichtlicher ist als der unabhängige Handel. Dieser glaubt nur mit rund 33 Prozent an positive Effekte. Mit dem sich nähernden Stichtag wurden die Antworten insgesamt kritischer als noch zu Anfang der Umfrage.

Des Weiteren wurden die Partnerhändler nach den Vorbereitungen befragt. Rund 18 Prozent sind auf die Umstellung nicht vorbereitet, rund 20 Prozent nur teilweise. Der Großteil aber, knapp 62 Prozent, hat die Vorbereitungen bereits abgeschlossen. Dabei sagten rund 70 Prozent der Vertragshändler, dass die Vorbereitungen vollständig realisiert seien. Rund 23 Prozent haben die Umstellungen teilweise beendet. Der unabhängige Handel hat mit rund 59 Prozent die Vorbereitungen abgeschlossen. Circa 20 Prozent der freien Händler sind noch nicht vorbereitet, rund 20 Prozent zum Teil.

"Wunsch nach strategischer Beratung"

"Von unseren Partnerhändlern aus Deutschland erhalten wir die Rückmeldung, dass die Mehrwertsteuersenkung allein die Geschäftszahlen des laufenden Jahres nicht korrigieren kann. Der Vertragshandel scheint sich früher vorbereiten zu müssen, da deutlich mehr Software im Einsatz ist und die Umstellung Zeit erfordert", kommentiert Robert Lasek, Vice President Auto1 Group und Geschäftsführer Auto1.com Deutschland. Zur aktuellen Situation sagt Lasek weiter: "Allgemein stellen wir den Wunsch nach strategischer Beratung fest. Daher stehen wir mit unserem Händlernetzwerk in einem engen Austausch und sehen nach den ersten Lockerungsmaßnahmen eine erhöhte Nachfrage auf der Käuferseite." Des Weiteren unterstütze man den Handel mit der digitalen Wiedervermarktung und sorge für einen Bestandsabbau und die Sicherung von Liquidität. (AH)

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KOMMENTARE


Dieter Woelk

01.07.2020 - 11:49 Uhr

Grundsätzlich sehe ich mit einer 3% Mehrwertsteuersenkung keine große Hilfe für die Autoindustrie. Die Vertragspartner der Hersteller können das deshalb ein wenig anders sehen als der " freie Handel, weil die Hersteller mit eigenen " Programmen " nachziehen und die restlichen 16 % dem Handel und seinen Kunden (siehe Opel) werbewirksam zur Verfügung stellen. Das Hilfspaket aber insgesamt wird der systemrelevanten Industrie und ich wage zu behaupten darüber hinaus (Chemie + Stahlindustrie) wenig helfen. Leider und zugleich unverständlich.


auto-guenstiger GmbH

02.07.2020 - 10:36 Uhr

Ob Marken- oder Freier Handel (sowie alle anderen Branchen) - die technische Umstellung an sich war eine Herausforderung. Die Fragen und Antworten nach der "Vorbereitung" waren völlig irrelevant, da die EDV Anbieter erst NACH Beschluss durch die Politik die Softwareupdates anpassen konnten. IN nur 2 TAGEN! Man sollte eine Umfrage machen, wie viele Betriebe am 01.07.2020 nicht abrechnungsfähig waren, weil Warenwirtschaft und Kassensysteme nicht liefen. Dieses Umfrageergebnis bitte in Berlin veröffentlichen. Und beim nächsten Mal bitte Menschen fragen, die wirklich davon Ahnung haben. Nicht Politiker!


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