-- Anzeige --

Flutkatastrophe: GDV erhöht Schadenprognose erneut auf jetzt 7 Mrd. Euro

30.08.2021 04:59 Uhr | Lesezeit: 3 min
Flutkatastrophe: GDV erhöht Schadenprognose erneut auf jetzt 7 Mrd. Euro
Zusammen mit den hohen Hagelschäden im Frühsommer zeichnet sich ab, dass 2021 für die Versicherer eines der teuersten Naturgefahrenjahre überhaupt wird.
© Foto: GDV

Die Schäden nach der Sturzflut im Ahrtal und in anderen Regionen Deutschlands steigen weiter. Inzwischen ist klar: Zusammen mit den Hagelschäden im Frühsommer wird 2021 für die Versicherer wohl eines der teuersten Naturgefahrenjahre überhaupt.

-- Anzeige --

Nach der Flutkatastrophe Mitte Juli wird das Schadenausmaß immer deutlicher. "Wir rechnen jetzt mit Versicherungsschäden von rund sieben Milliarden Euro", sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), am vergangenen Mittwoch in Berlin.

Davon entfielen rund 6,5 Milliarden Euro auf Wohngebäude, Hausrat und Betriebe sowie rund 450 Millionen Euro auf Kraftfahrzeuge. "Mit fortschreitender Schadenaufnahme und -regulierung zeigt sich erst die wahre Dimension dieses Extremereignisses", so Asmussen.

Aktuell gehen die Versicherer von rund 250.000 Schadenfällen aus – rund 200.000 an Häusern, Hausrat und Betrieben und bis zu 50.000 an Kraftfahrzeugen. "Die Versicherer arbeiten weiter unter Hochdruck, um den Betroffenen schnell zu helfen", sagte Asmussen.

"Bernd" ist schadenreichste Naturkatastrophe in Deutschland

Die Unwetterfront "Bernd" war vom 13. bis 18. Juli über weite Teile Deutschlands hinweggezogen. Durch Starkregen und Hochwasser hatte das Tiefdruckgebiet vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, aber auch in Bayern und Sachsen schwere Schäden angerichtet (wir berichteten).

Die Sturzflut ist die historisch schadenreichste Naturkatastrophe in Deutschland. Die Schäden liegen laut GDV über denen der Hochwasser im August 2002 (4,75 Milliarden Euro) und im Juni 2013 (2,25 Milliarden Euro) sowie dem Orkan "Kyrill" (3,6 Milliarden Euro). Die Werte sind zum besseren Vergleich jeweils hochgerechnet auf aktuelle Versicherungsdichte und Preise. "Zusammen mit den hohen Hagelschäden im Frühsommer zeichnet sich ab, dass 2021 für die Versicherer eines der teuersten Naturgefahrenjahre überhaupt wird", erklärte Asmussen.

Elementarschäden oft nicht versichert

Dabei liegen die tatsächlichen Unwetterschäden noch weit über den aktuellen Schätzungen, da bei weitem nicht alle Gebäude gegen alle Naturgefahren versichert sind. Während bundesweit fast alle Wohngebäude gegen Sturm und Hagel abgesichert sind, besitzen nur 46 Prozent den Schutz vor weiteren Naturgefahren wie Starkregen und Hochwasser.

Die fünf ver­hee­rends­ten Natur­ka­ta­stro­phen in Deutsch­land

"Wir werden zusammen mit unseren Mitgliedsunternehmen bis zum Herbst Ideen vorlegen, wie sich die Verbreitung von Naturgefahrenversicherungen zu risikogerechten Preisen signifikant erhöhen lässt", erklärte Asmussen. "Es gilt auch jene zu erreichen, die trotz der jüngsten Flutkatastrophe nicht glauben wollen, dass auch sie von Naturgefahren betroffen sein können."

Zudem müsse alles getan werden, um durch Schutzmaßnahmen Schäden zu vermeiden oder zumindest deren Ausmaß deutlich zu verringern. Die deutschen Versicherer sprechen sich daher für ein neues Gesamtkonzept zur Klimafolgenanpassung aus Aufklärung, verbindlichen Maßnahmen zur privaten und staatlichen Prävention und Versicherung aus. (kaf)

Die Sturzflut "Bernd" wird in Deutschland ein neues Allzeit-Schadenhoch bei den Versicherungen auslösen.
© Foto: GDV
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.