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Geschäftszahlen: Skoda meistert 2021 – Belastungen erwartet

22.03.2022 13:22 Uhr | Lesezeit: 4 min
Geschäftszahlen: Skoda meistert 2021 – Belastungen erwartet
Skoda-Chef Thomas Schäfer
© Foto: Ralph M. Meunzel/AUTOHAUS

Im vergangenen Jahr zeigte sich die VW-Tochter krisenfest. Trotz Pandemie und Halbleiterengpässe steigerten die Tschechen Umsatz und Betriebsergebnis. Für 2022 scheuen sie aufgrund des Ukraine-Kriegs eine Prognose.

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Skoda hat dem Gegenwind im Geschäftsjahr 2021 getrotzt. Der tschechische Autobauer steigerte sein operatives Ergebnis trotz Corona-Pandemie und Halbleiterknappheit um 43,2 Prozent auf 1,08 Milliarden Euro. Der Umsatz legte wegen Verbesserungen bei der Preisgestaltung und beim Modellmix um knapp vier Prozent auf 17,1 Milliarden Euro, obwohl die VW-Tochter nur 878.200 Fahrzeuge (minus 12,6 Prozent) auslieferte.

Nach einem starken ersten Halbjahr schränkte insbesondere der Chipmangel im weiteren Jahresverlauf die Produktion ein, wie Vorstandschef Thomas Schäfer am Dienstag in Mlada Boleslav erklärte. Man habe rund 280.000 Fahrzeuge "verloren". Dank einer fokussierten Vertriebssteuerung, eines verbesserten Produktionsmixes und dem Verkauf höherwertig ausgestatteter Fahrzeuge seien die Erlöse trotzdem gewachsen. Die Umsatzrendite lag mit 6,1 Prozent deutlich über Vorjahr – für Schäfer "ein für eine Volumenmarke respektabler Wert".

"Skoda Auto hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein hohes Maß an Resilienz und Flexibilität bewiesen. Unser Geschäft ist robust", betonte Schäfer. Er dankte den weltweit 45.000 Skodianern für eine tolle Teamleistung in herausfordernden Zeiten.

Positiv hob der Skoda-Chef die Entwicklung beim Elektroauto Enyaq hervor. Mit fast 45.000 ausgelieferten Einheiten habe er die Erwartungen deutlich übertroffen. Mittlerweile lägen 115.000 Bestellungen für das Modell vor. Den Schwung wolle man in diesem Jahr mit der Einführung des neuen Enyag Coupé iV nutzen. Weitere Produktneuheiten seien der aufgefrischte Karoq, der Fabia Monte Carlo und eine sportliche RS-Version des normalen Enyaq.

Große Unsicherheiten

Eine Prognose für das laufende Jahr machte die Skoda-Führung angesichts der russischen Invasion in der Ukraine nicht. Schäfer erwartet enorme Belastungen durch den Krieg und die Lieferengpässe: "Wir sehen uns mit großen Unsicherheiten konfrontiert. Wir analysieren die Auswirkungen auf unser Geschäft fortlaufend." Man wolle deshalb auch sein Effizienzprogramm konsequent fortführen. Zum jetztigen Zeitpunkt gleiche eine Vorhersage einem Blick in die Glaskugel. Er versprach aber: "Wir werden jedes Auto bauen, das wir können." Gleichzeitig zeigte Schäfer großen Respekt vor dem Engagement der ukrainischen Teile-Lieferanten, die wieder die Produktion aufnehmen wollten.

Im zweiten Halbjahr 2022 stellt Skoda eine neue Designsprache unter dem Leitgedanken "modern solid" vor.
© Foto: Skoda

Schäfer nutzte die Bilanzpressekonferenz auch, um näher auf die Skoda-Strategie 2030 einzugehen. Man wolle internationaler, elektrischer und digitaler werden. Er kündigte drei weitere E-Modelle unterhalb des Enyaq an. Zudem werde Skoda sein Heimatland zu einem Hub für Elektromobilität machen. Das Thema Nachhaltigkeit sei für Skoda kein Feigenblatt, sondern ein Geschäftsmodell, unterstrich Schäfer.

"Wir werden liefern"

Ein weiterer Pfeiler der Unternehmensstrategie ist der Ausbau digitaler Kundenservices. Außerdem sollen die Erfolge in Indien – auf dem Subkontinent verkaufte Skoda 2021 knapp 23.000 Fahrzeuge – zur Blaupause für weitere aufstrebende Märkte werden. Im VW-Konzern trägt der Autobauer mittlerweile auch die Verantwortung für die Regionen Nordafrika und Russland sowie für die MQB-A0 Global Plattform.

Flankiert wird die Skoda-Transformation von einer neuen Designsprache (Leitgedanke: "modern solid") und einem aufgefrischten Markendesign, die Details dazu wollen die Tschechen noch in diesem Jahr vorstellen. Schäfer, der künftig Volkswagen Pkw führt, erklärte abschließend: "Wir haben viel auf der Agenda – und wir werden liefern." Seine Nachfolge bei Skoda soll in Kürze bekannt geben werden.

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