Die Absatzkrise in Europa schlägt bei Volkswagen zunehmend ins Kontor. Mit nur 0,4 Prozent globalem Absatzplus und 401.400 Auslieferungen im Februar stagnierte das Geschäft der Kernmarke VW Pkw erstmals seit Januar 2012, wie eine Konzernsprecherin am Montag berichtete. Zuvor hatte das Unternehmen mitgeteilt, dank des starken Januar-Starts nach den ersten zwei Monaten des Jahres insgesamt noch 9,1 Prozent im Plus zu liegen.
Der satte Zuwachs von 17,4 Prozent zum Auftakt schrumpfte wegen der Stagnation im Februar merklich zusammen. Allerdings gibt es einen Sondereffekt in der Rechnung: Auf dem wichtigsten Einzelmarkt China lag VW im Januar 47 Prozent besser als im gleichen Vorjahresmonat, was zum Teil darauf zurückzuführen war, dass Chinas Neujahrsfest diesmal in den Februar fiel. Dennoch ist die Verbesserung für China auf Sicht der ersten zwei Monate mit 30,6 Prozent immer noch enorm hoch - VW schlug dort 392.300 Pkw los, 92.000 mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Die Region Asien-Pazifik liegt per Februar 27,7 Prozent im Plus. Die dort ausgelieferten 425.500 Fahrzeuge der Kernmarke bilden für VW Pkw fast die Hälfte (48 Prozent) des weltweiten Geschäfts, bei dem von Januar bis Ende Februar 893.400 Fahrzeuge an die Kunden gingen.
Für die Gesamtrechnung aber bereitet der Heimatkontinent Sorgen. In Gesamteuropa, wo per Februar 231.600 Pkw in den Büchern stehen, ging es weiter bergab: Nach 6,8 Prozent Rückgang aus Januar liegt das Minus nun per Februar bei acht Prozent. In Westeuropa – ohne Deutschland – bleibt der Rückgang weiter zweistellig: 11,6 Prozent Schwund nach 12,3 Prozent aus Januar. In Deutschland liegt VW Pkw inzwischen 9,4 Prozent im Minus. Das ist angesichts der 3,9 Prozent Rückgang aus Januar ein großer Schritt in den Keller. Gut läuft Russland.
Globale Aufstellung gegen Krise
VW-Vertriebschef Christian Klingler erklärte: "Die Marke Volkswagen Pkw konnte sich im Februar dem harten Wettbewerb und den anhaltenden Unsicherheiten in wichtigen europäischen Märkten nicht gänzlich entziehen." Er betonte aber, dass die Wolfsburger diese Rückschläge dank ihrer ausgewogenen globalen Aufstellung auffangen: "Die Schwäche in Westeuropa haben wir aber mit Zuwächsen in den Regionen Asien-Pazifik sowie Zentral- und Osteuropa ausgeglichen."
Auch Nord- und Südamerika wirken wie zwei gegensätzliche Pole: Nordamerika legte um 8,2 Prozent auf 90.300 Autos zu. Südamerika jedoch büßte per Februar um 7,2 Prozent ein auf 112.400 Fahrzeuge, wovon allein Brasilien auf 82.100 (minus 5,2 Prozent) Wagen kam. (dpa)
IR