Die Automobilbranche darf in Summe auf ein zufriedenstellendes Jahr zurückblicken, auch wenn Staatsverschuldung und Eurokrise die erfreulichen Rahmenbedingungen wie Wirtschaftswachstum, Niedrigzinsniveau, tragbare Inflationsrate und rückläufige Arbeitslosigkeit eintrüben.
Januar
1.1. Noch heile Euro-Welt: Zum Auftakt des schlimmsten Krisenjahres für die europäische Währung führt Estland als 17. Land und erste frühere Sowjetrepublik den Euro ein. Das kleine baltische Land gilt als Finanz-Musterschüler. Viele Esten befürchten steigende Preise.
13.1. Die Bank11 geht an den Start. Die ersten Kredite an Kfz-Händler werden ausgezahlt. Geschäftsleiter ist Andreas Finkenberg.
15.1. Daihatsu gibt seinen Rückzug aus Europa ab 2013 bekannt.
29.1. Daimler feiert in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel und 1.500 geladenen Gästen den 125. Geburtstag des Automobils.
31.1. Die koreanische Marke SsangYong ist mit einem neuen Importeur gestartet.
Februar
2.2. Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht sich gegen eine gesetzlich vorgeschriebene Frauenquote in den Führungsgremien von Unternehmen aus.
9.2. Bundesbankpräsident Axel Weber wirft hin: Damit ist er auch als möglicher Anwärter auf den EZB-Chefsessel aus dem Rennen. Weber hatte sich in der Europäischen Zentralbank - etwa mit der Kritik am Ankauf von Staatsanleihen - nicht durchsetzen können.
15.2. Neuer Börsenchampion: Die Deutscher Börse in Frankfurt und die New Yorker NYSE Euronext wollen zum größten Handelsplatz der Welt fusionieren. Allerdings haben die Wettbewerbshüter Zweifel, eine Entscheidung der EU-Kommission kommt nicht vor kommendem Jahr.
16.2. Gegen Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) werden Plagiatsvorwürfe ob seiner Doktorarbeit laut. Der Minister tritt erst später zurück.
März
1.3. Die Feser-Graf-Gruppe, Nürnberg, hat als einer der größten VW/Audi-Händler Deutschlands den Verkauf und Service von Suzuki für den Großraum Nürnberg übernommen.
8.3. Niemand will E10: Die Einführung des neuen Bio-Sprits gerät zum Debakel. Aus Angst um die Motoren weigern sich viele Autofahrer, das Super-Benzin mit zehn Prozent Ethanol zu tanken. Die Politik hält an E10 fest, die Skepsis legt sich mit der Zeit.
9.3. 650 Automobilisten versammeln sich wie alle zwei Jahre im Kuchlbauer Weißbierstadl zu Abensberg zum großen Automobilen Aschermittwoch. AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat spricht zum Thema: "Viel Asche – wenig Buße".
11.3. Ein schweres Erdbeben erschüttert die japanische Insel Honshu und löst einen Tsunami aus. Im Atomkraftwerk Fukushima kommt es zum von den Naturgewalten verursachten GAU.
14.3. Der Benzingipfel in Berlin schafft im E10-Debakel keine Klarheit. Die Automobilkonzerne haben die Liste der DAT zur E10-Verträglichkeit für verbindlich erklärt. Doch bei etwaigen Schäden liegt die Beweispflicht beim Fahrzeughalter.
15.3. Die Bundesregierung setzt die im Oktober 2010 beschlossene Laufzeitverlängerung für Atommeiler über ein dreimonatiges Moratorium aus. Am 29.5. folgt der "unumkehrbare" Entschluss des deutschen Ausstiegs aus der Atomenergie.
27.3. Die Grünen mit Winfried Kretschmann erreichen bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 24,2 Prozent der Stimmen und koalieren mit der SPD. Kretschmann wird der erste grüne Ministerpräsident in Deutschland.
28.3. Die AMAG Autowelt eröffnet auf 15.000 qm Grundstücksfläche in Dübendorf (Zürich) das größte Autohaus der Schweiz. Investment: 92 Mio. Euro. Nettogeschossfläche: 24.900 qm.
Die Brass-Gruppe Aschaffenburg erwirbt zwei Standorte der insolventen Georg von Opel-Gruppe in Frankfurt.
Teil II des Jahresrückblicks von Prof. Hannes Brachat lesen Sie morgen auf AUTOHAUS Online! Bilder der wichtigsten Ereignisse 2011 finden Sie in der AUTOHAUS Online Bildergalerie!