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Branchenkreise: Audi kauft Ducati

17.04.2012 11:59 Uhr
Branchenkreise: Audi kauft Ducati
Nach Angaben aus Branchenkreisen kauft die VW-Tochter den italienischen Luxus-Motorradbauer für rund 860 Millionen Euro.
© Foto: Imago/INSADCO

Vom Motorrad bis zum Schwerlaster reicht demnächst das Angebot von Volkswagen. Audi kauft nach Branchenberichten den italienischen Luxus-Motorradbauer und macht Ferdinand Piëch ein Geschenk zum 75. Geburtstag.

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Volkswagen steigt ins Motorradgeschäft ein. Europas größter Autobauer lässt seine bayerische Nobeltochter Audi Branchenkreisen zufolge den italienischen Luxus-Hersteller Ducati für rund 860 Millionen Euro übernehmen und erweitert seine Modellpalette damit auch auf Zweiräder. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa sollen die Aufsichtsräte von Audi und der Mutter Volkswagen am späten Mittwochnachmittag - einen Tag nach dem 75. Geburtstag von VW-Patriarch Ferdinand Piëch - den Deal absegnen.

Weder VW noch Audi wollten sich am Dienstag in Wolfsburg und Ingolstadt dazu äußern und betonten, die Unternehmen kommentierten keine Spekulationen. Der Einstieg des VW-Konzerns in das Motorradgeschäft wird allerdings bereits seit längerem erwartet. Vor allem Piëch wurde immer wieder Interesse an Ducati nachgesagt. VW-Chef Martin Winterkorn hatte die Kaufabsichten bisher nicht eindeutig dementiert, aber auch nicht bestätigt. Audi ist auch die Mutter des italienischen Sportwagenbauers Lamborghini.

Ducati wurde 1926 gegründet und gehört zu den bekanntesten Motorradherstellern der Welt. Der Finanzinvestor Investindustrial hatte das Traditionsunternehmen vor einigen Jahren übernommen, als es in einer Krise steckte. Vor kurzem kündigte Investindustrial an, das Unternehmen für bis zu eine Milliarde Euro verkaufen zu wollen. Der Nobelhersteller machte 2011 einen Umsatz von gut 480 Millionen Euro und schreibt schwarze Zahlen. Rund 42 000 Motorräder verkauften die Italiener im vergangenen Jahr. Die Marke gilt als «Perle» der Branche und genießt einen hervorragenden Ruf. Dennoch gibt es Probleme.

Das Zweiradgeschäft gilt als schwierig

Das Zweiradgeschäft gilt als ziemlich schwierig, in Europa bekamen die Hersteller bereits die jüngste Wirtschaftskrise heftig zu spüren und konnten sich anders als die Autokollegen kaum erholen. Der Markt auf dem Kontinent hat sich zuletzt halbiert. Auch die Schuldenkrise verunsichert die Verbraucher - und Motorräder gelten wohl vielen Käufern als eher verzichtbare Anschaffungen. Viele Autobauer haben sich längst vom Zweirad verabschiedet. In Deutschland produziert derzeit BMW  als einziger Autobauer Motorräder.

Doch VW schreckt das nicht, auch weil Ducati wohl Technik zu bieten hat, die auch für die Autoproduktion nützlich sein kann, etwa im Leichtbau oder bei Motoren. Offizielle Informationen über das Motorradgeschäft dürfte es erst am frühen Mittwochabend geben. (dpa)

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KOMMENTARE


M. Lüder

17.04.2012 - 13:24 Uhr

Ein Geburtstagsgeschenk für 860 Millionen - kriegt auch nicht jeder. Jetzt verkauft VW also nicht nur Autos in allen möglichen Varianten, sondern auch bald Zweiräder. Ich freu mich drauf wenn sogar Lebensmittelgeschäfte unter der Leitung von VW und dessen Töchter stehen.


Robert Lehmann-Sirtaki

17.04.2012 - 13:54 Uhr

Bei 480 Mio. Euro Umsatz wäre das Unternehmen mit geschätzen 860 Mio. Euro Kaufpreis "überbezahlt"! Wenn wir uns allerdings die Tatsache vor Augen führen, dass - Audi gegen den Erzrivalen BMW auf dem Mororradsektor punkten kann, - die Audi-Kasse zur Zeit sehr gut gefüllt ist, - VW dem Automenschen und Porsche-Enkel Ferdinand Piech ein Geburtstagsgeschenk machen darf, - und zukünftig italienischer Lifestyle und die Kraft einer Traditionsmarke Ducati mit deutscher Ingenieursleistung verbinden kann, dann wird das Kaufpreis zur Nebensache. Herzlichen Glückwunsch an die Verhandlungsführer auf beiden Seiten, die dieses Geschäft ermöglicht haben!


Torsten Biefang

17.04.2012 - 16:54 Uhr

Nachricht Januar 2013! VW Konzern kauft ALDI für 9Milliarden €, Nun gibts den Polo schon aus dem Regal. Überlegungen an einer Übernahme von Tchibo noch nicht ganz reif! Wooooooooooo geht´s hin ??


Markus Pöppel

17.04.2012 - 17:41 Uhr

Viel Spaß damit, 860 Mio Euro für die marode Bude, zur der es stellenweise reinregnet... wir hatten schon mal das Vergnügen mit dem Pannenfabrikat... da müssen die erst mal richtig ausmisten... faszinierend sind die Motorräder stellenweise schon, so lange man nirgends ins Detail schaut..... von allen jemals vertretenen Marken hatten wir damit jedenfalls den absolut höchsten Betreuungsaufwand und mit Abstand größten technischen Ärger (incl. neuester Modelle). Ganz abgesehen davon, daß es mir völlig schleierhaft ist, was der Deal am Ende tatsächlich für den VW Konzern bringen soll. Motorräder haben mit Autos nicht das Geringste gemein. Gratulation an die Industrieholding, welche das marode Untenehmen seinerzeit fast geschenkt bekam... so macht man Kohle! Jeden Tag steht ein Dummer auf...


Michael Kühn

17.04.2012 - 18:58 Uhr

Piech ist und bleibt halt nun einmal ein "Hans Dampf in allen Gassen" und hat die hierfür erforderlichen Attribute. Mich würde es nicht wundern, ich gehe geradezu davon aus, dass Ducati unter der neuen Leitung wieder erfolgreich wird. Man denke z. B. einmal an Skoda in früheren Zeiten, und wie steht Skoda heute da?


Stephan F.

18.04.2012 - 12:35 Uhr

"Man denke z. B. einmal an Skoda in früheren Zeiten, und wie steht Skoda heute da?" Es ist aber doch schon ein Unterschied, ob 2 oder 4 Räder. Audi hat doch kaum bis gar keine Erfahrung mit 2 Rädern. Ich gehe soweit, also das Gegenteil von Ihnen, dass Ducati damit dem Untergang entgegen steuert. Und: Wozu BITTE braucht VW Motorräder? Die sollen sich auf Ihre zichtausend Gleichteile konzentrieren, damit mal keine Rückrufe kommen, die dann eine Massenrückruf ähneln wird, da ja soviele Teile übergreifend genutzt werden.


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