TMD Friction hat einen neuen Eigentümer. Der Hersteller von Bremsbelägen für automobile und industrielle Anwendungen ist für 440 Millionen Euro an die Nisshinbo Holding (NISH) verkauft worden. Wie das Unternehmen in Leverkusen am Montag mitteilte, gab der TMD-Eigner Pamplona Capital alle Vermögenswerte und aktuellen Geschäfte der Gruppe an den japanischen Mischkonzern ab. Die Transaktion muss noch von den Wettbewerbshütern genehmigt werden. Die kartellrechtlichen Prüfungen seien voraussichtlich bis zum Ende des Jahres abgeschlossen, hieß es.
Der Nisshinbo-Konzern ist in den Bereichen Bremsen, Mechatronik, Textilien und Elektronik engagiert. Fertigungsstätten betreibt das Unternehmen derzeit in Japan, Südkorea, USA, China und Thailand. Durch die Übernahme von TMD Friction kommen weitere Standorte in Deutschland, Europa, Südafrika und Mexiko dazu. "Durch die gemeinsamen Kompetenzen von TMD und Nisshinbo Brake wird der weltweit größte und leistungsfähigste Hersteller von Bremsbelägen für die Automobilindustrie gegründet", erklärte NISH-Präsident Koji Nishihara. Er soll künftig im Beirat des Autozulieferers sitzen.
TMD Friction soll nach den Angaben als hundertprozentige NISH-Tochtergesellschaft bestehen bleiben. So sollen auch Präsident Derek Whitworth und sein Management-Team ihre Funktionen behalten. TMD Friction beschäftigt derzeit 4.800 Mitarbeiter und setzte im vergangenen Jahr 637 Millionen Euro um. Addiert man diese Zahlen zur Nisshinbo-Bremsensparte, wird der neu geschaffene Zulieferer einen Gesamtumsatz von mehr als einer Milliarde Euro und eine Beschäftigtenzahl von über 6.000 Mitarbeitern aufweisen.
Wieder auf Kurs
Kreditklemme und Autokrise hatten TMD als ersten großen deutschen Zulieferer Ende 2008 in die Knie gezwungen. Im April 2009 stieg die Beteiligungsgesellschaft Pamplona Capital Management, die dem Russen Alex Knaster gehört, ein und brachte das Unternehmen wieder auf Kurs. Nach umfangreichen Investitionen in Kapazitätserweiterung und Produktentwicklung sei TMD gewachsen und sehe sich nun gut aufgestellt, hieß es. (rp)