Zwei Jahre nach dem schweren Einbruch hat sich die Autokonjunktur in Russland wieder erholt. Wie BDW Automotive jetzt auf Basis einer Marktanalyse mitteilte, erreichte der Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in der Russischen Föderation 2011 mit 2,65 Millionen Einheiten das zweitbeste Ergebnis. Der Wert des Vorjahres wurde damit um 38,6 Prozent übertroffen. "Da die Verkaufszahlen einiger Luxusmarken noch nicht veröffentlicht worden sind, ist davon auszugehen, dass das tatsächliche Resultat noch etwas höher liegt", sagte BDW-Chef Detlef Borscheid.
Nach den Berechnungen des Experten gaben russische Autokäufer im vergangenen Jahr umgerechnet 43,7 Milliarden Euro für fabrikneue Pkw aus. Damit sei der bisherige Rekord aus dem Jahr 2008 um fast zwei Milliarden Euro verbessert worden. Neun Herstellern sei es gelungen, über 100.000 Einheiten an den Kunden zu bringen.
Die höchste Zuwachsrate in der Top-Ten erzielte dabei Volkswagen. Die Wolfsburger verdoppelten nahezu ihren Absatz auf 130.348 Fahrzeuge. In absoluten Zahlen gemessen, blieb Lada mit 578.387 verkauften Einheiten auf seinem Heimatmarkt Branchenführer – gefolgt von Chevrolet (173.484), Hyundai (163.447), Renault (154.734) und Kia (152.873).
Laut Borscheid wird der russische Automarkt auch 2012 wachsen, wenngleich nicht mehr so stark wie zuletzt. Er rechnet mit einer Absatzsteigerung von zehn bis zwölf Prozent. "Dies liegt zum einen daran, dass beide staatliche Absatzförderungsprogramme – die Abwrackprämie und die Subventionierung von Autokrediten – eingestellt wurden." Zum anderen seien die in der Krise aufgeschobenen Autokäufe in den vergangenen zwei Jahren getätigt worden. Borscheid: "Nun kehrt auf den russischen Pkw-Markt wieder die Normalität ein."
Prognose: Deutschland fällt 2014 zurück
Zuversichtlich stimmen den Leverkusener Marktbeobachter die Vielzahl neuer Modelle, die noch niedrige Mobilisierungsrate von 250 Autos je 1.000 Personen und die weiter wachsende Wirtschaft im größten Flächenstaat der Erde. Borscheid hält deshalb für dieses Jahr ein Rekordergebnis von 2,94 Millionen Neuwagen-Verkäufen für möglich. Bei anhaltenden Wachstum könne die Russische Föderation bereits 2014 Deutschland als stückzahlenmäßig größten Automarkt Europas ablösen, hieß es. (rp)
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