Trotz eines schwierigen Autojahres 2013 haben in Deutschland erneut weniger Kfz-Betriebe Insolvenz angemeldet. Die Zahl der Branchenpleiten ging im Vergleich zu 2012 um 9,1 Prozent auf 771 Fälle zurück, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Damit schnitt das Kfz-Gewerbe besser ab als die Gesamtwirtschaft: Bundesweit standen im vergangenen Jahr 25.995 Firmen vor dem Aus – ein Minus von 8,1 Prozent und so wenige wie seit 1996 nicht mehr.
In der Kfz-Branche mussten den Angaben zufolge 3.756 Mitarbeiter um ihre Jobs bangen. Zum Vergleich: 2012 waren es noch 3.829 Beschäftigte. Stark verringerte sich der wirtschaftliche Schaden. Auf 419,4 Millionen Euro summierten sich die Forderungen der Gläubiger, das waren fast 500 Millionen Euro weniger als im Jahr davor.
Vor allem die Werkstätten sorgten für die gute Jahresbilanz 2013. Im Wirtschaftsbereich "Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen" gaben 282 Betriebe vorläufig oder endgültig auf. Das entsprach einem Minus von 15,3 Prozent. Im Kfz-Handel mussten 362 Unternehmen den Gang zum Insolvenzrichter antreten (minus 1,4 Prozent). Prominentestes Opfer war die mittlerweile zerschlagene Autowelt König in Wunsiedel.
Ein gemischtes Bild gaben die "kleineren" Kfz-Segmente ab: Ein gutes Jahr hatten laut Destatis die Teile- und Zubehörhändler. Die Zahl der Pleiten sank dort 2013 um fast ein Fünftel auf 90 Fälle. Dagegen registrierten die Amtsgerichte 37 Zusammenbrüche von Motorrad-Händlern und -Werkstätten (plus 2,8 Prozent).
Starker Rückgang im Dezember
Zum Jahresausklang 2013 entspannte sich die Situation nochmals merklich. Für den Dezember meldeten die Statistiker 23,1 Prozent weniger Brancheninsolvenzen (insgesamt 50 Verfahren). In dem Einzelmonat gerieten lediglich 20 Fahrzeughändler in eine finanzielle Schieflage (minus 41,2 Prozent). Die Reparatur- und Instandsetzungsbetriebe lagen mit 21 Verfahren indes nur leicht unter dem Vorjahresniveau (22). (rp)