Der vorläufige Insolvenzverwalter der Schulz AG rechnet mit einer "zeitnahen" Investorenlösung für die niedersächsische Mercedes-Benz-Gruppe. "Es gibt zahlreiche Interessenten für die sieben Autohäuser, und wir haben bereits einige erfolgversprechende Gespräche geführt", sagte Rechtsanwalt Christian Kaufmann gegenüber dem "Weser Kurier" (Online-Ausgabe).
Dem Juristen zufolge ist die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs an allen sieben Schulz-Standorten gesichert. Das hätten Gespräche mit den Hauptgläubigern ergeben, erklärte Kaufmann. Geklärt seien auch die Fälle von Autokäufern, die Vorauszahlungen auf Fahrzeuge geleistet hatten. Hier hätten sich Daimler und die Mercedes-Bank zu kulanten Lösungen bereit erklärt, hieß es.
Die Schulz AG hatte Mitte April Insolvenzantrag gestellt (wir berichteten). Betroffen sind die Autohäuser in Achim, Buchholz, Oyten, Rotenburg, Sittensen, Verden (Zentrale) und Zeven mit insgesamt 300 Mitarbeitern. Deren Löhne und Gehälter werden bis Ende Juni über das Insolvenzgeld gezahlt.
Kaufmann betonte, dass die genauen Ursachen für die Schulz-Probleme zurzeit noch ermittelt würden. Die allgemeine Flaute auf dem Automarkt und der hohe Wettbewerbsdruck hätten die Krise verstärkt. Ein Grund war wohl auch die die Größe des Unternehmens. "Im ländlichen Raum sieben Autohäuser zu unterhalten, ist sicher kostenintensiver als etwa bei drei Standorten", so der Insolvenzverwalter. (rp)
S.Krull