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Online-Gebrauchtwagenhandel: Auto1 überzeugt mit Jahresendspurt

23.03.2022 09:30 Uhr | Lesezeit: 4 min
Online-Gebrauchtwagenhandel: Auto1 überzeugt mit Jahresendspurt
© Foto: picture alliance/FABRIZIO BENSCH/REUTERS

Der Online-Gebrauchtwagenhändler hat das vergangene Jahr mit einem überraschend guten vierten Quartal abgeschlossen und will 2022 weiter zulegen.

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Die Auto1 Group hat das vergangene Jahr mit einem überraschend guten vierten Quartal abgeschlossen und will im laufenden Jahr weiter zulegen. Der bislang auf den Großhandel spezialisierte Gebrauchtwagenriese plant 2022 den Verkauf von bis zu rund 30 Prozent mehr Autos als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Mittwoch in Berlin mitteilte. Vor allem das noch junge Privatkundensegment soll dabei weiter stark wachsen.

Im vergangenen Jahr profitierte Auto1 von einer starken Nachfrage und hohen Preisen für Gebrauchtwagen, weil Neufahrzeuge wegen der Produktionsprobleme der Autobauer derzeit lange Lieferzeiten haben. Die in den vergangenen Monaten schwer gebeutelte Aktie legte vorbörslich zu.

Überraschend positiv entwickelte sich das Geschäft im vierten Quartal. Dank eines starken Absatzwachstums sowohl über die Plattform Autohero als auch im Großhandelsgeschäft habe sich der Umsatz auf 1,6 Milliarden Euro verdoppelt. Das Rohergebnis legte um 56 Prozent auf 129 Millionen Euro zu.

Im Gesamtjahr 2021 steigerte Auto1 (Auto1.com, Autohero, wirkaufendeinauto.de) die Erlöse um mehr als zwei Drittel auf 4,78 Milliarden Euro. Die Zahl der verkauften Fahrzeuge war wie bereits bekannt um 30 Prozent auf 596.731 Fahrzeuge gestiegen. Davon entfielen 41.380 auf die Retailsparte Autohero.

Noch in den roten Zahlen

Das Unternehmen fährt aber noch Verluste ein. Der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen schwoll von 15,2 Millionen Euro auf 107,1 Millionen Euro an. Auto1 strebt als stark wachsende Online-Firma erst 2023 das Erreichen der operativen Gewinnschwelle an. Zum Nettoergebnis machten die Berliner zunächst keine Angaben.

In diesem Jahr peilt Vorstandschef Christian Bertermann den Verkauf von 650.000 bis 770.000 Autos an, davon 70.000 bis 90.000 im Privatkundensegment. Insgesamt sind das bis zu fast 30 Prozent mehr als im Vorjahr, bei Privatkunden könnte sogar mehr als eine Verdopplung erreicht werden. Gerade hier verspricht sich das Management auch positive Effekte auf das Ergebnis. Die Entwicklung des Rohergebnisses – also die erzielten Verkaufserlöse abzüglich des Ankaufpreises – soll sich in den kommenden Quartalen stärker beschleunigen. Im vierten Quartal 2021 bereits erzielte Auto1 hier je verkauftem Auto ein Rohergebnis von 418 Euro, deutlich mehr als die 290 Euro aus dem Vorjahreszeitraum.

Weiterer Umsatzsprung erwartet

Der Umsatz soll den Angaben zufolge 2022 auf 5,7 bis 6,8 Milliarden Euro steigen. Das Rohergebnis insgesamt dürfte von 431 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 470 bis 580 Millionen Euro zulegen. Allerdings sind unter anderem Verwaltungs- und Marketingkosten darin noch nicht enthalten. Die bereinigte operative Marge (Ebitda) dürfte demnach weiter zwischen minus zwei und minus drei Prozent liegen.

Mit Blick auf die Lage in der Ukraine teilte Auto1 mit, dass man in Mittel- und Osteuropa eine Eintrübung des Konsumklimas festgestellt habe, die möglicherweise anhalten könnte. In Russland sei das Unternehmen nicht, in der Ukraine nur in sehr geringem Ausmaß tätig. Die zukünftigen Auswirkungen auf das eigene Geschäft hingen von der Dauer, dem Ausmaß und der Intensität des Konflikts ab, hieß es. Allerdings sei man gut aufgestellt, um auf weitere Änderungen im Marktumfeld reagieren zu können.

Starker Kursverlust

Auto1 wurde 2012 gegründet und ist nach eigenen Angaben Europas größter Gebrauchtwagenhändler. Seit Februar 2021 ist man an der Börse Frankfurt gelistet – nach einem fulminanten Debüt hat die Aktie den Anlegern in der Vergangenheit vor allem Sorgen bereitet. Ausgehend vom Ausgabepreis vor gut einem Jahr sind es rund 70 Prozent Kursverlust. Zuletzt stieg das Unternehmen in den Kleinwerteindex SDax ab.


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KOMMENTARE


Mad Max

23.03.2022 - 09:49 Uhr

Da hat Auto1 doch ein tolles Geschäftsmodell. Die Aktie liegt aktuell bei 11 Euro und hat die Kleinaktionäre um den Schlaf bzw. ums Geld gebracht. Umsatz alleine reicht nicht so lange die Investitionen zu hoch sind. Wie man bei der derzeitigen Lage auf dem GW Markt 30% mehr verkaufen will, ist mir ein Rätsel. Fakt ist, es gibt zu wenig Autos! Auto1 ist für mich gescheitert da der Markt sich zeitnah nicht ändern wird. Die Schönrechnerei wird da auch nichts nützen...


Künzel Thomas

23.03.2022 - 21:03 Uhr

Mehr Autos wollen wir auch verkaufen! Aber woher nehmen? Der Markt ist leergefegt. Das wird wohl dann mit Umsatzsteigerung nichts werden. Mal sehen, ob es die in 2023 noch gibt.


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