Auto-Abo: Wir befeuern das Thema

Seit Dezember können Interessierte auf der Vergleichsplattform Leasingmarkt.de zusätzlich zum regulären Angebot ein Auto für eine Laufzeit von einem bis zwölf Monaten abonnieren. Damit unterstützt das Düsseldorfer Unternehmen den Trend des "Nutzens statt Besitzens". In dem monatlichen Preis der Auto-Abos sind unter anderem Versicherungskosten, Steuern, die Zulassung sowie Wartungs- und Verschleißarbeiten enthalten - getankt wird selbst. Welchen Stellenwert das Auto-Abo im Markt hat, für wen das Modell interessant sein könnte und wie der Handel in das neue Geschäftsmodell eingebunden werden kann, erklärt Thomas Behrens, Gründer und Geschäftsführer von Leasingmarkt im Gespräch mit AUTOHAUS.AH: Das Auto-Abo-Modell ist aktuell in aller Munde. Welche Bedeutung messen Sie diesem neuen Mobilitätskonzept bei?T. Behrens: Wir sehen das Auto-Abo-Modell von der Bedeutung her da, wo sich Leasing befunden hat, als unser Unternehmen im Jahr 2012 an den Start ging. Es ist ein junges Produkt, das wir aktuell testen und hierfür mit bekannten Anbietern wie u. a. Cluno, Like to Drive und Carship Online zusammenarbeiten. Grundsätzlich sind wir der Ansicht, dass sich die beiden Produkte Abo und Leasing sehr gut ergänzen.AH: In welchem Bereich kann das Auto-Abo-Modell gegenüber dem klassischen Leasing punkten?T. Behrens: Bei dem Abo-Modell sehen wir ein großes Crossselling-Potenzial. Mit dieser Form lassen sich z. B. Lieferzeiten sehr gut überbrücken, insofern kann es für den Handel definitiv interessant sein, seinen Kunden dieses Angebot ergänzend anzubieten. Wir glauben, dass der Handel sowie der Kunde gleichermaßen von einer bislang nicht bekannten Flexibilität profitieren können.AH: Könnte das Abo-Modell ein Katalysator für die Elektromobilität im Markt sein?T. Behrens: Absolut! Der Handel und der Endkunde gleichermaßen haben in dem zeitlich begrenzten Rahmen und ohne Risiken die Chance, Elektroautos für sich zu testen. Wir denken schon, dass sich in dieser Zeit potenzielle neue E-Mobilitäts-Kunden gewinnen lassen könnten.AH: Wie sieht denn eigentlich der typische Auto-Abo-Kunde aus?T. Behrens: Weil das Modell noch recht jung ist, lässt sich das noch nicht definieren. Allerdings wissen wir, zu welchen Kundengruppen das Modell passen könnte. Das könnte z. B. der neu eingestellte Arbeitnehmer sein, der sich in der Probezeit befindet und sich deswegen für diesen Zeitraum nicht an einen Kauf- oder Leasingvertrag binden will.Auch für Dienstwagenberechtigte könnte diese Option in Zukunft interessant sein. Firmen stellen dann z. B. keinen Firmenwagen mehr, sondern bieten ein Mobilitätsguthaben in Form von einer Bahncard 100, Carsharing- und Leasingangeboten - oder eben Auto-Abo-Modellen. Wir wollen dafür sorgen, dass der Endkunde das richtige Auto zur richtigen Zeit zum besten Preis im Markt für seinen Bedarf bekommen kann. Und das mit dem besten Partner vor Ort. Um diese Flexibilität auch zu gewährleisten, befeuern wir das Thema.AH: Wie schätzen Sie die derzeitige Relevanz des Abo-Modells im Handel ein?T. Behrens: Wir sehen, dass das Thema auf fruchtbaren Boden fällt. Viele Händler melden sich bei uns und wollen mehr darüber erfahren. Allerdings sehen wir auch, dass noch viel Aufklärungsarbeit in den Betrieben nötig ist. Wir führen mit dem Handel intensive Gespräche und finden heraus, ob und wenn ja wie das Modell beim Händler XY greifen könnte.AH: Das Auto-Abo ist also nichts für jeden Händler?T. Behrens: Unserer Einschätzung nach kommt das Modell vor allem für größere Betriebe in Betracht. Sinn macht es aus unserer Sicht aktuell vor allem auch bei den volumenträchtigeren Marken. Diesbezüglich sind wir aktuell auch im Gespräch mit einigen Herstellern.AH: Wie sieht eine Kooperation zwischen Leasingmarkt.de und Handel aus?T. Behrens: Zunächst einmal schauen wir uns mit dem Händler gemeinsam an, ob das Auto-Abo-Modell in seinem Betrieb eine sinnvolle Ergänzung des Vertriebs sein könnte. Die Abo-Plattformen, mit denen wir zusammenarbeiten, haben unterschiedliche Ansätze und wir eruieren gerade, wo wir uns am besten positionieren können. Bleiben wir bei unserem Konzept, mehr Reichweite zu erzeugen? Oder wollen wir tiefer in die Wertschöpfungskette hinein? Das sind derzeit unsere Überlegungen. Was den Handel betrifft, so sind wir gerade dabei, mögliche Kooperationen auszuarbeiten. Ende des zweiten Quartals 2020 werden wir ein konkretes Kooperationsmodell vorstellen, stehen dem Handel aber jetzt gerne für Gespräche zur Verfügung.AH: Herr Behrens, besten Dank für das Gespräch.

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