Reichweitenangst beim Elektroauto verliert an Bedeutung
Die durchschnittliche Reichweite der E-Autos wächst. Im zweiten Quartal 2019 kamen neu zugelassene E-Pkw in Deutschland im Mittel auf 516 Kilometer, wie die Beratungsagentur Jato ermittelt hat. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres betrug sie 381 Kilometer, Anfang 2015 gerade einmal 160 Kilometer. Das Reichweiten-Wachstum lässt sich auch an den E-Auto-Neuerscheinungen ablesen. Zuletzt stießen auch Kleinwagen wie der überarbeitete Renault Zoe und der aktualisierte BMW i3 in Bereiche oberhalb von 300 Kilometern vor. Selbst jenseits der 400 Kilometer finden sich längst nicht mehr nur Luxus-Stromer von Tesla und Co., sondern auch Modelle wie Kia E-Soul oder Hyundai Kona. (SP-X)
Mercedes-Benz bietet bald E-Scooter an
Mercedes bringt Anfang 2020 seinen ersten E-Scooter auf den Markt. Der Tretroller mit Elektroantrieb trägt das typische Sternenlogo der Mark und soll als Teil der EQ-Familie vermarktet werden, zu der auch die E-Autos des Herstellers zählen. Preise und technische Daten für den gemeinsam mit den Spezialisten von Micro entwickelten Roller sind noch nicht bekannt. Dass sich Autoherstellern mit Micro-Moblitätslösungen für die letzte Meile beschäftigen, ist nichts Ungewöhnliches. Zuletzt hatte Wettbewerber Audi ein entsprechendes Modell für Ende 2020 angekündigt. (SP-X)
ADAC verschärft Wettkampf in der Autoversicherung
Der ADAC tritt ab 1. Oktober mit neuen Kfz-Policen an, wie der Autoclub mitteilte. Das Ziel: Nummer eins unter den 20 Millionen ADAC-Mitgliedern werden, wie Marion Ebentheuer, Chefin der ADAC Versicherung AG, sagte. Verkauft werden die ADAC-Policen aber auch an Nichtmitglieder. Alljährlich im Herbst wechseln Autofahrer auf der Suche nach einem billigeren Tarif ihre Kfz-Versicherung. Bisher ist die große Mehrheit der ADAC-Mitglieder nicht beim Autoclub versichert. Ende 2018 waren es etwa 650.000 Verträge, die der ADAC in Zusammenarbeit mit dem früheren Partner Zurich verkauft hatte. Entwickelt wurden die ADAC-Policen von der Allianz, die angebotenen Leistungen sind nach Angaben beider Unternehmen zwar ähnlich, aber nicht identisch. Kooperationspartner Allianz fürchtet nach Angaben von Sachversicherungs-Chef Joachim Müller jedoch keine Kannibalisierung der eigenen Kfz-Policen: "Das würde mich schwerst wundern, wenn das passiert." (dpa)
Staubilanz Sommer 2019: Stillstand mit Wachstum
Wohl nicht wenige Autofahrer haben das Gefühl, dass die Zahl der Staus auf deutschen Autobahnen stetig steigt. Eine Auswertung des ADAC an den zwölf Wochenenden der vergangenen Sommerferien bestätigt diesen Eindruck. So wurden im Zeitraum vom 21. Juni bis 8. September 594 Megastaus gezählt, was gegenüber der Auswertung vom Vorjahr einen Anstieg um 16 Prozent bedeutet. Die größte Zahl an über 10 Kilometer langen Staus wurde mit 78 am ersten August-Wochenende registriert. Zu diesem Zeitpunkt waren in allen Bundesländern Ferien. Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Megastaus fielen auf einen Freitag. Samstag und Sonntag waren mit 24 beziehungsweise 28 Prozent auf deutlich niedrigerem Niveau. Die Autobahnen mit der höchsten Staubelastung waren die A7 Flensburg – Füssen, die A8 Karlsruhe – München sowie die A10-Ringautobahn in Berlin. (SP-X)
ZF-Chef erwartet Robo-Taxis nicht vor 2030
Wie viele andere arbeitet auch der deutsche Autozulieferer ZF an einer autonomen Zukunft von Autos. Zu den prominenteren Selbstfahr-Projekten des Konzerns gehört die Entwicklung sogenannter People Mover, die ZF unter anderem in Kooperation mit dem E-Autohersteller e.Go entwickelt. Nach Einschätzung von ZF-Chef Wolf-Henning Scheider werden diese allerdings nicht vor 2030 als kommerzielle Robo-Taxis fahrerlos durch unsere Städte stromern. Wie der Vorstandvorsitzende in einem Interview mit Automotive News Europe auf der IAA äußerte, müssen die Technologien hin zu vollständig autonomen Systemen Schritt für Schritt entwickelt werden. Anders als in der jüngeren Vergangenheit häufiger angedeutet, werde dies allerdings noch einige Jahre dauern. (SP-X)
Knapp die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energien
Der Anteil erneuerbarer Energien an der eingespeisten Strommenge ist im zweiten Quartal 2019 auf 46 Prozent gestiegen (Vorjahreszeitraum 41 Prozent). Insgesamt wurden 56 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom erzeugt und in das Netz eingespeist. Das waren 6,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Freitag anhand vorläufiger Zahlen mitteilte. Die Entwicklung sei durch den gesetzlichen Einspeisevorrang für Strom aus erneuerbaren Energien begünstigt, erläuterte die Wiesbadener Behörde. Trotz eines deutlichen Rückgangs war Kohle mit einem Anteil von 29 Prozent nach wie vor der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung, gefolgt von Windkraft (20 Prozent), Photovoltaik (13 Prozent) und Kernenergie (zwölf Prozent). Im Vorjahreszeitraum hatte der klimaschädliche Kohle-Anteil allerdings noch bei knapp 37 Prozent gelegen. Der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix beeinflusst unmittelbar die Öko-Bilanz von E-Autos. (dpa)