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Wirbel um AXA-Crashtest: Feuer am E-Auto extern gezündet

30.08.2022 09:50 Uhr | Lesezeit: 4 min
Der im Rahmen des AXA-Crashtests verunglückte Tesla hatte keine Batterien an Bord.
© Foto: AXA

In den E-Auto-skeptischen Ecken des Internets haben sich die Fotos eines brennenden Teslas schnell verbreitet. Das Problem: Sie zeigen keinen echten Batteriebrand. Wie auch?

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Fotos brennender Elektroautos sorgen immer für eine hohe Aufmerksamkeit. Der gesteigerten öffentlichen Wahrnehmung konnte offenbar die AXA-Versicherung nicht widerstehen, als sie bei einem Crashtest einen solchen Brand selbst legte. Die entsprechenden Fotos fanden sich schnell Online und den sozialen Netzwerken wieder (wir berichteten).

Inzwischen stellte sich heraus: Nicht nur wurde das Feuer extern gezündet, die gecrashten Fahrzeuge hatten auch gar keine Batterien an Bord. Gegenüber dem Online-Portal 24auto.de räumte die AXA-Pressestelle ein: "Die Demonstration eines Batteriebrandes (wäre) aufgrund der anwesenden Gäste zu gefährlich gewesen, weshalb die Batteriezellen der Elektroautos vor den Tests ausgebaut wurden". Sie wiederholt damit das gleiche Argument, mit dem auch das pyrotechnisch erzeugte Feuer am gecrashten Tesla Model S erklärt wurde.


AXA E-Auto-Crashtests

AXA Crashtest E-Autos Bildergalerie

Die Bilder entstanden im Rahmen einer öffentlichen Crashtest-Simulation in der Schweiz – eine Veranstaltung, die die Assekuranz regelmäßig durchführt, immer unter einem anderen Verkehrssicherheits-Thema. In diesem Jahr ging es um die Sicherheit von E-Autos. Dabei wurde simuliert, dass der Fahrer eines Tesla-Modells die Kontrolle über das Fahrzeug verliert, das sich daraufhin überschlägt. Bei dem Unfall blieb die Fahrgastzelle zwar intakt, der Unterboden jedoch wurde stark beschädigt. Die AXA-Experten wiesen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es bei mechanischen Schäden an der Batterie zu einer der gefürchteten Selbstentzündungen des Akkus und zu einem schwer zu löschenden Brand kommen kann.

Auf den der Presse zur Verfügung gestellten Bildern war jedoch nicht zu erkennen, dass das Feuer bewusst gelegt worden war. Auch das Fehlen der Batterien wurde nicht kommuniziert. Unklar ist auch, ob das Gewicht der Batterien durch andere tiefeingebaute Gewichte in der Crashstruktur ausgeglichen wurde, um die Fahrphysik der Autos vergleichbar zu lassen.

Die spektakulären Fotos könnten die Diskussion um die Brandgefahr von E-Autos weiter anheizen. Vor allem E-Mobilitäts-Skeptiker führen diese immer wieder als Contra-Argument gegen die neue Antriebsart an. Tatsächlich brennen E-Mobile nach aktuellem Wissensstand aber eher seltener als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Allerdings sind Batteriebrände nur mit hohem Aufwand und großen Mengen Wassers zu löschen.

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KOMMENTARE


Thomas Lein

06.09.2022 - 18:07 Uhr

...Kann man mal so machen - ist aber wenig sinnvoll... DEKRA hat bei den Safety Days ein BEV um einen Laternenpfahl gewickelt und - in diesem Fall - bewiesen, dass die Batterien gut geschützt sind. Warum AXA das Niveau "Alarm für Cobra 11" anwendet, ist nicht nachvollziehbar. Man muss keine Ängste schüren, wo es nichts zu schüren gibt. BEV brennen genauso oft (oder selten) wie fossile Verbrenner.


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