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Kfz-Gewerbe NRW: "Handelsmargen stark unter Druck"

02.11.2012 10:53 Uhr
Kfz-Gewerbe NRW: "Handelsmargen stark unter Druck"
Kfz-Gewerbe NRW: Verbandspräsident Ernst Robert Nouvertné begrüßte die Schulministerin des Bundeslandes, Sylvia Löhrmann.
© Foto: Bernd Dohrmann/AUTOHAUS

Die Kfz-Betriebe in Nordrhein-Westfalen steuern in schwierigeres Fahrwasser. Der Auftragsbestand ist bei vielen nahezu aufgezehrt. Zudem machen extrem hohe Rabatte und zahlreiche Eigenzulassungen die Preise kaputt.

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Die Autobranche in Nordrhein-Westfalen steuert in schwierigeres Fahrwasser. "Der hohe Auftragsbestand ist bei vielen Marken inzwischen nahezu aufgezehrt", sagte Ernst Robert Nouvertné, Präsident des Kfz-Gewerbes NRW, am vergangenen Dienstag auf der Mitgliederversammlung in Oberhausen. Angesichts der für das Gesamtjahr prognostizierten knapp drei Millionen Pkw-Neuzulassungen könne man zwar nicht von einer Krise sprechen, denn die "Stückzahlen stimmen noch, aber die Erträge nicht." In Nordrhein-Westfalen war der Markt mit einem Minus von knapp 13 Prozent im September und 2,7 Prozent kumuliert stärker eingebrochen als im Bundesdurchschnitt.

Wegen Neuwagen-Rabatten bis zu 30 Prozent sowie rund 900.000 von Herstellern und Händlern zugelassenen Pkw "stehen die Fahrzeuge bei uns auf dem Hof und machen die Neuwagen- und vor allem die Vorführwagen-Preise kaputt", betonte der Verbandschef. Bei einigen Premium-Marken werde der Auftragsbestand zum Jahresende voraussichtlich auf Null sinken. Bei mehr als 60 Prozent gewerblicher Zulassungen "stehen unsere Handelsmargen stark unter Druckm, und die Restwertprobleme sind wieder da."

Rabatte als Verkaufsimpulse hält Nouvertné bei Modellwechseln zwar für annehmbar, die derzeit extremen Nachlässe zeigten aber ein verzerrtes Bild des Markts: "Im Internet entpuppen sich diese Angebote meist als EU-Reimporte, die den örtlichen Handel stören. Selbstaufgabe durch utopische Preise ist aber für den Kfz-Handel kein erfolgreiches Geschäftsmodell." Auch der Vorschlag an die Hersteller, für Neuwagen eigene Marken-Internetportale einzurichten, sei nicht umsetzbar. "Wenn die Hersteller ihre Produkte über eigene Börsen vermarkten, wird der Autohandel überflüssig", unterstrich Nouvertné.

Die Landesverbände haben daher ihre Einbeziehung bei den ZDK-Entscheidungen zu Umsatzfragen des Handels – insbesondere des Margen- und Bonussystems – gefordert. "Wir stehen nah am Geschäft und haben auch die Kompetenz dazu", erklärte Nouvertné. Der Autohandel sei "Preisregulativ" auf dem Markt.

Bessere Ausbildungschancen

Im Zentrum der Versammlung standen auch Qualifikation und Ausbildung, wobei der Verband mit der NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Bündnis90/Die Grünen) eine kompetente Spezialistin gewonnen hatte. Löhrmann sagte, dass "Schulen mit umfassenden Angeboten für alle Kinder individuellen Talenten und Begabungen Rechnung tragen müssen. Wir brauchen alle jungen Menschen und können uns keine hoffungslosen Fälle leisten." Der in NRW gefundene Schul-Konsens trage mit der standardisierten Studien- und Berufsorientierung für Schüler ab der achten Klasse dem Rechnung .

In Nordrhein-Westfalen erhalten Jugendliche mit Förderbedarf noch in der Schule Hilfe, um besser auf die Ausbildung vorbereitet zu sein. An die ausbildungsbereiten Unternehmen appellierte die Ministerin, zu Beginn nicht zu hohe Maßstäbe anzulegen: "Wenn Jugendliche zu Ihnen kommen, stehen sie erst am Anfang einer Ausbildung, welche die Möglichkeiten bietet, bestehende Defizite aufzuarbeiten und dem Jugendlichen eine Chance zu geben." Für die Gewinnung von Lehrernachwuchs an den Berufskollegs soll die bestehende Öffnung der Hochschulen für beruflich Qualifizierte genutzt werden, wobei "wir auch an der Unterstützung aus Ihren Reihen interessiert sind. Wir sprechen als Landesregierung von der Gleichwertigkeit beruflicher und allgemeinbildender Qualifikation und wollen Bildungswege offen halten und neue Bildungswege öffnen."

Weitergehende Ausbildungs- und Qualifizierungs-Perspektiven der Bundesfachschule für Betriebswirtschaft im Kfz-Gewerbe (BFC) machte BFC-Schulleiterin Sylvia Gerl deutlich.

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