Die Stellenabbau-Pläne des Autobauers Daimler sorgen weiter für heftige Kritik von Seiten des Betriebsrates. Vor allem die Ansagen des Konzerns zur Größenordnung rufen Unmut hervor.
"Wir haben keine Vereinbarung zum Abbau von 10.000 Stellen getroffen", sagte Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht am Dienstag. "Wir haben einen Prozess definiert, wie Fluktuation nur noch zum Teil ersetzt wird." Personalvorstand Wilfried Porth hatte am Freitag gesagt, dass es bei den Streichungen mindestens um eine niedrige fünfstellige Zahl von Arbeitsplätzen in den sogenannten indirekten Bereichen gehe, also alles abseits der Produktion.
"Eine Diskussion über Köpfe ist absurd, weil wir viele andere sinnvolle Maßnahmen vereinbart haben und hauptsächlich Prozesse und Abläufe verändern werden", sagte hingegen Brecht. "Wie viele Stellen es am Ende sind, kann heute nicht gesagt werden", stellte er klar.
Daimler will bis Ende 2022 1,4 Milliarden Euro an Personalkosten einsparen. "Zwei Drittel der Summe sollen in Deutschland eingespart werden", sagte Brecht den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung". So stelle es sich jedenfalls das Unternehmen vor. In Deutschland beschäftigt Daimler aber auch mit Abstand die meisten Leute. Gut 178.000 von weltweit etwa 300.000 arbeiten hier. (dpa)