Ausgabe 01-02/2013: Maserati im Aufbruch

Maserati im Aufbruchmaserati – Die italienische Edelmarke wächst in völlig neue Segmente und will in Deutschland bis 2015 den Absatz verdreifachen. von jörg schwiederMaserati lud jüngst zu ersten Testfahrten mit dem neuen Quattroporte – und plant für die Jahre 2013 und 2014, mit den Modellen Ghibli und Levante völlig neue Segmente zu besetzen. Ein Gespräch mit Dirk Kemmer, Geschäftsführer Maserati Deutschland.AH: Herr Kemmer, in den letzten Jahren war es eher ruhig um Maserati – jetzt scheint es eine regelrechte Aufbruchstimmung zu geben. Trifft das zu?D. Kemmer: Absolut! Die Aufbruchstimmung hängt unmittelbar zusammen mit der Vorstellung des komplett neuen Maserati Quattroporte. Das Fahrzeug hat am 14. Januar in Detroit seine Weltpremiere. Es ist für uns eine Herausforderung und eine Ehre zugleich, die inzwischen 6. Generation eines bis dato schon guten Fahrzeugs vorstellen zu dürfen. Mit Fug und Recht können wir sagen: Obwohl der Quattroporte bislang bereits ein tolles Auto war, ist den Entwicklern trotzdem noch mal ein Quantensprung gelungen.AH: Blickt man in die nahe Zukunft, kommt da noch einiges mehr. Will sich Maserati neu definieren?D. Kemmer: Maserati wird im Jahr 2014 100 Jahre alt – zu diesem Anlass werden wir uns mit neuen Modellen in völlig neuen Segmenten positionieren. Im Fiat Konzern ist Maserati derzeit die einzige Marke, in die investiert und die ausgebaut wird, das Volumen liegt bei 1,5 bis 2 Milliarden Euro. Im dritten Quartal 2013 präsentieren wir den neuen Ghibli, eine klassische Stufenheck-Limousine der oberen Mittelklasse. Der Ghibli tritt an gegen die angestammten Mitbewerber dieses Marktumfelds, das von deutschen Herstellern geprägt ist. Wir sehen damit sehr gute Chancen für uns zur Erschließung eines neuen Marktes für Maserati. Dabei wird der Ghibli ganz klar als Maserati zu erkennen sein und eine klare Alternative bieten.AH: In Italien wurden Milliarden in die neuen Entwicklungen investiert – welche Strategie verfolgt Maserati international?D. Kemmer: Bis Ende 2015 peilen wir weltweit ein Volumen von 50.000 Fahrzeugen an, das sind die Vorgaben von Maserati Markenchef Harald Wester, zu denen wir uns vollständig bekennen. Auch für den Markt Deutschland bedeutet das eine erhebliche Volumenentwicklung. Für 2013 sind das 1.350 Fahrzeuge, 2015 sollen es bereits über 4.000 sein. 2014 werden wir dazu noch ein weiteres Wachstumssegment betreten, nämlich das der SUV. Der Maserati Levante, dessen Vorläufer die Studie Kubang zur IAA 2011 war, wird dann der neue Mitbewerber für BMW X5, X6, Porsche Cayenne oder Mercedes ML. Und auch dieser Maserati wird in allen seinen Genen ein echter Maserati sein. Übrigens: Wie sich schon zur IAA 2011 zeigte, wird die Idee eines Maserati SUV von den Kunden sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen.AH: Sind Sie mit den Ergebnissen in 2012 zufrieden?D. Kemmer: 2012 lief so, wie wir es erwartet hatten. Das Volumen lag bei ca. 300 Fahrzeugen, und das nahezu ohne Quattroporte, der wegen des Modellauslaufs nur noch in geringen Stückzahlen verfügbar war. AH: Das heißt für die Händler, dass sie eine gewisse Durststrecke zu überwinden hatten.D. Kemmer: Das ist richtig, war aber auch absehbar. Um die neuen Volumina bewältigen zu können, planen wir eine Verstärkung unseres Händlernetzes. Die Aufbruchstimmung ist auch hier bereits spürbar, und mancherorts wird schon kräftig vom Handel in die Marke Maserati investiert, was uns sehr freut. Umso wichtiger ist es jetzt, dass die neuen Modelle Quattroporte und Ghibli für 2013 die Erwartungen voll erfüllen. Der Quattroporte trumpft zur Markteinführung mit einem 530 PS V8 Ferrari-Motor auf sowie einem Maserati-typischen Sounderlebnis – und wird mit 307 km/h die derzeit schnellste Serienlimousine auf dem Markt sein. Den Ghibli wird es vom Serienstart weg auch mit einem Dieselmotor geben, wie es in diesem Segment üblich ist. Damit blicke ich sehr zuversichtlich ins Jahr 2013 und die Jahre, die folgen.AH: Herr Kemmer, herzlichen Dank für das Gespräch! Autohaus 1-2/2013

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