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Frage der Woche: Kfz-Branche sieht Millionengehälter kritisch

26.03.2012 10:43 Uhr
Frage der Woche: Kfz-Branche sieht Millionengehälter kritisch
Über die Hälfte der AUTOHAUS Online-Leser sieht extrem hohe Manager-Gehälter kritisch.
© Foto: Fotolia

Über die Hälfte der AUTOHAUS Online-Leser findet die steigende Einkommensungleichheit unerträglich. Für 40 Prozent sind Spitzengehälter in Ordnung, wenn dafür Managerfehler öfter geahndet werden.

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Nicht zum ersten Mal diskutiert Deutschland über hohe Manager-Gehälter. Die aktuelle Debatte entzündete sich an den Einkünften von VW-Lenker Martin Winterkorn, der für sein erfolgreiches Management im Rekordjahr 2011 rund 17 Millionen Euro erhielt. Hinter Winterkorn auf der Liste der Spitzenverdiener: Siemens-Chef Peter Löscher mit 9,8 Millionen Euro und Daimler-Chef Dieter Zetsche mit 9,6 Millionen Euro. BMW-Kapitän Norbert Reithofer strich 6,1 Millionen ein.

Was hält die Kfz-Branche von diesen Top-Einkommen? AUTOHAUS Online wollte es genau wissen und fragte die Leser in der vergangenen Woche: Ist das Millionengehalt vieler Spitzenmanager noch verhältnismäßig? Nein, sagt über die Hälfte der Umfrageteilnehmer (55 Prozent). Die steigende Einkommensungleichheit sei unerträglich.

40 Prozent halten hohe Vergütungen zwar prinzipiell für richtig, da Deutschland bei Top-Löhnen konkurrenzfähig sein müsse. Managerfehler sollten dann aber auch häufiger geahndet werden. Lediglich sechs Prozent der User bezeichnen die Millionen-Gehälter uneingeschränkt als verhältnismäßig. Sie finden: Mit der Verantwortung für hunderttausende Arbeitsplätze sollten auch die Verdienste einhergehen. Insgesamt wurden 2.450 Stimmen abgegeben. (AH)

Verderben extrem hohe Einkünfte die Sitten und die Gehaltsstrukturen? Immer wieder werden Obergrenzen für Managergehälter gefordert - doch ist das sinnvoll und gerecht? Was ist Ihre Meinung dazu? Die Kommentar-Funktion finden Sie wie gewohnt unter dem Artikel.

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KOMMENTARE


Michael Kühn

27.03.2012 - 17:34 Uhr

Zur Frage gerecht ist zu bemerken; was ist sozial gerecht? Ich denke: Jeder Mensch muß für seine Leistung entsprechend bezahlt werden u. davon auch leben können. Große Leistungen werden entsprechend "groß" vergütet. Kleine Leistungen entsprechend "klein". Nun kann man die Aussage treffen, die Rekordgewinne sind große Leistungen, a b e r : wer trägt denn alles mit seiner Arbeitsleistung zum Erfolg des "Ganzen" bei? (z. B. in der Automobilwirtschaft) Ich betrachte einmal die Herstellung (inkl. Zulieferer u. die jeweils beschäftigen "Leiharbeiter" -auch in den Werken selbst- usw.) u. die Vermarktung an den Endverbraucher, als eine Art Kette. JEDE KETTE IST NUR SO STARK, WIE IHR SCHWÄCHSTES GLIED ! Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass die "Starken" immer stärker werden + die "Schwachen" immer schwächer, und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis diese "Kette" reißt! Unternehmerische Weitsicht, inkl. "sozialer Verantwortung" fehlt in der Begriffswelt von diesen speziellen "Superhirnen". Woher kommt denn die sinkende Nachfrage nach Neuwagen bei den privaten Kunden? (bestimmt nicht, weil sie "zuviel" Geld haben; - gerade wir Deutschen sind doch autobegeistert u. würden gerne auch unsere neuen „Superkisten“ fahren; - man denke hier einfach mal 10-15 Jahre, oder gerne noch weiter zurück) – Wenn kein Geld da = kein neues Auto, befristete Arbeitsverträge u. „unsichere Zeitarbeit“ lassen leider für Finanzierungen nur wenig bis gar kein Raum !!! – – Ich bemängelte bereits mehrmals, dass, bis auf wenige Ausnahmen, kein Mensch in den Handels + Werkstattbetrieben usw. ähnliche Lohnsteigerungen erhielt. – Es ist eigentlich nur eine Rechenaufgabe; wie viel von den €-Millionen, ein wenig sinnvoller verteilt, zu einer erheblich höheren Nachfrage bei diversen Gütern unseres Landes führen könnte. – Und was haben wir alle einmal gelernt? – Mangelnde Nachfrage = Preisverfall; stetige bis steigende Nachfrage = Preisstabilität u. auch ggfs. Preissteigerung/Ertragssteigerung. – Unsere ausländischen Abnehmer von unseren Produkten werden nicht ewig in dem heutigen Rahmen zur Verfügung stehen. Sie werden selber entwickeln u. produzieren lernen u. können. (siehe z.B. Hyundai/Kia usw., die mittlerweile sich großer Beliebtheit erfreuen können; - Garantie, Preis/Leistungs-Verhältnis…; weltweit!) – In einer Zeit, in der schon € 1200.- an Mehrausgaben (Leasing/Finanzierung, Vers. + Kraftstoff ) bei vielen Arbeitnehmern p. a. „weh tun“/bzw. gar nicht mehr zu kompensieren sind, dürfte man sich klar denkend nicht darüber wundern, warum der deutsche/europäische Markt ins „Bodenlose“ sinkt! Solange, wie sich, derartig utopische + eingleisige Sichtweisen im "Verteilerschlüssel" befinden, werden sich die Diskussionen noch verschärfen, und die Nachfrage wird noch weiter sinken, und zwar unabhängig von neuen Trends im Hinblick auf die zukünftige Mobilität! Ich möchte/kann meinerseits keine Max.-Beträge nennen, jedoch denke ich, dass es höchst ungerecht ist, in nur einem Jahr ein Einkommen zu erzielen, welches ab sofort ein zukünftig sorgloses Leben garantiert! Jeder Arbeitslose, Hartz IV- Empfänger oder gerade auch Aufstocker ist einer zuviel in unserem Binnenmarkt; größere Kaufbeträge oder Finanzierungen sind hier gar nicht möglich! Warum ist diese Klientel mittlerweile so zahlreich in Deutschland vertreten???? Z.B. wird ein Hartz IV –Kandidat, ab 50 Jahren aufwärts zuerst seine Rücklagen „himmeln“ müssen, bevor er überhaupt einen „müden €“ sieht, und unser Arbeitsmarkt macht sich Gedanken über fehlende Fachkräfte??? – Hallo? Wir brauchen Fachkräfte, und haben welche, sogar mit Erfahrung und suchen dennoch „billige“ Fachkräfte aus dem Ausland, die ihre „kostenintensiven“ Erfahrungen noch vor sich haben??? Der Sozialismus aus dem ehemaligen „Ostblock“ funktionierte nicht, aber der heutige und entgleiste Kapitalismus funktioniert besser???


Grosse

29.03.2012 - 20:10 Uhr

Bravo Hr. Kühn genau am Punkt ! Der Turbokapitalismus ist das Ende unserer Gesellschaft. Ca.650 Menschen halten über 50% des Weltkapitals das geht auf die dauer nicht gut! Ein gesunder Kapitalismus mit Augenmass und Verantwortung für die gesamte Gesellschaft ist meiner Meinung nach das dringendste Gebot der Stunde. Gerade in unserer Branche ist ein jämmerlicher Zustand eingekehrt. Der Handel quält sich mit einer Umsatzrendite die man als solche nicht mehr bezeichnen kann, an den Konzernspitzen verteilt man die Millionen. Niemand ist so unverhältnismässig viel Geld wert. Was passiert wenn einer Mist baut der Händler steht vor dem Richter ein Manager steht vorm Golfplatz ! Dieser Zustand ist unerträglich und wird uns leider allen noch auf den Kopf fallen wenn nicht endlich Vernunft in die Köpfe einkehrt da sind auch alle unsere Politiker mit im Boot. Denn billig Produktionen im Irgendwo zu hungerleider Löhnen nützen dann auch nichts mehr es kann sich hier zu Lande niemand das Billige mehr kaufen und das ist dann das ENDE ! Haben wir das Notwendig ??


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