Der Widerstand gegen den neuen Honda-Vertrag formiert sich: Auf Wunsch der Händler lädt das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) am 5. Dezember 2012 zu einer Versammlung in das Verbandshaus nach Bonn ein. Dort werde ZDK-Geschäftsführerin Antje Woltermann über die wirtschaftlichen Problemstellungen des Vertrages informieren, teilte der Branchenanwalt Christian Genzow in einem Schreiben mit. Der Kölner Jurist, der einige große Honda-Autohäuser berät, will bei dem Treffen rechtliche Hinweise geben.
Die deutschen Honda-Partner sind nicht wie viele ihrer Kollegen von anderen Marken in einem Verband organisiert. Der Grund: Der Importeur lehnt es seit Jahren ab, mit einem Händlervertretung zu kommunizieren.
Genzow betonte: "Die hauptsächliche Frage, die von Honda-Händlern an mich gestellt wird, lautet: Kann ich den Vertriebsvertrag kurzfristig zurückgeben. Ich rate dem Importeur, es beim alten Vertrag gänzlich zu belassen und auf jegliche Modifikation zu verzichten." Andernfalls werde der Marktanteil noch weiter sinken. Von Januar bis Oktober 2012 erreichte Honda 23.091 Neuzulassungen (minus 4,9 Prozent). Der Marktanteil liegt bei 0,9 Prozent.
Honda hatte kürzlich den Markenpartnern einen neuen Händlervertrag vorgelegt (wir berichteten). Vertriebschef Christoph Stadler räumte im AUTOHAUS-Interview ein, dass die "formulierten Anforderungen manchem in der aktuellen Situation hoch erscheinen mögen". Genzow kritisiert die Inhalte scharf. Der Vertrag, der ab 1. Juni 2013 gelten soll, stelle die Autohäuser nochmals deutlich schlechter als ohnehin schon. (rp)
Arnold Günther