Die Förderprogramme zur Ankurbelung des russischen Automobilmarktes zeigen Wirkung. In den ersten neun Monaten des Jahres 2010 sind rund 1,32 Millionen neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge zugelassen worden. Das entspricht laut einer Analyse von BDW Automotive einem Anstieg von 18,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Für 39 Hersteller ging es dank der russischen "Abwrackprämie" bergauf, darunter Marktführer Lada mit einem Zuwachs um 36,5 Prozent auf 367.765 Fahrzeuge.
Zwischen dem heimischen Autobauer und dem Zweitplatzierten klafft eine große Lücke: Chevrolet hat innerhalb von neun Monaten 80.673 Autos verkauft und ein Minus von einem Prozent verzeichnet. Drittstärkste Marke ist Kia mit 77.745 Einheiten und einem Zuwachs von 62,5 Prozent, womit die Koreaner sogar den höchsten Gewinn unter den Top-Ten eingefahren haben.
Aus deutscher Sicht verbuchten vor allem die Premium-Hersteller seit Jahresbeginn gute Geschäfte in Russland: Mercedes-Benz legte um 55 Prozent zu, BMW verkaufte 26,2 Prozent mehr Autos. Audi kam wie die große Konzernschwester Volkswagen auf einen Zuwachs von knapp 24 Prozent. Gegen den allgemeinen Trend entwickelten sich indes Opel (minus 16,1 Prozent) und Ford (minus sechs Prozent).
Der russische Automarkt hatte im vergangenen Jahr besonders stark unter der Wirtschaftskrise gelitten. Seit März bekommen die dortigen Autokäufer nun Unterstützung vom Staat, ähnlich wie dies 2009 in Deutschland der Fall war. Die Fördermittel sind allerdings an die Auflage gebunden, dass das neue Fahrzeug in Russland hergestellt oder montiert sein muss. Seit März sind die Fördermittel bereits zum zweiten Mal aufgestockt worden. Die letzte Erhöhung hat Gelder für 270.000 Autokäufer bereit gestellt, jeder von ihnen bekommt beim Erwerb eines neuen Fahrzeugs rund 1.200 Euro.
Auf der Überholspur
Insgesamt rechnet BDW damit, dass in Russland bis Ende des Jahres 1,7 Millionen Pkw neu zugelassen werden. Bis 2015 soll der jährliche Absatz sukzessive auf 3,3 Millionen Einheiten steigen. (mid/sta/rp)
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