Die AVAG steigt in den Verkauf von Hyundai-Fahrzeugen ein. Ab Mitte November 2014 starte der Vertrieb in bestehenden Objekten an vier Standorten, sagte Vorstandssprecher Roman Still gegenüber AUTOHAUS. "Es handelt sich dabei um die Firmen Autoarena Nau in Gießen und Marburg sowie die Autoarena München in Ingolstadt und in München."
Nach den Angaben macht der Münchner Standort in der Meglingerstraße "voraussichtlich am 22. November 2014" den Anfang. Still kündigte notwendige Umbauarbeiten für die neue Hyundai-Corporate Identity an. "Wir investieren in eine moderne, helle und einladende Ausstattung der Autohäuser, in die Qualifikation und Weiterbildung der Mitarbeiter sowie in Werbemaßnahmen", sagte er.
Freie Kapazitäten
Hyundai sei eine aufstrebende Automarke und zähle international zu den fünf größten Automobilherstellern, begründete der AVAG-Chef die Portfolio-Erweiterung. "Die AVAG hatte freie Kapazitäten bzw. Flächen und möchte diese selbstverständlich mit einem festen und erfolgreichen Partner effektiv und profitabel nutzen."
Erst im Juli dieses Jahres hatte der Megadealer die Zusammenarbeit mit der Hyundai-Schwestermarke Kia bekannt gegeben. Damit werden die beiden koreanischen Fabrikate erstmals in Deutschland von einem Autohandelsunternehmen angeboten. Dies hatten die jeweiligen Landesgesellschaften bislang vermieden. Still erklärte dazu nur: "Die AVAG vertreibt grundsätzlich jede Marke exklusiv durch jeweils eigenständige Gesellschaften."
Mit Geschäftsjahr 2014 "zufrieden"
Die AVAG ist einer der größten Autohändler Deutschlands. Daneben ist der Familienkonzern in Österreich, Kroatien, Polen und Ungarn aktiv. Europaweit sind die Augsburger an 53 Autohäusern mit nunmehr 143 Betriebsstätten beteiligt. Zuletzt betrug der Umsatz rund 1,3 Milliarden Euro bei über 81.000 verkauften Fahrzeugen. Zur Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr (per 31. August 2014) sagte Still: "Auf den ersten Blick kann die AVAG mit dem Geschäftsverlauf zufrieden sein."
Angesichts schwieriger Märkte und schwächelnder Marken hatte sich die AVAG eigentlich eine Konsolidierung verordnet. Doch in diesem Jahr schlug der Konzern bereits mehrfach zu und investierte vor allem in die Kernmarke Opel: So wurden im Juli drei Autohäuser in Thüringen und Sachsen erworben, einen Monat später folgte der Übernahme-Coup des Traditionshändlers Staiger in Stuttgart. Zu einer möglichen weiteren Expansion wollte sich Still nicht äußern. Zunächst führe die AVAG die Integration der neuen Autohäuser in den Verbund und in das Alltagsgeschäft fort. Das gelte auch für die Zusammenarbeit mit Hyundai, hieß es. (rp/se)