Während die Autonachfrage in China zu Jahresbeginn schwächelt, boomt der Markt in Russland weiter. Wie der Datenspezialist BDW Automotive am Dienstag in Leverkusen mitteilte, wurden dort im Januar 154.392 fabrikneue Pkw einschließlich leichter Nutzfahrzeuge in Kundenhand übergeben – 20,4 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.
"Der Zuwachs hätte noch höher ausfallen können, wurde aber durch einen 21-prozentigen Absatzeinbruch bei Lada eingebremst", sagte BDW-Geschäftsführer Detlef Borscheid. Russlands volumenstärkster Hersteller habe zum Jahresauftakt unter dem Ausbleiben der staatlichen Förderprogramme besonders gelitten. Demnach verkaufte Lada nur 29.034 Fahrzeuge und erreichte mit 18,8 Prozent den niedrigsten Marktanteil in der Firmengeschichte.
Besser machten es die ausländischen Automarken: Die Nummer zwei in Russland war im Januar Kia mit 11.009 verkauften Fahrzeugen. Es folgte die Renault-Gruppe (10.909 Stück). Hauptgrund dafür sei die anhaltende Beliebtheit der Dacia-Modelle, hieß es. Auf die rumänische Billigtochter entfielen fast 83 Prozent aller Konzernverkäufe. Hinter Renault rangierten Nissan und Hyundai.
Volkswagen: Absatz mehr als verdoppelt
Die höchste Zuwachsrate in den russischen Auto-Top-Ten ermittelte der Experte für Volkswagen. Die Wolfsburger kamen mit 10.099 verkauften Fahrzeugen und einem Plus von 112,7 Prozent auf Platz sechs im Gesamtranking. Kräftig zulegen konnten auch die übrigen deutschen Hersteller: Ford (plus 80,2 Prozent), Opel (plus 44,7 Prozent), Mercedes-Benz (plus 42,3 Prozent) und Audi (plus 19,5 Prozent). Lediglich BMW fiel mit einer Steigerung um 8,6 Prozent etwas ab. Bei den Bayern dürfte der Start der neuen 3er-Limousine im Februar für neuen Schwung sorgen.
"Wir gehen davon aus, dass sich im Februar das Wachstum sogar beschleunigen wird", betonte Borscheid. Dafür spreche die Markteinführung etlicher Modelle mit Bestseller-Potenzial in ihren Segmenten. Er zählte dazu unter anderem den Renault Duster, den Chevrolet Aveo und den Mazda CX-5. Für das laufende Jahr geht der Marktbeobachter davon aus, dass in Russischen Föderation 2,77 Millionen Autos und 170.000 leichte Nutzfahrzeuge abgesetzt werden. (rp)