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Konkursantrag gegen Saab-Eigner: Zulieferer rudert zurück

14.08.2014 09:22 Uhr
Die Gefahr für die Saab-Eigner ist vorerst gebannt.

Die Gefahr für die Saab-Eigner ist vorerst gebannt: Der Zulieferer, der den Autobauer vor Gericht zu einer Insolvenz drängen wollte, hat nachgegeben. Die Finanzprobleme des Konsortiums aber bleiben.

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Zulieferer von Saab hat seinen Konkursantrag gegen den Eigner des schwedischen Autobauers vor Gericht zurückgenommen. Das bestätigte Hakan Bodin, Manager der Firma Labo Test, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Das Unternehmen hatte das Konsortium National Electric Vehicle Sweden (NEVS) wegen offener Rechnungen zur Insolvenz zwingen wollen. Eine Anhörung vor einem Gericht in Vänersborg war für September angesetzt worden. Jetzt ist die Labo Test, die etwa Klimasysteme herstellt, zurückgerudert.

Nevs habe von Verhandlungen mit möglichen Partnern und Investoren berichtet, sagte Bodin. "Auf der Grundlage dieser Informationen haben wir uns entschlossen, unseren Antrag auf eine Konkurs-Anhörung zurückzuziehen", hieß es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

"Wir können derzeit nicht all unsere Schulden bezahlen", hatte ein NEVS-Sprecher zuvor eingeräumt. "Das tut uns sehr leid, und wir arbeiten an kurzfristigen Lösungen." Zur Höhe der Schulden schwieg er.

Wegen der Liquiditätsprobleme hatte sich Saab schon im Mai von Beratern getrennt und die Produktion im schwedischen Trollhättan gestoppt. Begründet hatte NEVS dies damit, dass ein Aktionär seinerseits seinen Finanzierungspflichten nicht nachgekommen sei. Seitdem stehen die Bänder still – und der chinesische Haupteigner National Modern Energy Holdings sucht nach neuen Partnern. "Wir sind gerade mit zwei großen asiatischen Autobauern im Gespräch", sagte ein Nevs-Sprecher. Das Unternehmen sei aber nicht insolvent, betonte er.

Saab gehörte bis 2010 zu General Motors und wurde dann vom niederländischen Sportwagenbauer Spyker übernommen. Im Dezember 2011 beantragte Saab Insolvenz, im Juni 2012 stieg NEVS ein. Haupteigner der Gesellschaft ist die chinesische National Modern Energy Holdings. NEVS hat große Pläne mit Saab: So sollen eine neue Fahrzeugplattform und Elektroautos für den chinesischen Markt entwickelt werden. (dpa/rp)

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KOMMENTARE


Manuel Kramp

14.08.2014 - 16:36 Uhr

Kann endlich jemand das Ende dieser Schrott Marke besiegeln,oder sollen noch weitere Eigentümerwechsel dafür sorgen,das die Schulden höher und höher werden. Einfach nur noch peinlich!


Hannik

14.08.2014 - 17:52 Uhr

Welch ein qualifizierter Kommentar auf AB-Niveau Herr Kramp!!Das kann nur von jemandem kommen, der nicht verstanden hat wieviel emotionalen Wert die Marke SAAB auch heute noch besitzt!!Eigentlich erstaunlich, dass sich bis heute noch kein größerer Konzern nach GM an dieser Marke versucht hat. Mit einer soliden Basis im Hintergrund kann aus SAAB wieder eine echte Premium-Alternative werden, für alle diejenigen, denen der AUDI-BMW-Mercedes-Einheitsbrei auch zum Hals raus hängt, ohne gleich die Unterhaltskosten von Jaguar oder Maserati zu haben - dazu noch das kühle nordische Image einer individualisten-Marke....mal sehen was kommt - ich wünsche das Sie langfristig wieder ihre tollen Modelle anbieten - gerade der neue 9-5 war und ist genial!!


Dortmunder

14.08.2014 - 20:13 Uhr

@ Hannik: Vielen Dank für diesen Kommentar. Vielleicht klappt es ja mit den neuen Investoren, es wäre der Marke und den dahinter stehenden Menschen zu gönnen. SAAB - More than a car.


Peter Witzel

14.08.2014 - 21:26 Uhr

Bravo Hannik !Jedes Wort findet meine Zustimmung.Zur Zeit fahre ich meinen 6.SAAB und er nähert sich problemlos der 300.000 km Marke.Da ich berufsbedingt wöchtlich leider auch Mietwagen nutzen muß,glaube ich mir ein gutes Bild von den Konkurrenzfabrikaten machen zu können.Und da gibt es nur wenig Überzeugendes am Markt.Und zu dem Kommentar von Herrn Kramp:Nicht das Produkt ist peinlich,sondern die Leute von GM und die Eigentümer danach,die die Marke nie verstanden haben.Herr Kramp - fahren Sie weiter Ihre Lieblingsmarke,aber lassen Sie uns die Toleranz nicht Ihrer Meinung zu sein.Ein bißchen mehr Respekt und Höflichkeit vermisse ich sowieso in vielen Kommentaren auf diesen Seiten.Schönes Wochenende!


Michael Kühn

15.08.2014 - 11:07 Uhr

"Zulieferer rudert zurück"; Saab ist nicht irgendein Hersteller, der das machte, was später alle machten, sondern lebte eine eigene Hausphlilosophie, die einen sehr treuen Kundenkreis bediente, sowie ebenso auch Begeiterung für diese Marke erzeugte. Mit GM fing das Drama erst an. - Und dass der Zulieferer zurückrudert, ist meines Erachtens reine Logik/überlegte Zwangsläufigkeit. Was bliebe diesem denn bei einer Insolvenz ? Null bis einige Prozente im einstelligem Bereich, zzgl. etwaige Kosten, die er im Vorfeld zunächst zu tragen hätte, falls das betreffende Unternehmen nicht zahlt oder zahlen kann. - Ich hoffe für Saab, dass es Investoren mit Benzin in den Adern gibt und es mit Saab richtig weitergehen kann. (Bereits in den 80-ziger Jahren beeindrukten mich diese Autos sowie die viel früheren Modelle; Damals eben ein 4-türiger "Schwedenporsche" mit viel Liebe zum Detail.) MK


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