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Deutscher Automarkt: VDIK rechnet 2015 mit Stagnation

04.12.2014 15:37 Uhr
Nach Einschätzung der Autoimporteure wird der deutsche Automarkt 2015 auf der Stelle treten.

Die Importeure prognostizieren für das kommende Jahr nur ein Mini-Wachstum auf 3,05 Millionen Neuwagen. Die einseitige Förderung bei Ladesäulen für E-Autos treibt sie weiter um.

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Nach einem kleinen Plus im laufenden Jahr erwarten die Importeure für 2015 einen stagnierenden Automarkt in Deutschland. "Der VDIK sieht zurzeit keine Hinweise, dass sich das Neuzulassungsniveau deutlich verändern wird", sagte der Vorsitzende des Verbandes, Volker Lange, am Donnerstag in Frankfurt. Er rechne mit einem minimalen Wachstum auf 3,05 Millionen Neuwagen.

Im laufenden Jahr erwarten die ausländischen Hersteller einen vom Flottengeschäft getriebenen Zuwachs bei den Neuzulassungen von drei Prozent auf 3,03 Millionen Autos. Lange: "Erfreulicherweise legen unsere Mitgliedsunternehmen mit plus 3,4 Prozent sogar noch etwas stärker zu. Ihr Marktanteil steigt und beträgt jetzt rund 36 Prozent." Positiv würden sich die Importeure auch im rückläufigen Privatmarkt (plus zwei Prozent) und im boomenden Flottengeschäft (plus 18 Prozent) entwickeln.

Der VDIK unterstrich die Aktivitäten der Importeure bei den alternativen Antrieben, die in diesem Jahr ein Plus von gut sieben Prozent verzeichnen würden. Volumenstärkste Technologie seien mit großem Abstand die Hybridsysteme. "Der Absatz von Hybrid-Pkw wächst um vier Prozent auf voraussichtlich 27.000 Einheiten, vornehmlich aus dem Angebot unserer Mitgliedsunternehmen", so Lange. Mit jeweils gut 8.000 Fahrzeugen folgen Erdgas- und Elektrofahrzeuge.

Die Elektroautos kommen nach den Angaben mit gut 40 Prozent zwar auf den größten Zuwachs, bleiben aber zahlenmäßig nach wie vor hinter den Erwartungen zurück. Am Jahresende werden laut Verband hierzulande insgesamt gut 20.000 reine E-Pkw auf der Straße rollen, das sind lediglich 0,05 Prozent des Fahrzeugbestands. Die geringe Nachfrage privater Kunden bremse eine stärkere Verbreitung, hieß es. Ihr Anteil werde in diesem Jahr nur knapp über 20 Prozent liegen. Ähnlich sei die Lage bei den Plug-in-Hybriden mit rund 4.000 Neuzulassungen, davon 800 von privaten Haltern.

"Diskriminierung" an der Schnellladesäule

In diesem Zusammenhang kritisierte der VDIK-Chef erneut die einseitige Förderung bei Schnellladesäulen in Deutschland. Er befürchte eine "Diskriminierung" der Kunden, denn ein großer Teil geplanter, öffentlich finanzierter Stationen werde nur einen Steckertyp haben, sagte Lange. Dieser CCS-Standard passe zwar auf Elektromobile deutscher Hersteller – nicht aber für die Modelle etwa japanischer oder französischer Konzerne. "Deutschland scheint hier inzwischen eine Insel bilden zu wollen." Die meisten EU-Länder setzten auf Säulen mit mehreren Steckertypen.

Dabei stellen die Importeure laut VDIK die meisten E-Autos mit Schnelllade-Option. Rund die Hälfte seien es in Deutschland, in Europa sogar zwei Drittel. Neben den beiden zentralen Steckertypen hat etwa der US-Hersteller Tesla für seine Autos einen ganz eigenen Standard entwickelt.

Konkret geht es um ein öffentlich gefördertes Projekt, das 400 Säulen für schnelles Laden aufbauen soll. Diese sind laut VDIK alle nur mit CCS-Stecker geplant. Es sei nicht einmal möglich, dass etwa die Importeure den Aufpreis für Säulen mit Mehrfachstecker zahlten, sagte VDIK-Geschäftsführer Bernd Mayer. Hinter dem Projekt "Slam" stehen unter anderem die deutschen Autobauer Daimler und BMW. (dpa/rp)

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