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Totalschadenvermarktung: "Das Copart-Modell ist gefragt"

12.04.2021 05:57 Uhr | Lesezeit: 3 min
Totalschadenvermarktung: "Das Copart-Modell ist gefragt"
"Auch bei steigendem Volumen konnten wir dank neuer Mitarbeiter unseren Service-Level halten und das Copart-Modell optimal an den deutschen Markt anpassen": Kai Siersleben (l.), CEO Copart Deutschland. "Um neue Ideen schnellstmöglich in die Praxis umsetzen zu können, legen wir besonderen Wert auf offene und lösungsorientierte Kundenkommunikation": Florian F. Stumm (r.), Director Sales Copart Deutschland.
© Foto: Copart

Im Interview mit AUTOHAUS-Schadenmanager zeigt sich die Führungsspitze des Branchendienstleisters zufrieden mit der aktuellen Unternehmensentwicklung und will zusammen mit Kunden und Partnern weitere Ideen umsetzen.

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Seit Kai Siersleben vor rund anderthalb Jahren die Geschäftsführung von Copart Deutschland übernommen hat, nehmen die Experten für die Vermarktung von Unfallfahrzeugen unverkennbar Fahrt auf. Vom öffentlichkeitswirksamen Erstauftritt im Januar 2020 am Rande des Verkehrsgerichtstags in Goslar bis heute taucht der Copart-Prozess auch in Gesprächen mit der Versicherungswirtschaft immer wieder auf. Warum dieser offensichtlich einen Nerv getroffen hat und wie die Düsseldorfer ihre Erfolgsgeschichte fortsetzen wollen, darüber sprachen Siersleben und sein Director Sales, Florian F. Stumm, im Exklusiv-Interview mit AUTOHAUS:

Deutlich positive Entwicklung

AH: Herr Siersleben, seit Oktober 2019 stehen Sie an der Spitze von Copart Deutschland. Welche Meilensteine wurden in dieser Zeit erreicht, wo wurde die neue Handschrift besonders sichtbar?

K. Siersleben: Wir haben in den letzten anderthalb Jahren eine große Zahl der deutschen Versicherer für uns gewinnen können und erfolgreich Pilotprojekte mit ihnen durchführen und abschließen können. Daraus ergaben sich viele Neuerungen und Optimierungen für unser Copart-Modell, durch die wir uns noch besser an den deutschen Markt anpassen konnten.

Im Zuge dieses Wachstums haben wir unsere Mitarbeiterzahl in allen Abteilungen signifikant erhöht, um auch bei steigendem Aufkommen unseren gewohnten Full-Service weiter zu gewährleisten. Des Weiteren haben wir unsere deutschlandweiten Vermarktungsplätze, unsere sogenannten Yards, aus- und umgebaut. Einige Yards wurden von Mietobjekten zu Eigentumsobjekten; als Beispiel nenne ich hier den Neubau in Bruchmühlbach-Miesau bei Kaiserslautern. Hier haben wir ein Nachbargrundstück unseres bisher angemieteten Yards erworben und gegenüber einen ganz neuen Vermarktungsplatz nach unseren Standards errichtet. Ebenfalls ist in dieser Zeit unsere Flotte von eigenen LKW zum Fahrzeugtransport auf aktuell 49 angewachsen.

Zudem haben wir erfolgreich unseren neuen Hauptsitz von Düren in die Landeshauptstadt nach Düsseldorf verlegt, um noch näher bei unseren Kunden zu sein und um ein attraktives Arbeitsumfeld zu gewährleisten, getreu dem Motto "in Düsseldorf arbeiten, Weltkonzern erleben!"

Bester Service für alle Beteiligten

AH: Herr Stumm, zu Ihrem Kundenkreis gehören internationale Großkonzerne ebenso wie kleinere Regionalversicherungen. Welche Mehrwerte können Sie diesen Unternehmen mit ihren individuellen Anforderungsprofilen jeweils bieten?

F. Stumm: Das Copart-Modell ist für alle Versicherungskunden ausgelegt – egal ob klein, oder groß, ob Kasko oder Haftpflicht – darüber hinaus ist unsere Plattform auch für Flottenbetreiber oder Autohändler bestens geeignet, sowohl für den Verkauf, als auch für den Zukauf. Überall dort, wo Unfallfahrzeuge vermarktet werden, fühlen wir uns besonders wohl. Unser Ziel ist es, das vorhandene Fahrzeugangebot mit den besten Aufkäufern zu vernetzen, um gewinnbringende Verkaufserlöse einzufahren. Gepaart wird dies mit dem besten Kundenerlebnis für alle Beteiligten, insbesondere für den Versicherungsnehmer bzw. Anspruchsteller. Aus diesem Grund kontaktiert unser "Versicherung Partner Service" (kurz VPS) den Versicherungsnehmer/Anspruchsteller innerhalb von 90 Minuten. Wir koordinieren die Abholung des beschädigten Fahrzeugs am Wunschort zum Wunschtermin und übernehmen die Logistik der Dokumente. Besonderer Service-Bestandteil ist die – für den Versicherungsnehmer – mühselige und zeitaufwendige Fahrzeug-Abmeldung. Der Kunde gewinnt nicht nur Zeit, sondern spart dabei auch viel Stress und Ärger.

Patentierte Prozesse

Der Mehrwert für den Händler liegt in unseren patentierten Online-Live-Auktionen: hier werden Gebote auf die Unfallfahrzeuge abgegeben. Anders als bei herkömmlichen Restwertbörsen erhält der Bieter einen guten Überblick über den Zustand des Fahrzeugs – also was ist am Auto beschädigt? Aber auch, was ist am Fahrzeug noch gut erhalten? Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass der Höchstbieter auch tatsächlich den Zuschlag für das Fahrzeug erhält. Die Fahrzeuge stehen gereinigt an einem unserer zwölf Vermarktungsplätze in Deutschland und können auf Wunsch vor der Auktion besichtigt werden. Nach dem Kauf verladen wir die Fahrzeuge mit unserem patentierten Verladungssystem schadenfrei auf den Transporter des Händlers; die ganze Abholung vom Eintreffen am Yard über Legitimation des Kaufs und Verladung des ersteigerten Fahrzeugs dauert nicht länger als 11 Minuten. So unkompliziert ist der Fahrzeugzukauf. Der Händler spart dabei wertvolle Zeit und ist deutlich schneller wieder auf dem Weg zu seinem Kerngeschäft, um dort seine Kunden mit frischer Ware zu versorgen.

Regelmäßige Feedbackrunden

AH: Wie flexibel sind Ihre Prozesse und Dienstleistungen im Hinblick auf neue Herausforderungen am Markt oder Ideen von Kundenseite? Wie gut funktioniert der Austausch in der Praxis?

K. Siersleben: Um Veränderungen und Trends im Markt frühestmöglich zu identifizieren, stehen wir in regelmäßigen Gesprächen mit unseren Kunden: den Versicherern, den Fuhrparkmanagern und den Aufkäufern. Wir legen besonders viel Wert auf eine offene und lösungsorientierte Kommunikation. Folglich sind wir in der Lage, neue Ideen schnellstmöglich in die Praxis umzusetzen. Ein tolles Beispiel ist unser neuer Copart Price Finder: Über einen Webservice bieten wir eine bahnbrechend schnelle Möglichkeit, Marktpreise zu ermitteln – zur professionellen Unterstützung bei Wiederbeschaffungswert-Ermittlungen. Der Copart Price Finder ist über Schnittstellenintegration oder per Dunkelverarbeitung einsetzbar. Über eine simple VIN-Eingabe erhält der Anwender einen belastbaren Marktpreis-Korridor.

F. Stumm: Auf der Händler-Seite verzeichnen wir ein starkes Kaufinteresse an deutschen Unfallfahrzeugen. Diese sind für ihren guten Pflegezustand und die meist vollständige Service-Historie bekannt und beliebt. Daher sind unsere Fahrzeuge über die Grenzen unseres Landes sehr gefragt. Der Großteil unserer Aufkäufer kommt aus dem internationalen Umfeld, insbesondere Osteuropa. Unser Ziel ist es, das beste globale Aufkäufer-Netzwerk aufzubauen. Dies steuern wir durch unser strategisches Marketing mit zahlreichen Kundenbindungsmaßnahmen. Außerdem sprechen unsere Kollegen die jeweilige Landessprache unserer Volumen-Kunden, um den Ablauf so komfortabel wie möglich zu gestalten. Schlussendlich ist es als Full-Service Anbieter unser oberstes Ziel, alle Kunden immer zufriedenzustellen: die Versicherung, den Versicherungsnehmer und die Aufkäufer!

Innovativster Partner bleiben

AH: Gemeinsam sind Sie angetreten, um die Wiederbeschaffungswert-Regulierung zu revolutionieren. Wie weit sehen Sie Copart Deutschland – auch im internationalen Vergleich – auf diesem Weg und was kann die Branche für die Zukunft erwarten?

K. Siersleben: Copart Deutschland darf sich am enormen Erfahrungsschatz des Copart-Konzerns bedienen; dieser wurde 1982 gegründet und stützt sich somit auf fast 40 Jahre Kenntnis des Autohandels mit verunfallten Fahrzeugen. Im internationalen Vergleich bietet Copart ein Netzwerk, das seines Gleichen sucht. Wir sind in der Lage, Fahrzeuge in mehr als 170 Länder zu vermarkten.

Copart macht die WBW-Regulierung auf dem deutschen Markt salonfähig. Als Plattform-Betreiber optimieren wir nachhaltig die Verkaufserlöse für die Versicherer und schaffen gleichzeitig eine nie dagewesene Customer Journey für den Geschädigten. Diese Mehrwerte realisieren wir derzeit für nahezu alle relevanten Kfz-Versicherer. Aber auch die Versicherungsnehmer und Anspruchsteller bestätigen uns das überdurchschnittlich positive Kundenerlebnis bei der Vermarktung der Unfallfahrzeuge.

Aus diesem Grund werden wir auch zukünftig alles daran setzen, den Kunden im Moment of truth bestmöglich zu unterstützen. Ein Beispiel ist die Abwicklung von Haftpflichtschäden, bei denen ein gegnerischer Anwalt eingeschaltet ist. Partnerschaftlich vernetzen wir alle Beteiligten. Somit erhält der Anwalt über Copart direkten Zugang zur regulierenden Versicherung. Hierdurch werden Abwicklungszeit und Aufwand entscheidend verkürzt. Von unseren ca. 7.000 Mitarbeitern weltweit sind etwa 10 Prozent in IT und digitaler Entwicklung tätig. Somit stellen wir sicher, dass wir der innovativste Remarketing-Partner der Versicherungsbranche bleiben.  (kt)

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