Der Markt für Autowaschanlagen schwächelt weiter. Wegen der Euro-Schuldenkrise seien die Kunden verunsichert und verzichteten zum Teil auf Investitionen oder müssten diese verschieben, teilte der Augsburger Autowaschanlagen-Hersteller Washtec am Dienstag mit. Es gebe jedoch große regionale Unterschiede: eine teils stark rückläufige Tendenz in Südeuropa, Frankreich und den Niederlanden und eine positive Marktentwicklung in Osteuropa. Die Märkte in Kerneuropa hätten sich deutlich schlechter entwickelt als erhofft. Der schwache Auftragseingang des ersten Quartals setzte sich nach Unternehmensangaben zwischen April und Juni teilweise fort.
Das Konzernergebnis lag im zweiten Quartal bei rund 3,1 Millionen Euro und damit leicht unter dem Vorjahreszeitraum (3,2 Millionen). Der Umsatz ging um 1,6 Prozent zurück auf 75,9 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank Washtec zufolge von 5,9 Millionen auf 5,1 Millionen Euro. Wegen aufgedeckter Fehlbuchungen des ersten Halbjahres 2011 hat das Unternehmen für den Vorjahreszeitraum Korrekturen vorgenommen. Trotz des schwierigen Marktumfeldes hält Washtec an seiner Konzern-Prognose für 2012 fest und will den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 1 bis 2 Prozent steigern.
An den meisten Standorten sei das Autowaschgeschäft nach wie vor rentabel, teilte das Unternehmen weiter mit. Wetterbedingt seien die Waschzahlen bislang aber geringer ausgefallen als im Vorjahr. Washtec hat weltweit rund 1.650 Mitarbeiter und ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer. Im Laufe des zweiten Halbjahres will der Hersteller 49 Arbeitsplätze nach Tschechien verlagern. Die Endmontage der komplexen Produkte werde aber auch künftig in Augsburg erfolgen.
Neuer Vorstand gesucht
Ende Juli hatte Washtec seinen Vorstand ausgetauscht (wir berichteten). Grund für den Wechsel seien "Differenzen über die Geschwindigkeit der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens" gewesen. Der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende der Washtec AG, Michael Busch, wurde zunächst alleiniger Vorstand. Die Suche nach einem Nachfolger laufe und solle in weniger als zwölf Monaten abschlossen sein, sagte ein Unternehmenssprecher. (dpa)