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Aus Quicar wird Greenwheels: VW startet Carsharing neu

18.01.2016 06:17 Uhr
VW Quicar
Bald Geschichte in Hannover: Die Quicar-Flotte von VW wird Ende März ausgetauscht.
© Foto: VW

Seit Ende 2011 testet der Autobauer in Hannover einen Carsharing-Dienst – ohne großen Erfolg. Jetzt kommt das Aus. Künftig soll es eine niederländische Tochter richten.

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Nach weniger als viereinhalb Jahren stampft Volkswagen sein Carsharing-Projekt Quicar wieder ein. Wie der Autobauer mitteilte, übernimmt künftig die Finanzsparte des Unternehmens über ihre Tochter Greenwheels entsprechende Dienstleistungen in Hannover. Des Ende von Quicar habe nichts mit der seit September den VW-Konzern in Atem haltenden Abgas-Krise zu tun, sagte Gerhard Künne, Sprecher der verantwortlichen Volkswagen Leasing GmbH.

Laut Künne wollte das Unternehmen mit Quicar den "Carsharing-Markt kennenlernen und Erfahrungen im operativen Betrieb von neuen Mobilitätslösungen sammeln". Insgesamt sei man zufrieden. Anders als etwa Daimler und BMW konnte VW auf der Erfolgswelle des Carsharing nicht mitschwimmen. Gerade 12.500 Nutzer registrierten sich, zuletzt waren 120 Fahrzeuge im Umlauf. Nach Ansicht von Experten sind die Zahlen zu gering, um bestehen zu können. Daimler hat nach eigenen Angaben weltweit 1,2 Millionen registrierte Kunden und eine Car2go-Flotte von 14.000 Autos. BMW zählt 580.000 Fahrer und bietet 4.000 Autos in neun Städten an.

Künne betonte, derzeit könne mit Freefloating-Angeboten kaum Geld verdient werden. "Das sind im Moment nur Experimente" – und an denen sei Volkswagen nicht interessiert. Nach Einschätzung des Carsharing-Verbands sind gut 6.400 geteilte Autos ohne feste Station in Deutschland unterwegs. Daimler und BMW dominieren dieses Segment, bei dem die Fahrzeuge einfach am Straßenrand abgestellt werden. Hinzu kommen etwa 9.000 Autos an Stationen in Ortschaften und an Bahnhöfen.

Komplett zurückziehen vom Carsharing-Markt will sich VW nicht: Schon 2013 kaufte sich das Unternehmen beim niederländischen Carsharing-Anbieter Greenwheels ein, inzwischen hält Volkswagen Financial Services 60 Prozent. Greenwheels-Autos – allesamt VW – werden ab dem 1. April 2016 wie in 21 anderen deutschen Städten auch in Hannover unterwegs sein. Der Autobauer nennt diese Entscheidung "Bündelung" des Angebotes und hofft, alle Kunden halten zu können.

Beim Wechsel zu Greenwheels hilft das Unternehmen auch mit 25 Euro Fahrguthaben nach. Es ist geplant, das neue stationsgebundene Carsharing mit bis zu 80 Fahrzeugen (die Modelle Up und Golf Variant) in Hannover starten wird. (dpa/rp)

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KOMMENTARE


Deba

18.01.2016 - 12:35 Uhr

Kann es denn sein, dass nach der Ära Bandhold bei Euromobil die Geschäftsleitungen zu oft gewechselt haben und angedachte Synergien mit der Einbindung von Quicar grandios gescheitert sind ?


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