Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) will die Pläne der EU-Kommission zur Lockerung des Autohandels nicht mittragen. Die Bundesregierung werde bei EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti auf Korrekturen dringen. Dies sicherte Schröder dem IG Metall-Vorsitzenden Klaus Zwickel, VDA-Präsident Bernd Gottschalk und ZDK-Präsident Rolf Leuchtenberger bei einem Gespräch am Freitag in Berlin zu. Aufgrund der Neuregelungen drohe ein Konzentrationsprozess, der die Existenz tausender mittelständischer Betriebe gefährde. Dies sei nicht im Interesse der Verbraucher, erklärte Schröder. Die Verbandspräsidenten betonten: "Wir haben nichts dagegen, wenn ein Händler mehrere Marken vertreibt. Vertrieb, Inspektion und Reparatur müssen aber in einer Hand bleiben und wir werden nicht zulassen, dass bewährte Vertriebs- und Servicestrukturen zerstört und bis zu 100.000 Arbeitsplätze im Kraftfahrzeuggewerbe gefährdet werden." Als entscheidenden Grund für die Preisunterschiede beim Neuwagenkauf nannten IG Metall, Automobilindustrie und Kraftfahrzeuggewerbe die unterschiedlichen Steuersysteme in Europa. Dazu zählten sowohl unterschiedliche Mehrwertsteuersätze als auch unterschiedliche Verkaufs- und Zulassungssteuern. Im Gegensatz zur Autobranche hat der Bundesverband der Verbraucherzentralen die EU-Pläne als "längst überfälligen Schritt" begrüßt. Ebenso wie Monti erwartet der Verband sinkende Preise.
Bundeskanzler Schröder will Montis GVO-Pläne korrigieren
Spitzen-gespräch mit Klaus Zwickel, Bernd Gottschalk und Rolf Leuchtenberger festigt gemeinsame Position