Der Bombardier-Konzern will die angekündigte Klage gegen DaimlerChrysler im Streit um die Bewertung des Bahnproduzenten Adtranz bis Mitte des Jahres einreichen. Das sagte der Chef des kanadischen Flugzeug- und Eisenbahnherstellers, Robert Brown, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagausgabe). Bombardier wirft DaimlerChrysler vor, den Wert von Adtranz überhöht dargestellt zu haben und fordert eine Mrd. Euro Schadenersatz bei einem Kaufpreis von 725 Mio. Euro. DaimlerChrysler hatte die Forderung als unbegründet zurückgewiesen. Brown wiederholte den Vorwurf, nicht korrekt über Adtranz unterrichtet worden zu sein. "Wenn wir über den Wert des Unternehmens informiert gewesen wären, wäre der Vertrag nur unter anderen Konditionen zu Stande gekommen." Auf Grund wettbewerbsrechtlicher Einschränkungen habe Bombardier keine Gelegenheit gehabt, die Bücher mit der üblichen Sorgfalt zu prüfen. Die Klage solle bei der Internationalen Handelskammer eingereicht werden, sagte Brown. "Wir hätten diese Entscheidung nicht gefällt, wenn wir uns nicht sehr gute Chancen ausrechneten, unseren Fall zu beweisen", betonte er. Zugleich zeigte er sich offen für eine außergerichtliche Einigung. Bombardier hatte die Klage Mitte Februar angekündigt.
DaimlerChrysler droht Milliardenklage
Bombardier besteht auf Schadenersatz wegen angeblich überhöhter Bewertung von Adtranz