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Reformen: Bosch setzt auf Indien

13.04.2015 09:32 Uhr
Bosch
Indien könnte für den Autozulieferer und Technikkonzern Bosch zu den wichtigsten Märkten weltweit aufsteigen.
© Foto: Bosch

Bosch hat seit 2010 rund 680 Millionen Euro in Indien investiert. Nach Jahren der Stagnation geht es dort aufwärts. Die Hoffnungen ruhen auf den Reformen des neuen Premierministers.

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Indien könnte für den Autozulieferer und Technikkonzern Bosch zu den wichtigsten Märkten weltweit aufsteigen. "Wir gehen davon aus, dass Indien bis 2030 die viertgrößte Volkswirtschaft auf der Welt sein wird - und größer als jede europäische Wirtschaft", sagte Boschs Indien-Chef Steffen Berns der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sehen Indien nach einigen Jahren der Stagnation wieder sehr positiv." 

Die Schwäche anderer BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) ist nach den Worten von Berns auf dem Subkontinent nicht zu spüren: "Indien ist ein attraktiver, stabiler Wachstumsmarkt, allein aus der lokalen Nachfrage ergibt sich ein erhebliches Potenzial", sagt Berns. "Die größten Treiber in Indien sind die schnell wachsende Bevölkerung und die wachsende Mittelschicht." 

2013 machte Bosch 1,2 seiner 46 Milliarden Euro Umsatz in dem Land. Dabei habe sich der Umsatz in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht. Der Konzern betreibt elf Produktions- und sieben Entwicklungsstandorte und beschäftigt 28.000 Mitarbeiter in Indien - knapp ein Zehntel der Belegschaft weltweit. Seit 2010 hat der Technikkonzern rund 680 Millionen Euro in Indien angelegt, weltweit waren es rund 13 Milliarden Euro.

"Großes Potenzial"

"Das zeigt deutlich, wie wichtig Indien für uns ist", sagt Berns. Bosch werde aber auch weiterhin in lokale Entwicklung und Fertigung in Indien investieren. Wie viel das sein wird wollte Berns nicht beziffern, die weiteren Investitionen hingen vom Wachstum in Indien ab. "Wir sehen großes Potenzial in allen unseren Geschäftsfeldern - ob in Mobilitätslösungen, in der Industrietechnik oder in der Energie- und Gebäudetechnik", sagt Berns. Alles was in Richtung Infrastruktur gehe, verspreche Geschäft. "Auch der Konsumgüterbereich mit Hausgeräten und Elektrowerkzeugen wächst." 

Dabei setzt Berns seine Hoffnungen auf den Reformkurs des neuen Premierministers Narendra Modi, der am Sonntag die Hannover Messe bei seinem ersten Deutschlandbesuch zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet. Berns sieht den Subkontinent auf einem guten Weg: "Wir dürfen nicht ungeduldig werden. Das ist ein großes, föderales Land." Deutschland ist für Indien der wichtigste Handelspartner in Europa - umgekehrt liegt das Land bei den deutschen Ein- und Ausfuhren auf Rang 25. Indien ist in diesem Jahr Partnerland der weltgrößten Industrieschau.

"Die indische Regierung hat sich Wachstum auf die Fahnen geschrieben", sagt Berns. Die wichtigsten Punkte seien Investitionen in Infrastruktur und Erleichterungen für Unternehmen unter dem Schlagwort "ease of doing business". "Wir gehen davon aus, dass die angestoßenen Programme Früchte tragen." 

Zusätzlich sei eine stärkere Förderung gewerblicher Ausbildung nötig. "Es gibt viele Hochqualifizierte in Indien, aber auch weniger und nicht Qualifizierte", sagt Berns. "Wir dürfen Indien nicht nur als verlängerte Werkbank sehen, sondern müssen die komplette Wertschöpfungskette nutzen, einschließlich kompletter Entwicklungsprojekte und sogar Forschung." Viele lokale Lösungen von Bosch aus Indien kämen inzwischen auch weltweit zum Einsatz. (dpa) 

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