Ausgabe 16/2014: Mittlerfunktion

Werkstattportale haben in der Kfz-Branche keinen besonders guten Ruf, die Nutzerzahlen jedoch steigen. Folglich sollte man die Börsen nicht ignorieren. Diese Meinung vertreten natürlich auch alle Portal-Verantwortlichen - AUTOHAUS hat sich mit Vertretern der Servicebörsen Autobutler. de, Autoreparaturen.de und Werkstars.de darüber unterhalten. Autobutler dient sich an Almir Hajdarpasic sieht den eigenen Dienst Autobutler als Mittler zwischen Kfz-Werkstätten und Autobesitzern für Reparatur- und Serviceleistungen und garantiert dabei für Qualität - Letzteres in Kooperation mit Dekra. Einer Mitteilung vom April zufolge wurde das Portal 2010 in Dänemark gegründet und ist heute Skandinaviens größter Betreiber von Online-Werkstattportalen mit über 1.500 angeschlossenen Werkstätten. Das Unternehmen hat große Pläne: "Wir möchten nicht nur Werkstatt und Autobesitzer zusammenbringen, sondern ein allumfassendes System für Reparaturarbeiten entwickeln. So werden wir in der Zukunft eng mit Ersatzteillieferanten zusammenarbeiten, um Bestellungs- und Kalkulationsprozesse von Ersatzteilen in unser System zu integrieren", erklärte der Deutschlandchef. Bis Ende 2014 will der Anbieter auf 5.000 Partner kommen. Bei Autobutler finden sich keine pauschalisierten Reparatur- und Serviceleistungen mit festgelegten Preisen. Stattdessen wenden sich Autohalter direkt an die Servicebetriebe. Dazu Almir Hajdarpasic: "Damit eine fundierte Preiskalkulation stattfinden kann, bietet unser System eine Kommunikationsfunktion für Werkstätten, in denen sie Fragen an die Fahrzeughalter stellen können. Nach Abgabe eines Angebots können wiederum die Autobesitzer Fragen zum Angebot an die Werkstätten stellen." Der Kommunikationsprozess umfasse den Halter sowie bis zu drei Werkstätten und werde vom Autobutler-Support unterstützt - nach Worten des Deutschlandchefs auch in technischen Fragen zum Reparaturumfang. Auf allen Märkten verzeichnet die Plattform derzeit rund 140.000 Nutzer. Insgesamt seien bereits 190.000 Werkstattanfragen für insgesamt 3.500 Werkstätten generiert worden. Der Anbieter bittet Werkstätten über ein Monats- oder Jahresabonnement (69 Euro pro Monat bzw. 699 Euro pro Jahr) zur Kasse. Zusätzlich erhebt das Unternehmen Provisionen für vermittelte Aufträge (zehn Prozent). Interessierte können das Angebot zwei Wochen testen, die Provision fällt dennoch an. Intelligente Vermittlungsmaschine Autoreparaturen.de ist eine Marke der CMS CarMobileSystems GmbH. Das Suchportal dürfte eines der dienstältesten Angebote sein. Seit 2008 bietet Gründer Sebastian Cyran mit dem Portal nicht nur eine Möglichkeit für Werkstätten, sich selbst darzustellen - wie es etwa für die altersgleichen Autoplenum und Autoaid galt - sondern eine, wie er es selbst nennt, "intelligente Vermittlungsmaschine". Die Geschäftsanbahnung ähnelt der dänischen Konkurrenz: Halter geben ihren Reparaturwunsch ein, worauf angeschlossene Betriebe ein Angebot unterbreiten. Eigenen Angaben zufolge führt im Schnitt fast jede dritte Anfrage zum Auftrag. Das Kalkulationstool berücksichtigt DAT-Daten, Teilepreise sowie individuelle Stunden- und Teilesätze. Die Kostenstruktur für Betriebe ist in Basis-, Komfort- und Businessangebote unterteilt. Das kostenlose Werkstatt-Basis-Paket umfasst die Listung im Suchergebnis sowie die Möglichkeit, Anfragen zu beantworten. Das Basis-Paket-Plus beinhaltet zudem eine Detailseite zur Selbstdarstellung und kostet 4,90 Euro pro Monat. Beim Werkstatt-Komfort-Paket profitieren Partner außerdem vom SMS-Infosystem und einer statistischen Auswertung der Nutzerdaten. Die Komfort-Funktion kostet 9,90 Euro Grundgebühr im Monat. Darüber hinaus ruft CMS eine Provision von fünf Prozent auf und behält von jeder Kundenanfrage 99 Cent ein (15 Anfragen sind kostenlos). Das Komfort-Paket-Plus schlägt mit monatlich 14,90 Euro zu Buche. Dafür sind die Anfragen günstiger: Ab der 31. Anfrage verlangt das Unternehmen 49 Cent von den Kunden. Der SMS-Infoservice kostet in beiden Komfort-Varianten 19 Cent pro Mitteilung. Beim Werkstatt-Business-Paket entfallen alle gesonderten Kosten, außer der fünfprozentigen Vermittlungsprovision: CMS stellt den Partnern einzig die Monatsgebühr von 44,90 Euro in Rechnung. Der Umfang der Business-Version entspricht den Komfort-Paketen. Insgesamt gehören laut Sebastian Cyran 650 Betriebe zu den zahlenden Kunden, weitere 300 befinden sich in einer Testphase. Interessierten präsentiert sich die Plattform auf der kommenden Automechanika. Schwerpunkt Terminbuchung Auf Werkstars.de haben Autobesitzer die Möglichkeit, eine Serviceleistung in Abhängigkeit von Entfernung, Qualität oder Preis zu buchen. Zudem differenziere sich das Angebot durch einen einfachen Buchungsservice, betonte Geschäftsführer Maximilian Stadler. Im Gegensatz zu anderen Portalen sei beim Düsseldorfer Anbieter eine zeitgenaue Buchung möglich - anderswo ist eine Tages- oder Stundenbuchung gängig. Werkstätten geben pro Tag die zu vergebenden Stunden ein und könnten sich, eine gewisse Vorlaufzeit vorausgesetzt, nach dem Kundenwunsch richten. Eine möglichst einfache Terminbuchung lockt Kunden auf die Portalseite. Beim eigenen Angebot sei daher eine Buchung ohne Registrierung für Autohalter möglich, erklärte Stadler. Im Gegensatz zu einigen anderen Börsen liegt Werkstars kein Auktionsmodell zugrunde. Kunden wollen eine Leistung buchen, da sei zu viel Kommunikation abträglich, ist man sich im Rheinland sicher. Und auch Werkstätten scheuen damit verbundene Transaktionskosten. Die Plattform setzt dagegen auf Festpreise für neun Leistungen und greift auf eine Kalkulationsmatrix aus Hersteller-Teilepreisen, Schwacke-Reparaturdaten und betrieblichen Parametern (Stundenlohn, Teileaufschlag) zurück. Das noch junge Portal startete regional mit über 20 Pilotbetrieben in Aachen und Düsseldorf. Aktuell erfolgt der bundesweite Roll-out. Das Unternehmen peilt kurzfristig die Beteiligung von rund 500 Werkstattpartnern an. Servicebetriebe können das Angebot testen: Die Einstiegsversion bietet den kompletten Funktionsumfang für Werkstätten (Telefonhotline, ein so genanntes Steuerelement/Widget zur Einbindung auf der eigenen Homepage, Werkstattprofil) und ist für drei Buchungen gültig. Darüber hinaus gibt es das "Kleinstar"-Angebot. Dabei fällt eine zehnprozentige Provision (bei Vermittlung über werkstars.de) bzw. eine dreiprozentige Gebühr (bei Einbindung eines Widgets und einem Geschäftsabschluss über die Partnerseite) an. Bei der "Mittelstar"-Variante ändert sich die Provision (acht bzw. drei Prozent, je nach Buchungsort). Diese kostet monatlich 19 Euro Grundgebühr. Werkstätten mit einer "Großstar"-Mitgliedschaft zahlen monatlich 39 Euro. Pro Auftrag überweisen diese zudem sechs bzw. drei Euro. Für alle Mitgliedschaften wird eine einmalige Anschlussgebühr von 149 Euro fällig.

Werk in Grünheide: Tesla will 400 Stellen abbauen

Zielgruppenansprache: Erfolg über Diversifizierung

Recht auf Reparatur: ZDK begrüßt Entscheidung des EU-Parlaments

Opel Grandland: So kommt das neue Top-SUV

Procar Automobile: Überraschender Führungswechsel

Alle Schlagzeilen

Ausgabe 16/2014: Mittlerfunktion

WEITERLESEN

NEWSLETTER